Dienstag,
9. Dezember 2025

Määäh!

9. Dezember 2025

Dienstag der zweiten Woche im Advent

P. László Erffa LC

Mt 18,12-14
In jener Zeit fragte Jesus seine Jünger: Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück, geht hin und sucht das verirrte? Und wenn er es findet – Amen, ich sage euch: Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, heute betrachte ich dein Gleichnis vom guten Hirten. Lass deine Worte mein Herz mit Trost erfüllen und erneuere mein Vertrauen in deine Liebe. Gerade in den Wirren meines Lebens willst du mir heute nahe sein.

Bitte: Herr Jesus, hilf mir, heute auf dein Rufen zu antworten.

1. Jesus als der gute Hirt. Im Johannesevangelium verrät uns Jesus, dass er selbst der gute Hirt ist, der sein Leben für die Schafe hingibt. Diese Aussage gibt uns einen Schlüssel, um die ganze Mission Jesu zu verstehen: Er wird Mensch, um die verlorenen Menschen zu suchen und beim Namen rufen zu können. Als Mensch kann er Menschen berühren, die auf Gott schon nicht mehr hören würden. Seit dem Sündenfall versteckt sich der Mensch vor Gott, und in der Menschwerdung kommt es dann zum wichtigsten Schritt auf der Suche Gottes nach dem Menschen. Jesus wird Mensch, um jeden Einzelnen von uns zu suchen.

2. Johannes als der gute Hirt. Im Sonntagsevangelium haben wir von Johannes gehört, der als Prophet in Gottes Auftrag zu den verlorenen Schafen des Hauses Israels geschickt wird und ihnen predigt. Jesus ist nämlich nicht im Alleingang der gute Hirt: Er teilt diese Gabe und baut auch auf die Mitarbeit von uns Menschen. Johannes darf mit seiner Mission eine ähnliche Erfahrung machen wie der Hirte im Gleichnis: Er freut sich über die Sünder, die erkennen, dass sie Umkehr brauchen. Aber er leidet unter denen, die sich auf dem richtigen Weg wähnen und als "Gerechte" meinen, sie bräuchten nicht mehr umzukehren. Sie sind in der Herde und können die Einsamkeit und Verlassenheit nicht nachvollziehen, die andere zur Umkehr bewegt. Sie glauben, selbst den Weg zu kennen und keinen Hirten zu brauchen.

3. Und noch ein Hirte. Jeder von uns ist eingeladen, sich als verlorenes Schaf zu sehen und seine Hoffnung auf den einen guten Hirten zu bauen, der alle Hindernisse wegräumt, um zu uns zu kommen und uns zu befreien. Diese Erfahrung machen wir oft, nicht nur einmal im Leben. Aber auch als verlorene und wiedergefundene Schafe kommt uns eine Hirtenfunktion zu: Durch die Erfahrung der Nähe unseres Hirten können auch wir andere Menschen dort suchen, wohin sie sich verloren haben, und ihnen vom guten Hirten erzählen, der uns erlöst hat.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich will mich in keinem Bereich meines Lebens mehr vor dir verstecken. Und ich bitte dich, dass du mich da suchst, wohin ich mich verlaufen habe. Lass mich erkennen, dass du mein guter Hirte bist und auch mich einlädst, es für andere zu ein.

Vorsatz: Heute im Gebet an einen Menschen denken, der sich von Jesus entfernt hat.