Montag,
15. Dezember 2025
Die Vollmacht der Wahrheit
15. Dezember 2025
Montag der dritten Woche im Advent
P. Michael Hemm LC
Mt 21,23-27
In jener Zeit, als Jesus in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohepriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: In welcher Vollmacht tust du das und wer hat dir diese Vollmacht gegeben? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf antwortet, dann werde ich euch sagen, in welcher Vollmacht ich das tue. Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten. Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich das tue.
Einführendes Gebet: Herr, du sprichst mit Vollmacht, weil du aus der Wahrheit lebst und die Wahrheit selbst bist. Hilf mir, deinem Wort mit offenem Herzen zu begegnen.
Bitte: Lass mich nicht nach äußeren Beweisen suchen, sondern deine Gegenwart im Glauben erkennen.
1. Eine Frage, die entlarvt. Die Führer des Volkes stellen Jesus eine Falle – aber er antwortet mit einer Gegenfrage, die ihre Herzenshaltung offenlegt. Sie wollen die Wahrheit nicht hören und nicht annehmen, weil sie ihren eigenen Einfluss bedroht. Jesus zeigt, dass wahre Vollmacht aus der Einheit mit Gott kommt, nicht aus menschlicher Quelle.
2. Die Angst, sich festzulegen. Die Hohepriester und Ältesten fürchten die Reaktion der Menschen mehr als die Wahrheit selbst. Wie oft lassen auch wir uns vom Urteil anderer bestimmen, statt auf Gottes Stimme zu hören. Glauben heißt, sich festzulegen – auch dann, wenn es unbequem ist.
3. Die Wahrheit wird euch befreien. Die wahre Vollmacht Jesu liegt in seiner Einheit mit dem Vater. Auch wir empfangen Freiheit, wenn wir in dieser Wahrheit leben: Ich bin Kind Gottes – schwach, aber erlöst; geliebt, geheiligt durch die Gnade der Taufe. Gott ist ein Vater, der mich sieht und beschenken will. Wer diese Wahrheit annimmt, braucht sich nicht zu beweisen – er darf einfach sein, geliebt und getragen.
Gespräch mit Christus: Herr, befreie mich von der Angst, dich klar zu bekennen. Gib mir Mut, dir zu folgen, auch wenn ich dadurch anecke.
Vorsatz: Ich will heute in einem Gespräch ehrlich und ohne Angst für meinen Glauben oder meine Werte einstehen.