Tägliche Meditationen
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Montag,
21. April 2025

Christus, unser Weggefährte

21. April 2025

Ostermontag
Hl. Anselm, Bischof, Kirchenlehrer
Hl. Konrad von Parzham, Ordensbruder

Christoph Kunkel

Lk 24,13-35
Am ersten Tag der Woche waren zwei von den Jüngern Jesu auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte. Und es geschah: Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen. Doch ihre Augen waren gehalten, sodass sie ihn nicht erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen und der eine von ihnen – er hieß Kléopas – antwortete ihm: Bist du so fremd in Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk. Doch unsere Hohepriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles geschehen ist. Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen sie nicht. Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständige, deren Herz zu träge ist, um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Musste nicht der Christus das Erleiden und so in seine Herrlichkeit gelangen? Und er legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn und sagten: Bleibe bei uns; denn es wird Abend, der Tag hat sich schon geneigt! Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben. Und es geschah: Als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren. Diese sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Einführendes Gebet: Herr, deine Leiblichkeit als Auferstandener gibt unserem Verstand viele Rätsel auf. Doch das Herz versteht, was der Verstand von sich aus nicht erfassen kann und Glaube weitet dann unsere Wahrnehmungsfähigkeit bis hin zur Erkenntnis Deiner Person und Herrlichkeit, wenn du dich schenkst.

Bitte: Ob allein oder zu zweit: unser Gespräch sollte doch DICH zwischen uns mitgehen lassen. Schenke mir dazu immer neuen erinnernden Mut.

1. Wo liegt Emmaus? Wo Emmaus liegt, erscheint ungesichert. Historiker behaupten, es handele sich um den Jerusalemer Vorort Moza, andere vermuten, es sei Amwas, das spätere Nikopolis, etwa 12 km von Jerusalem entfernt. Und ob der Jünger Kleopas von dort stammt, ist auch nicht gewiss. Egal wie: Für gewöhnliches Erleben völlig unglaublich erscheint, dass man Jesus so weit von seinem Grab entfernt in Erklärungen tätig erlebt ... und er wird zunächst gar nicht erkannt. Was für eine andere Leiblichkeit in diesem Ortswechsel und warum unerkennbar? Wortreich erklären die beiden Wanderer dem Fremden, was sich mit diesem Jesus in der letzten Zeit zugetragen hat. Von der maßlosen Aufregung Maria Magdalenas und der beiden Jünger Petrus und Johannes am leeren Grab.

2. Das Herz brennt ihnen im Leibe. Den Jüngern "brennt das Herz im Leibe". In völlig schlüssiger Weise erklärt Jesus ihnen nämlich, dass der Messias eben nicht gekommen sei, um Israel politisch-religiös zu befreien. Er sei, wie die Propheten weissagten, vielmehr gekommen, um durch sein Leiden in die Herrlichkeit Gottes zu gelangen und dorthin zu führen. Und Jesus legt dar, was in der Schrift über diesen Messias alles gesagt wird, so wissend und schlüssig, dass die beiden Jünger gefesselt sind und ihn nicht – auch aus Sorge um seinen Weg durch die Dämmerung – gehen lassen mögen, als er zum Schein weitergehen will. "Herr bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt." Das wurde zu einem tief bewegenden Kanon, der unsere ganz existentielle Not und Verlorenheit vor den erbarmenden Gott bringt.

3. Dann sahen sie ihn nicht mehr. Und was passiert dann beim Abendessen? Jesus bricht das Brot vor und mit dem Vater, wie er es beim Letzen Abendmahl oder aber bei der Speisung der hungrigen Massen getan hat, und seine ganze göttliche Heiligkeit tritt darin hervor. Nun erkennen sie ihn, "die Augen gingen ihnen auf" und das berichten sie den anderen Jüngern, obgleich er wie eine Fata Morgana wieder verschwunden ist. Und dieser Satz "Christus ist auferstanden, ER ist wahrhaftig auferstanden!" wird seit 2000 Jahren zum Ostergruß. Aber wo ist er dann? Während wir in der "Equipe Notre Dame" waren, haben meine Frau und ich, wie es auch für die anderen Ehepaare galt, oftmals einen Emmaus-Spaziergang gemacht: Jesus in unserer Mitte. Und alles, was sonst bloße Besprechung war, wandelte sich in respektvolles Besinnen. Und Jesus ist uns nahe wie damals den unwissenden Emmaus-Jüngern. "Brannte uns nicht das Herz im Leibe" wird zu einem inneren Ausruf, wenn mir Gottes Wort ein kleines bisschen näherkommt.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, zu den Mahlzeiten zünden wir eine Kerze an und beten zu Dir. Meistens bleibt unser nachfolgendes Tisch-Gespräch im Alltäglichen stecken. Wie schön dann aber die Momente, wo wir unseren Glauben vor Dir gemeinsam vertiefen, ob gläubig, philosophisch, politisch, zur jeweiligen Arbeit, unser Herz wird freier in den Gedanken an Deine Hilfe.

Vorsatz: Christus als unseren Gefährten möchte ich häufig vor Augen haben.

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