Donnerstag,
31. Juli 2025
Wachsen, reifen und im Wesentlichen bleiben
31. Juli 2025
Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Ignatius von Loyola, Priester, Ordensgründer
Gedenktag
Br. Marcelo Castro LC
Mt 13,47-52
In jener Zeit sprach Jesus zu den Jüngern: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Netz, das ins Meer ausgeworfen wurde und in dem sich Fische aller Art fingen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, sammelten die guten Fische in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch bei dem Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern und sie in den Feuerofen werfen. Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten ihm: Ja. Da sagte er zu ihnen: Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, danke, dass Du mir in Deinen Gleichnissen den Ernst und die Schönheit des Himmelreiches zeigst. Öffne mein Herz, damit ich Dein Wort mit Demut aufnehmen kann und als ein wahrer Jünger lebe. Lass mich mein Leben im Licht Deiner Wahrheit betrachten und entschlossen mit Dir gehen.
Bitte: Herr, gib mir ein weises und wachsames Herz, das sich von Deinem Wort reinigen lässt und jeden Tag bereit ist für Dein Reich.
1. Das Reich ist für alle – aber es braucht Unterscheidung. Jesus vergleicht das Reich mit einem Netz, das ins Meer geworfen wird und alle Arten von Fischen fängt. Ein kraftvolles Bild für eine Kirche, die offen ist, inklusiv, lebendig – mit Platz für alle: Heilige und Sünder, aufrichtig Suchende und verwundete Herzen. Aber am Ende landet nicht alles im Korb. Es kommt der Moment der Unterscheidung. Wohlgemerkt: Es geht hier nicht darum, andere zu richten, sondern mein eigenes Herz zu betrachten. Welche Entscheidungen treffe ich? Welche Art von "Fisch" lasse ich in mir wachsen? Die Nachfolge Christi ist keine Aneinanderreihung äußerer Gewohnheiten, sondern ein Leben, das sich immer mehr nach dem Evangelium ausrichtet. Das Reich lädt mich ein, mit Authentizität zu leben, mit Weisheit zu unterscheiden und nicht alles ungefiltert in mein Herz eintreten zu lassen.
2. Eine Mahnung voller Liebe. Jesu Worte über die Trennung der Fische sollen niemandem Angst einjagen, sondern ein tiefes Verlangen nach echter Umkehr wecken. Er spricht mit Klarheit, weil er in Wahrheit liebt. Er ruft uns mit Nachdruck, weil er weiß, wie kostbar die Zeit ist. Heute erwartet Er keine Perfektion, sondern Aufrichtigkeit. Vielleicht gibt es Dinge in meinem Leben, die mich nicht wachsen lassen – Beziehungen, Haltungen, Gewohnheiten, von denen ich weiß, dass sie nicht im Licht sind. Jesus lädt mich ein, mein inneres Netz zu überprüfen, das auszusortieren, was meiner Seele nicht gut tut. Bin ich bereit, mein Leben von Seinem Blick erhellen zu lassen? Bitte ich um die Gnade, meine Geschichte mit Seinen Augen zu sehen?
3. Der Jünger, der Neues und Altes hervorholt. Jesus beendet diese Reihe von Gleichnissen mit dem Bild des Schriftgelehrten, der ein Jünger des Gottesreiches wird: jemand, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt. Ein wunderschönes Bild für jemanden, der mit Tiefe und Offenheit im Glauben lebt. Das "Alte" sind die Wurzeln: das Wort Gottes im Alten Testament, die jüdische Tradition, die Geheimnisse des Alten Bundes, das treue Gebet. Das "Neue" sind die Sakramente, die Tradition der Kirche, das Wort Gottes im Neuen Testament und die konkrete Weise, wie ich all das heute lebe: die Herausforderungen unserer Zeit, die Sprache meiner Generation, die Gesichter der Menschen um mich. Pflege ich ein Herz, das ständig in Bildung ist, die Wahrheit liebt und zugleich das Neue mit Unterscheidung und Freiheit aufnehmen kann? Jünger sein heißt heute: im Glauben reifen, ohne sich zu verschließen, wachsen, ohne das Wesentliche zu verlieren.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, Du rufst mich auf, mit Echtheit zu leben. Du willst nicht, dass ich mich damit zufriedengebe, nur "gut zu erscheinen", sondern wirklich gut zu sein. Danke, dass Du mir eine offene Kirche zeigst, die mich immer wieder einlädt, zu ihr zu kommen.
Vorsatz: Heute werde ich am Ende des Tages eine einfache, aber tiefgehende Gewissenserforschung machen und Gott um Licht bitten, um zu erkennen, was in meinem Leben "aus dem Netz geworfen" werden muss, damit Platz wird für das Gute, das Er mir schenken will.