Donnerstag,
24. April 2025
Alles fing in Jerusalem an
24. April 2025
Donnerstag der Osteroktav
Hl. Fidelis von Sigmaringen, Ordenspriester, Märtyrer
Christoph Kunkel
Lk 24,35-48
Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und denen, die mit ihnen versammelt waren, was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot brach. Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Als sie es aber vor Freude immer noch nicht glauben konnten und sich verwunderten, sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen. Dann sagte er zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesprochen habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht. Darauf öffnete er ihren Sinn für das Verständnis der Schriften. Er sagte zu ihnen: So steht es geschrieben: Der Christus wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern Umkehr verkünden, damit ihre Sünden vergeben werden. Angefangen in Jerusalem. Ihr seid Zeugen dafür.
Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, wie nötig haben ich deine bestärkende, Frieden und Freude schenkende Gegenwart, um die Zweifel zu besiegen, die immer wieder in meinem Herzen aufzukommen drohen. Öffne mir den Sinn für das Verständnis der Schriften, damit ich im Ärgernis des Kreuzes den Weg zum Heil erkenne!
Bitte: Unser Gebet "Komm, Herr Jesus, sei unser Gast …" helfe uns, unser Mahl im Gefühl Deiner Anwesenheit einzunehmen. Lass unsere Seelen tragfähig werden, immer wieder aufs Neue Deine Nähe zu spüren und in uns zu halten.
1. "Habt ihr etwas Fisch?" Plötzlich steht Jesus unter ihnen und natürlich breitet sich bei den Jüngern Angst und Schrecken vor einem geisterhaften Mummenschanz aus. Doch Jesus nimmt ihnen alle Angst: "Warum lasst ihr in euren Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht doch meine Hände und Füße." Und nun raubt ihnen die unfassliche Freude jede Handlungsfähigkeit. Erst als ER um etwas Fisch bittet und ihn isst, können sie sich wieder fassen. Bis hierher eine weitere Auferstehungsgeschichte.
2. Die Auflösung kommt am Schluss. Wie in einem Krimi kommt nun die Auflösung des verwickelten Falls am Schluss. Jesus sprich sozusagen ex kathedra. Sie könnten alles aus den Prophezeiungen heraus verstehen, das jetzt subjektiv Erlebte als Erfüllung von GOTTES Ratschluss. In den Ankündigungen bei Moses, den Propheten und in den Psalmen wird dieser Tag mit seinen Ereignissen ja schon vorhergesagt. Jesus ist also nicht nur der völlig frei agierende Sohn Gottes, der hier und dort ein Wunder tut, sondern ER erfüllt stringent die jüdische Verheißung der Schrift aus alter Zeit.
3. Allen Völkern wird man es verkünden. Diese Worte Jesu, dass der auferstandene Messias allen Völkern, von Jerusalem ausgehend, durch ihre Umkehr und Sündenbefreiung den Weg zu Gott wieder ebnet, sind das Programm für die Weltmission der nächsten Jahrhunderte. Und hierin liegt der deutliche Unterschied zum Islam, der sich in einem machtvollen und auch militärischen Eroberungszug ausbreitete, während die christlichen Gemeindegründungen in Kleinasien und um das Mittelmeer herum drei Jahrhunderte lang durch eine friedliche Wortverkündung erfolgten, die bis heute weiterwirkt. Zuerst ist es die Mission des Paulus, der auf seinem Weg nach Damaskus von Christus so erschüttert wird, dass er fortan nur noch verkünden und missionieren kann. (Und was für ein Goldenes Zeitalter war es, als die Gelehrten des syrischen Christentums über lange Zeiträume und ein sehr großes Gebiet in freundlicher Korrespondenz mit den islamischen Gelehrten und politischen Ratgebern standen.)
Gespräch mit Christus: Die Weltmission geht tatsächlich eng mit der Auferstehung und dem damit verbundenen Auftrag Jesu, zu missionieren, einher. Das überschreitet absolut die innere Dimension des Judentums, das sich stets gegen jedweden Polytheismus rund um sich her abgegrenzt hat, aber darin auch ausdauernd auf sich selbst als Volk bezogen blieb. Was für ein Sprung in die 4. Dimension auch für Paulus, den bekehrten Juden, der internationaler Botschafter Christi wird.
Vorsatz: Die historische Tiefe des göttlichen Vorhabens mit den Juden möchte ich als Bindeglied zwischen Juden und Christen bedenken.