Dienstag,
16. Dezember 2025

Das Ja, das zählt

16. Dezember 2025

Dienstag der dritten Woche im Advent

P. Michael Hemm LC

Mt 21,28-32
In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes: Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Kind, geh und arbeite heute im Weinberg! Er antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging hinaus. Da wandte er sich an den zweiten und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ja, Herr – und ging nicht hin. Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der erste. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist zu euch gekommen auf dem Weg der Gerechtigkeit und ihr habt ihm nicht geglaubt aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.

Einführendes Gebet: Herr, lehre mich, nicht nur gute Worte zu sprechen, sondern dein Wort in die Tat umzusetzen.

Bitte: Gib mir ein gehorsames Herz, das sich bewegen lässt, wenn du rufst.

1. Der Gott der zweiten Chance. Der erste Sohn steht für die Volksgruppe der Zöllner und Sünder, die von den Pharisäern verachtet werden. Er sagt Nein, aber er bereut es und geht doch zur Arbeit in den Weinberg. Das ist ein Bild der Barmherzigkeit Gottes: Gott schaut nicht eifersüchtig auf den ersten Impuls, sondern auf die Umkehr des Herzens. Niemand ist zu weit entfernt, um umzukehren.

2. Worte oder Taten? Der zweite Sohn steht für die Pharisäer: Er sagt das Richtige, tut aber nichts. Auch wir können im Glauben schöne Worte aussprechen – Gebete, Lieder, Versprechen – und doch am Alltag scheitern. Jesus ruft uns, unseren Glauben sichtbar zu machen.

3. Advent: Umkehr als Aufbruch. Der Advent lädt ein, neu zu beginnen. Unser Nein kann sich in ein Ja verwandeln. Gott kommt uns entgegen, wenn wir uns auf den Weg machen. Sein Weinberg wartet auf uns – das Feld, wo Glaube, Liebe und Treue wachsen sollen.

Gespräch mit Christus: Herr, danke, dass du mich immer wieder rufst, auch wenn ich zögere. Hilf mir, heute einen konkreten Schritt in deinen Willen hinein zu tun.

Vorsatz: Ich wähle heute eine kleine, konkrete Aufgabe, die ich sonst gerne verschiebe, und erledige sie mit Freude – als mein bewusstes Ja zu Gott im Alltag.