Montag,
28. April 2025
Der Geist
28. April 2025
Montag der zweiten Woche nach Ostern
Hl. Peter Chanel, Priester, Märtyrer
Michael Roidl
Joh 3,1-8
Es war da einer von den Pharisäern namens Nikodémus, ein führender Mann unter den Juden. Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von oben geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodémus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Kann er etwa in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und noch einmal geboren werden? Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus dem Wasser und dem Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von oben geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.
Einführendes Gebet: Herr, du hast mir bereits die Wiedergeburt im Wasser und im Geist geschenkt. Lass mich das Reich Gottes immer wieder schauen – auch schon hier auf Erden.
Bitte: Zeige mir, wo ich am Reich Gottes weiterbauen kann.
Der arme Nikodemus. An dieser Stelle des Evangeliums bekomme ich immer ein bisschen Mitleid mit Nikodemus. Er sucht ein privates Gespräch mit Jesus, nachts, macht ihm Zugeständnisse und erhält dafür ausschließlich Antworten, mit denen er absolut nichts anfangen kann. Doch es verbirgt sich eine nachahmenswerte Eigenschaft in ihm. Er versteht etwas nicht und geht zur Quelle, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Auch wenn wir etwas nicht verstehen – seien es Glaubensinhalte oder Schicksalsschläge – dann können wir immer zur Quelle gehen und nachfragen.2. Aus dem Wasser und dem Geist geboren. Ein Großteil von uns wird getauft und gefirmt sein. Somit werden uns gewisse Kräfte bereitgestellt. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Fähigkeit, wie Jesus es hier nennt, das Reich Gottes zu sehen. Und ich bin davon überzeugt, dass er damit nicht nur den Himmel und das Leben nach dem Tod meint. Wir sind bereits hier auf Erden im Stande, das Reich Gottes zu sehen: nachzuvollziehen, was das Reich Gottes in unseren Herzen und den Herzen der Menschen in unserem Einflussbereich nährt und wachsen lässt, und was es verdorren lässt.
3. Baue ich weiter? Anschließend an den vorhergehenden Punkt können wir uns nun selbstkritisch die Frage stellen: Gibt es Verhaltensweisen in meinem Alltag, mit denen ich das Reich Gottes in meinem Haus und in meinem Herzen nähre? Wunderbar! Danke Gott dafür! Gibt es Dinge, die dem Reich Gottes in mir schaden? – Danke Gott auch für diese Erkenntnis und stell dir die Frage, ob du diese Dinge nicht verändern willst.
Gespräch mit Christus: Jesus, ich mache im Leben nicht alles richtig und werde hier und da sicherlich meinem Ruf als Wiedergeborener nicht gerecht. Danke, dass du mich mitten in meinen Unzulänglichkeiten liebst und mich förderst.
Vorsatz: Ich möchte heute bewusst eine Sache, die dem Reich Gottes nicht zuträglich ist und die ich ändern möchte, zum Positiven anpassen.