Mittwoch,
23. April 2025
Die Auferstehungserfahrung
23. April 2025
Mittwoch der Osteroktav
Hl. Adalbert, Bischof, Glaubensbote, Märtyrer
Hl. Georg, Märtyrer
Christoph Kunkel
Joh 20,11-18
In jener Zeit stand Maria von Mágdala draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbúni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Mágdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.
Einführendes Gebet: Es mag ein kindlicher Vergleich sein, aber beim Ostereiersuchen in unserem Garten waren bisweilen Eltern und Geschwister wie verschwunden und meine kindliche Seele spürte Gott zwischen den Apfelbäumen und hinten bei den Beeten. Ob dieses plötzliche Erspüren nicht wiederkommen kann?
Bitte: Herr, sprich meinen Namen aus und erwecke so mein Herz zur großen Hoffnung, die du mir schenken möchtest.
1. Allein am Grab. Maria aus Magdala weint über den verstorbenen Herrn an seinem Grab. Mutig schaut sie auch in die Grabkammer und sieht dort zwei Engel an Kopf- und Fußende des Totenlagers sitzen und weint jetzt noch mehr, denn "man hat meinen Herren weggenommen". Als sie ihren Blick nun wieder nach draußen wendet, steht dort Jesus und sie denkt es sei der Gärtner. Und auch Jesus fragt wie die Engel: "Frau, warum weinst du?" Maria Magdalene will nun Verhandlungen mit dem Gärtner aufnehmen, er möge ihr doch wenigstens verraten, wo er den Toten hingelegt habe, damit sie ihn abholen könne.
2. Die Auferstehung in der Stimme. Als nun der Auferstandene "Maria" zu ihr sagt, erkennt sie allein aus der Stimme ihren HERRN. Es ist nicht irgendeine inspirierende Tonlage, nein, die volle Identität Ihres HERRN erfährt sie in SEINER Stimme, sobald ER ihren Namen ausspricht. ER kennt sie, und sie weiß jetzt ganz sicher, dass ER es ist. Sofort tritt sie in den altbewährten Kontakt zu Jesus: "Rabbuni". So inniglich ist dieses Erkennen, dass sie sich ihm nähert. Viele Ikonen und Bilder haben diese Begegnung in Szene gesetzt. Wieder begegnet uns Jesus in der geheimnisvollen Leiblichkeit des Auferstandenen, die noch nicht vollendet zu sein scheint, weil ER "noch nicht zum Vater hinaufgegangen ist".
3. Gott rettet uns durch sich für ihn selbst. Auferstehung scheint für den Evangelisten erst dann vollendet zu sein, wenn Jesus zu seinem Vater hinaufgegangen ist, in seiner Menschheit in Gott ganz eingegangen und zurückgekehrt. Für Jesus und die Engel hat sich die Auferstehung vollzogen, was fehlt, ist die Erhöhung bei Gott. Aber anstatt sich als Mensch zurückzuziehen, unsterblich beim unsterblichen Vater, gibt uns Gott in Jesus, ER in IHM am Kreuz, die sinngewisse Zuversicht, dass ER unsere Sünden auf sich lädt, und auch, dass wir sündenbefreit den Tod überwinden und zu IHM kommen werden. Das zeigt uns Jesu Auferstehung, wie Maria Magdalena und die Jünger sie erlebt haben.
Gespräch mit Christus: Immer wieder kreisen meine Gedanken um die auf sich selbst führende Gnade Gottes. DU kommst als Dein Sohn. Immer wenn wir auf den HERRN schauen und ihn lieben, sobald wir endlich wieder auf dem von uns selbst versperrten Weg zum Vater sind.
Vorsatz: Auf die Ereignisse um mich herum oft antworten: "Jesus, Du bist für uns auferstanden."