Sonntag,
11. Mai 2025

Die Stimme, die dich ruft

11. Mai 2025

Vierter Sonntag der Osterzeit
"Misericordia Domini"
Muttertag

Br. Simon Kempen nLC

Joh 10,27-30
In jener Zeit sprach Jesus: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich will ganz dir gehören und lernen, immer mehr auf deine Stimme als auf meine eigenen Gedanken zu hören. Du lässt mich auf grünen Auen weiden, schenkst mir, was ich zum Leben brauche, und stillst mir den Durst, indem du mich bedingungslos annimmst.

Bitte: Schenke mir kindlichen Glauben, dass ich nicht daran zweifle, wirklich deine liebevolle Stimme in meinem Inneren zu hören.

1. Auf Jesu Stimme hören. Jesus spricht wirklich zu uns. Wir sind fähig, seine Stimme zu hören und uns in unserem Leben daran zu orientieren. Natürlich haben wir das Wort Gottes, die Lehre der Heiligen Kirche und den Rat unserer Geschwister im Glauben, durch die der heilige Geist zu uns spricht. Und dennoch will uns Jesus so nahe sein, dass er sich um jeden Einzelnen sorgt und mit jedem auf einzigartige Weise kommuniziert. Zweifle nicht daran, dass er genau dich unter vielen anspricht und zu sich ruft.

2. Fürchte dich nicht! Niemand kann mich aus der Beziehung mit unserem Gott herausreißen, wenn ich es nicht freiwillig zulasse. Doch auch wenn ich es zulasse, habe ich einen starken und eifersüchtigen Gott, der um mich kämpft. Er bedient sich aller möglichen Mittel, so dass dieser Liebesaustausch zwischen ihm und mir bis zur Ewigkeit immer inniger wird. Diese Beziehung in und durch Jesus Christus öffnet uns den Himmel. Wie lange dauert es wohl noch hier auf Erden, bis diese Beziehung im Himmelreich zu ihrem Höhepunkt kommt? Im Vergleich zur Ewigkeit ein Augenzwinkern …

3. Jesus ist Gott. Wahnsinn, welch eine Aussage Jesus dort vor den Juden macht. Wir sind vielleicht schon daran gewöhnt, dass er solch radikale Worte benutzt. Wenn man sich jedoch vorstellt, dass ein für uns fremder Mann Zeichen und Wunder wirkt und dann sagt, er sei gleich wie Gott, dann kann uns das schon überwältigen, so wie es den gottesfürchtigen Juden damals passiert ist. Wenn dir im Leben Überwältigung geschieht, dann lass los. Halte dich nicht an deinen Vorstellungen und Gedanken fest, sondern gib die Kontrolle ab und wiederhole langsam bittend: "Herr, allein dein Wille geschehe". Dann höre, wie der Hirte dich ruft und folge ihm nach.

Gespräch mit Christus: Mein Herr und mein Gott, ich danke dir, dass ich unter den Deinen bin und zu dir gehöre. Unter vielen erwählst du mich, der ich oftmals eher zurückhaltend bin und nicht ganz weiß, wie ich weitermachen soll. Doch ich will immer mehr glauben, dass du zu mir sprichst und mir zeigst, wie ich dir folgen soll.

Vorsatz: Glauben, dass ich sein Eigentum bin und wirklich seine Stimme in meinem Innern hören kann.