Mittwoch,
8. Oktober 2025

In der Schule des Gebets

8. Oktober 2025

Mittwoch der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

Edith Marqués Berger

Lk 11,1-4
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung.

Einführendes Gebet: Vater, ich möchte jetzt wie Jesus in dieser Bibelstelle still werden und mit Dir ins Gespräch kommen. Schenke mir einen Moment Deiner Gegenwart. Komm in mein Herz, öffne es für das, was Du mir sagen möchtest.

Bitte: Gib mir ein neues Bewusstsein für Deine Worte und vor allem für das "Vater unser", das aus Deinem Mund stammt. Wie oft betet man es unbedacht und oberflächlich. Lass mich den Bezug zu meinem Leben neu erkennen.

1. Lehre uns beten! Wenn wir erklären müssen, was Gebet ist, kann man viel und wenig sagen. Vom Ruhegebet, nahezu ohne Worte, bis zum Rosenkranz mit sehr vielen Worten, gibt es eine Vielzahl von Gebetsformen, vermutlich so viele wie es Menschen gibt. Es ist die Art, wie wir mit Gott sprechen und diese ist individuell, so wie jede Beziehung individuell ist.

2. Vater, Abba, Papa! Für uns Christen ist es selbstverständlich, Gott als Vater und ganz vertraut mit Du anzusprechen. Ist uns das noch bewusst? Empfinde ich das auch so, dass Gott mein Vater ist? Habe ich eine väterlich vertraute Beziehung zu ihm oder ist das "Vater" nur eine Worthülse? Gerade in unserer vaterlosen Gesellschaft, vieler zerbrochener Familien bekommt der Vater im Himmel eine immer wichtigere Bedeutung.

3. Dein Reich komme! Diese Bitte, der das Regnum Christi besonders eng verbunden ist, kann man wunderbar meditieren. Was ist das Reich Gottes? Was kann ich dazu beitragen? Spürt man etwas davon in meiner Nähe? Erkennt man mich als Christ, auch wenn ich nicht darüber spreche, an meinen Taten der Liebe? Entsteht rings um mich ein wenig von dem, was Jesus sich wünscht?

Gespräch mit Christus: In der Fokolarbewegung ist es üblich, dass erst über den Glauben gesprochen wird, wenn das Gegenüber danach fragt: "Warum tust Du mir das, warum handelst Du so." Dann können wir unseren Glauben bekennen und er wird durch unsere vorangegangene Tat bezeugt.

Vorsatz: Ich möchte heute das "Vaterunser" einmal sehr bewusst mit Blick auf mein Leben beten. Wie lebe ich die Bitten? Was umschiffe ich?