Am 3. Mai 2025 (Samstag) empfangen voraussichtlich 23 Diakone der Legionäre Christi durch die Handauflegung und das Gebet von Bischof Pedro Pablo Elizondo LC (Bischof von Cancún-Chetumal, Mexiko) die Priesterweihe.
Die Weihe findet um 10.00 Uhr in St. Paul vor den Mauern statt – auch dieses Jahr wird es möglich sein, per Livestream (YouTube-Kanal der Legionäre Christi) teilzunehmen. Aktuelle Informationen finden Sie auch in unserer Facebook-Veranstaltung.
So freut sich dein Gott über Dich!
„Wie der Bräutigam sich freut über die Braut, so freut sich dein Gott über dich“ (Jesaja 62,5).
„Dieser Vers drückt für mich auf besondere Weise die enge, persönliche Verbindung mit Gott aus, in die ich durch meine Berufung eintrete. Er spiegelt die große Freude wider, die Gott über jeden einzelnen Menschen empfindet – über mich und über jeden von uns. Diese Freude dürfen auch wir erfahren, wenn wir uns auf ihn einlassen und ihm Raum in unserem Leben schenken“, erzählt P. Peter Hemm LC auf die Frage, was sein Primizspruch für ihn bedeute.
Persönlicher Weg der Berufung
P. Peter Hemm LC stammt aus Rittershausen in Bayern und wuchs mit sechs Brüdern und einer Schwester auf. Einer seiner Brüder, P. Michael Hemm LC, ist ebenfalls Legionär Christi. Bereits 2002 lernten seine Eltern die Gemeinschaft kennen.
Früh verspürte Br. Peter die Berufung zum Priestertum. Nach dem Besuch des Benediktinergymnasiums Münsterschwarzach wechselte er 2007 an die Apostolische Schule der Legionäre Christi in Frankreich und später nach Bad Münstereifel, wo er 2013 das Abitur ablegte und ins Noviziat eintrat.
Es folgten Humanistische Studien in Monterrey (Mexiko), das Philosophiestudium in Rom sowie ein apostolisches Praktikum im ECYD Bayern. Von 2021 bis 2024 studierte er in Rom Theologie und legte am 3. Januar 2024 seine Ewige Profess ab. Seit seinem Studienabschluss ist er zur Gemeinschaft im ApostelHaus Alzgern zurückgekehrt und ist in der Jugendarbeit in Südostbayern und Oberösterreich tätig. Am 31. August 2024 empfing er in Altötting die Diakonenweihe.
Kurzinterview mit P. Peter
Auf welche Weise haben Sie sich persönlich auf Ihre Priesterweihe vorbereitet, seit Sie die Diakonweihe empfangen haben? Welche Schwerpunkte waren Ihnen dabei besonders wichtig?
P. Peter: Mein Fokus seit meiner Diakonweihe lag darauf, im Gebet und in den Sakramenten Jesus als Priester zu betrachten und immer mehr in diese innige Beziehung mit Jesus hineinzuwachsen, um mich als Beschenkter dann selbst Gott und den Menschen als Geschenk hinzugeben. Dazu habe ich mich bemüht, meinen Alltag und meine Aufgaben konkret in einer Einstellung des Dienstes und der Liebe zu leben. Ich habe viel für die mir anvertrauten Menschen und ihre Anliegen gebetet, habe mich stets um ein offenes Ohr und Herz allen Menschen gegenüber bemüht sowie bewusst Momente gesucht, in denen ich dienen und helfen kann.
Sind Sie auf diesem Weg noch einmal Momenten des Zweifels, der Unsicherheit oder der Anfechtung begegnet?
P. Peter: Zweifel über das Priestertum oder besonders auch über das Ordensleben hatte ich im Laufe meiner Ausbildungsjahre, doch in diesen Monaten als Diakon nicht. Dennoch gab es vor allem wegen vielerlei Aufgaben durchaus Zeiten, in denen ich an meine Grenzen kam – Momente, in denen ich mich überfordert fühlte oder fragte, ob ich diesem Leben wirklich gewachsen bin. Ein befreundeter Priester bestärkte mich bei einem Telefonat: „Jesus hat die Welt schon erlöst; das ist nicht deine Aufgabe. Sei einfach ein treues Werkzeug in Seiner Hand.“ Dieser Gedanke hat mir sehr geholfen, da sich mein Leben als Priester um Gott drehen soll und wie er durch mich zu den Menschen gelangen möchte. „Er muss wachsen, ich aber geringer werden“ (Joh 3,30), sagte schon Johannes der Täufer über Jesus.
