Dienstag,
29. April 2025
Den Frieden in der Liebe finden
29. April 2025
Dienstag der zweiten Woche nach Ostern
Hl. Katharina von Siena, Ordensfrau, Kirchenlehrerin, Schutzpatronin Europas
Fest
Michael Roidl
Mt 11,25-30
In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater; denn so hat es dir wohl gefallen. Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Einführendes Gebet: Herr, du zeigst mir immer wieder aufs Neue, wie man wirklich liebt. Lass mich dein Joch auf mich nehmen und die Menschen um mich herum und mich selbst mit deinem liebenden Blick betrachten.
Bitte: Jesus, gib mir dein liebendes Herz.
1. Wer ist gemeint? "Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid." – Fühlst du dich angesprochen? Ich denke, wer ehrlich mit sich selbst ist, fühlt in sich auf diese Worte hin ein Echo widerhallen. Ob durch die Krankheit eines lieben Menschen, wegen eines geplatzten Traums, aufgrund persönlicher Einschränkungen usw., jeder ist auf die eine oder andere Weise mit Mühsal, Last und schließlich Leid konfrontiert. Und somit spricht Jesus hier jeden ganz persönlich an.
2. Was möchte Jesus geben? Jesus möchte Erquickung geben und gleichzeitig aber wieder eine Last auflegen. Ist das nicht paradox? Was ist denn das für ein Joch, das Jesus trägt und tragen lässt? Ich denke, Theologen könnten vieles dazu sagen, aber es ist sicherlich auch richtig, wenn das "Fußvolk" darin die Liebe zum Nächsten und das Mitleid mit ihm sieht. Ja, es ist manchmal anstrengend, zu lieben, sich für seinen Nächsten (ob Freund oder Feind wohlgemerkt) aufzuopfern. Aber darin liegt der Frieden, den wir alle suchen.
3. Das christliche Leiden. Ich möchte an dieser Stelle ein kleines Zeugnis einfügen, das zum Nachdenken anregen kann. Im Sommer vor zwei Jahren nahm ich an einer mehrwöchigen Jüngerschaftsschule teil, an deren Ende eine Abschlussrunde mit Erfahrungsberichten stand. Sie war von großer Ehrlichkeit über persönliche Hürden und Schwierigkeiten geprägt. Nach der Runde habe ich etwas über das "christliche Leiden" verstanden. Denn ausnahmslos jeder in der Runde hatte auf die ein oder andere Weise Mühsal in seinem Leben. Und worin liegt nun der Vorteil, den der Glaubende dabei hat? Was macht uns anders? Es ist der Friede. Trotz der Verletzungen und Hürden, die jeder dieser 12 Teilnehmer nacheinander auflistete, war bei jedem ebenso Frieden im und mit dem Leiden spürbar. Jesus verspricht nicht, sämtliche Lasten wegzunehmen. Er verspricht Erquickung und Frieden. Und darauf kommt es letztlich an.
Gespräch mit Christus: Herr, dein Joch ist leicht. So lege die Liebe zum Nächsten auch auf meine Schultern und lass uns gemeinsam lieben.
Vorsatz: Ich möchte heute einen Akt der Nächstenliebe (ein Gebet für jemanden, eine kleine Geste, einen Handgriff) tun.