Mittwoch,
10. Dezember 2025
Mehr als ein Versprechen
10. Dezember 2025
Mittwoch der zweiten Woche im Advent
P. László Erffa LC
Mt 11,28-30
In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, im heutigen Evangelium sprichst du uns Trost zu. Erlaube mir, dir alles, alle Bereiche hinzuhalten, wo ich in meinem Leben diesen Trost ganz besonders brauche. Bereite mein Herz auf das vor, was du mir schenken möchtest, heute und auch an Weihnachten.
Bitte: Herr Jesus, nimm mir die Angst vor dem, was du forderst, und lass mich vertrauen auf das, was du versprichst.
1. Das drohende Joch. Kann es sein, dass Menschen Angst vor Jesus haben, weil sie meinen, er würde zu viel von ihnen fordern? Kann es sein, dass es auch bei mir so ist? Jesus weiß, dass wir schon "mühselig und beladen" sind, und will uns noch mehr aufladen? Diese Angst kann man im Gebet vor Jesus tragen. Denn auch diese Angst ist Teil unseres Jochs, das Jesus leicht und sanft machen will. Die Angst nimmt er uns, indem er uns sagt, dass er weiß, was wir mit uns herumtragen. Er kennt unsere Last und versteht deswegen unsere Ängste. Gerade in seiner Menschwerdung zeigt er uns, wie sehr er sich mit uns identifiziert, wie gut er uns kennt. Wenn wir uns dieser Angst stellen, dann können wir uns auf ihn einlassen.
2. Unterjocht. Wenn wir das Joch Jesu annehmen, dann trägt er es mit uns. Mehr noch: Nicht seine Last lädt er uns auf, sondern er nimmt uns unsere. Überhaupt trägt er die Lasten aller Menschen, die zu ihm kommen, und er trägt sie bis ans Kreuz und durch seinen Tod hindurch zur Verwandlung ins neue Leben. Ein Mensch kann nicht das Joch eines anderen tragen, nur Jesus hält das aus. Und er tut es, wenn wir unsere Last mit seiner tauschen, indem wir sein Joch auf uns nehmen und ihm alles übergeben. Es ist ein Schritt, den jeder bewusst tun darf. Und er macht sich gerade an Weihnachten so nahbar wie möglich, um uns auf diesen Schritt vorzubereiten.
3. Lernt von mir. Wenn wir so an ihn gebunden sind, dann lernen wir die Welt mit Jesu Augen zu sehen. Wohin schaut Jesu, wo ich nicht hinschauen möchte? Was sieht er, wovor ich lieber die Augen verschließe? Wohin geht er, wohin ich lieber nicht gehen würde? Aber wenn ich mit Jesus zusammen bin, dann lerne ich, alles mit neuen Augen zu betrachten. Das verwandelt langsam mein Herz und öffnet es für meine Mitmenschen. Erst das kann uns die wahre Ruhe geben, die Jesus uns verspricht. Nicht, weil wir die Augen vor dem Leiden verschließen – das wäre keine wahre Ruhe –, sondern weil wir sehen, wie die Gegenwart Jesu es verwandelt.
Gespräch mit Christus: Jesus, was darf ich dir noch übergeben? Und was willst du mir noch zeigen, damit ich immer freier sein kann? Ich vertraue auf dich. Lass dieses Vertrauen in meinem Leben wirksam werden, und hilf mir, darin zu wachsen. Gerade da, wo es mir am schwersten fällt.
Vorsatz: Heute immer mal wieder beten: "Jesus, sanft und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen".