Donnerstag,
15. Mai 2025
Der demütige Herrscher der Welt
15. Mai 2025
Donnerstag der vierten Woche nach Ostern
Hl. Sophia von Rom, Märtyrin
Br. Simon Kempen nLC
Joh 13,16-20
Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hatte, sprach er zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Wenn ihr das wisst – selig seid ihr, wenn ihr danach handelt. Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Der mein Brot isst, hat seine Ferse gegen mich erhoben. Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es. Amen, amen, ich sage euch. Wer einen aufnimmt, den ich senden werde, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Einführendes Gebet: Jesus, mein Herr und Meister, du bist mir Vorbild im Leben. Deine Demut reicht tiefer als jedes menschliche Tun, das wir auf Erden kennen, es jemals erreichen kann. Du bist der Einzige, der in uns und unserer Gesellschaft herrschen soll.
Bitte: Herr, ich bitte dich um ein demütiges Herz.
1. Jesus steht über allem. Wenige Zeilen zuvor sagt Jesus: "Ihr sagt zu mir Meister und Herr, und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es." Wenn schon unser Meister den Seinen die Füße gewaschen hat, dann sollen auch wir uns untereinander die Füße waschen: einander dienen. Stellen wir uns höher als Jesus und lassen uns bedienen? Die, welche sich Christen nennen, sollten ohne zu fragen einander dienen, weil Jesus seine Jünger auch nicht gefragt, sondern sie einfach damit beschenkt hat. Darum bitten wir um ein demütiges Herz.
2. Gesandte Jesu. Wenn wir Abgesandte Jesu sind, ja wie Paulus auch sagt, "Sklaven seiner Liebe", dann sollten wir nur das tun, was Jesus uns aufträgt. Jesus hat arm gelebt. Nichts für sich in Anspruch genommen. Er ist zu den Armen und Schmutzigen in der Gesellschaft gegangen und hat sie mit Liebe angeschaut. Das alles tat Gott auf Erden. Wie oft machen wir uns am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft oder in der Kirche zu Herrschern?
3. Gottes Herrlichkeit. Das Schriftwort muss sich erfüllen, bedeutet nicht, dass Gott über den freien Willen hinweggeht und bestimmt hat, dass einer Jesus verraten muss. Er hat vielmehr schon von Ewigkeit vorausgesehen, dass einer sich dafür entscheiden wird, unabhängig davon, dass es eine Prophezeiung war. Wie es auch an einer anderen Stelle im Evangelium (Joh 9) bei einer Heilung Jesu heißt, ist der Blindgeborene nicht krank aufgrund seiner Sündenschuld, sondern Gott soll im Moment der Heilung durch ein äußeres Zeichen besonders verherrlicht werden. Bleiben wir daher demütig, da wir dann in Situationen, die wie Verrat aussehen und wie Krankheit schmerzvoll sind, Gott trotzdem Raum lassen für seine Herrlichkeit. In solch einer Situation wird er durch unseren treuen Glauben verherrlicht.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, manchmal bin ich stur und schaue nur darauf, dass ich gut dastehe. Manchmal suche ich nicht nach deiner Ehre unter den Menschen, sondern nach meiner eigenen … Manchmal finde ich mich nicht mit Situationen ab, in denen ich stehe, doch ich vertraue dir, dass alles aus deiner guten Hand kommt.
Vorsatz: Demut praktizieren: z.B. einmal schweigen, wenn ich eigentlich etwas sagen würde, was mich verteidigt.