An welche schönen Erlebnisse als Diakon denken Sie besonders gerne zurück? Welche Situationen waren für Sie herausfordernd?
P. Peter: Besonders schön waren die Momente, in denen ich erleben durfte, wie Menschen durch meinen Dienst Trost, Freude und neues Glaubenswachstum gefunden haben. Bei einer Messe mit jungen Familien predigte ich über Jesus, der uns voll Liebe ansieht, egal in welcher Situation wir uns befinden. Ein knapp fünfjähriges Kind formulierte anschließend die Fürbitte: „Jesus, schau mich an, und hilf mir, dich anzuschauen.“ Solche Momente kindlichen Glaubens und Vertrauens sind unbezahlbar und rühren mich zu Tränen! Wunderbar sind außerdem gemeinsame Anbetungen des Allerheiligsten mit Kindern und Jugendlichen. Ich denke an das erste Awakening Nights of Worship, wo in unserem Haus in Alzgern stundenlang weit über 100 Jugendliche gemeinsam angebetet, gesungen und gebetet haben.
Herausfordernd war es manchmal, die Einsamkeit und die Verantwortung einiger Projekte auszuhalten, sowie die Last vieler Nöte, die Menschen an mich herangetragen haben. Außerdem fiel es mir schwer, Zeiten des Gebets und der Stille zu suchen, in denen ich nur für Gott da bin und alles andere zurücklasse bzw. Ihm ganz abgeben kann.
In welcher Form haben Sie sich von anderen Menschen auf Ihrem Weg zur Priesterweihe unterstützt und mitgetragen gefühlt?
P. Peter: Ich habe mich besonders von meiner Familie, guten Freunden und Mitbrüdern getragen gefühlt. Viele Menschen hatten immer wieder ein offenes Ohr und ein verständnisvolles Herz, wenn ich einige meiner Erfahrungen und Gefühle mitteilen wollte. Außerdem begleiteten mich viele Menschen, die still für mich beteten oder mich finanziell unterstützten. Alle diese Menschen haben Teil an meinem Priestertum. Und nicht zuletzt durfte ich mich jeden Tag getragen fühlen und wissen von meiner Mutter Maria.
Was motiviert Sie besonders, Jesus Christus im priesterlichen Dienst nahe nachzufolgen? Welche Vision haben Sie für Ihren Weg als Priester?
P. Peter: Mein tiefster Wunsch ist es, die Freude und die Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen. Als Priester möchte ich ein lebendiges Zeichen sein für die Liebe Jesu zu jedem Menschen – ein Werkzeug, durch das Heilung, Frieden und Freude zu den Herzen der Menschen gelangen. Ich möchte das Feuer seiner Liebe in meinem Herzen nähren und andere mit diesem Feuer in Berührung kommen lassen.
Wem möchten Sie am Vorabend Ihrer Priesterweihe in besonderer Weise danken?
P. Peter: Vor allem möchte ich Jesus danken, der mein Herz so kraftvoll und doch liebevoll berührt und mich gerufen hat. Dann natürlich meiner Mutter Maria. Meinen Eltern, Geschwistern, Freunden, Mitbrüdern in schwierigen und schönen Momenten, so vielen Menschen, denen ich in meinem Leben begegnen durfte und die mich geprägt haben. Wow! Ich bin einfach sehr dankbar.
(Die Fragen stellte Karl-Olaf Bergmann.)
Weitere Informationen zu P. Peter, zur Priesterweihe in Rom und Feier der Primiz
– Bericht über die Diakonweihe von P. Peter (31. August 2024).
– Impuls von P. Peter zur Maria Himmelfahrt 2024.
– In der Veranstaltung auf Facebook finden Sie weitere Informationen zur Priesterweihe.
– Die Primiz feiert er am 4. Mai in Rom (9.30 Uhr in der Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe und dem hl. Philippus. Prediger: P. Valentin Gögele LC.
– Die Heimatprimiz findet am 11. Mai 2025, 10.00 Uhr, in Rittershausen statt (hier finden Sie die Einladung).
– Ihnen liegt die Priesterausbildung am Herzen? Bitte unterstützen Sie uns dabei! Hier können Sie für die Ausbildung der Ordensleute und Förderung der Priesterausbildung spenden.