Dienstag,
22. April 2025
Kruzifix und Auferstandener
22. April 2025
Dienstag der Osteroktav
Christoph Kunkel
Mt 28,8-15
Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten, verließen sie sogleich das Grab voll Furcht und großer Freude und sie eilten zu den Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen. Noch während die Frauen unterwegs waren, siehe, da kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohepriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt. Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. Und dieses Gerücht verbreitete sich bei Juden bis heute.
Einführendes Gebet: Jesus, es fällt uns leichter, mit dir zu leiden, dich in deiner Passion zu begleiten, als uns mit dir zu freuen. Zu ungewohnt und außerirdisch fühlt sich deine Herrlichkeit an. Doch lass mich wenigstens deine Füße umfassen und mich vor dir niederwerfen. Dort unten am Boden fühle ich mich mehr an dem Ort, wo ich hingehöre. Und reiß mich dereinst mit zu dir hinauf, aus Gnade.
Bitte: Diese großen, bewegenden Tage um Ostern: Sie mögen mich in das Geheimnis der Auferstehung führen. Bitte lass mich diese Berichte immer wieder neu verstehen.
1. Ein Engel öffnet das Grab. Potz Blitz! Erdbeben! Durch Engels Gewalt Wegwälzen des Steines vor Jesu Grab! Die Wächter fallen beim Anblick der blitzenden Engelsgestalt vor Angst in Ohnmacht. Dabei waren sie eigens dafür hingestellt worden, um einen Raub des Leichnams zu verhindern. Die zwei Frauen, die schrecklos dabei sind, Maria Magdalena, und die andere Maria, erfahren aus Engelsmund, dass Jesus nicht mehr im Grab ist, sondern von den Toten auferstanden. Und sie glauben das auch.
2. Zwei Frauen treffen den Auferstandenen. Als sie dann, wie beauftragt und bewegt von Furcht und Freude losgehen, um diese Neuheit den Jüngern zu sagen, kommt ihnen der auferstandene Jesus entgegen. Und als sie sich vor ihm niederwerfen, hören sie sein "Fürchtet Euch nicht." Und sie würden ihn später in Galiläa mit den Jüngern sehen.
3. Der große Schwindel. Nun entfaltet sich der große Betrug, sozusagen die Planpause jeden Betrugs überhaupt. Mit viel Geld werden die Wächter bestochen. Sie sollen die Lüge vom nächtlichen Raub Jesu durch seine Jünger unter die Leute bringen. So geschah es wohl wirksam genug; denn nicht nur Juden, sondern auch Muslime leugnen heute noch Jesu Auferstehung u.a. mit diesem Raub-Argument. Die Berichte über die Auferstehung sind doch verwirrend und etwas widersprüchlich in sich. Zu rätselhaft ist die Tatsache der Auferstehung, sodass sie das Vorstellungsvermögen überschreitet. Und doch haben viele Jesus bis zu seiner Himmelfahrt gesehen. "Also ganz klar", müssen wie jetzt resolut und eifernd sagen: "ER ist auferstanden." So muss es ja sein, sonst wären wir wohl keine Christen! Millionenfach hängen überall auf der Welt Kruzifixe. Der Gekreuzigte ist so gegenständlich anwesend und strahlt mit seinem Schmerz die Zuversicht aus, dass er alle unsere Sünden auf sich nimmt. Immer wieder, über die Jahrhunderte hinweg. Ein Schmerzensmann zum Berühren. Dagegen ist der Auferstandene in seiner anderen Leiblichkeit für mich fast unvorstellbar. In den Gekreuzigten pressen wir alle unsere Sünden hinein, der Auferstandene reißt uns zu sich und mit sich heraus aus unserem irdischen Leib. Sündenvergebung macht uns rein, dass wir wieder zu Gott zurückkehren können. In der Auferstehung mit unseren geläuterten Seelen wird dies vollendet. Endlich können wir wieder mit IHM zu Tische sitzen, wie DU gesagt hast.
Gespräch mit Christus: Manchen schreckt das Kruzifix ab. Es ist zu grausam, ein nackter, festgenagelter Mann, man hat ihn in unnatürlichster Stellung befestigt, verursacht das nicht Schuldgefühle? Aber wenn ich Mitleid und Liebe zu dem habe, der auch meine unseligen Sünden trägt … Gott, wie dankbar bin ich, dass DU mir damit immer wieder den Weg frei machst!
Vorsatz: Das Bild vom Antlitz Christi, das als Bild über meinem Schreibtisch hängt. Ich liebe es und ich möchte das Bildnis auch in mir tragen. Sorgen wir dafür, dass in unserem Lebensbereich ein Bild von Jesus hängt.