Freitag,
21. November 2025
Jesus möchte mich in Seiner Familie
21. November 2025
Freitag der dreiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Unsere Liebe Frau in Jerusalem
Gedenktag
Jakob Rennertz
Mt 12,46-50
Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen. Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen. Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.
Einführendes Gebet: Heiliger Geist, öffne mein Herz, damit ich verstehe, was du mir heute sagen möchtest.
Bitte: Jesus, führe mich tiefer in Deine Familie der Kinder Gottes und überwinde alle Distanzen zu meinen Mitchristen, dass wir als ein Leib Dich bekennen und anbeten.
1. Jesus weist Maria ab? Lange habe ich diesen Abschnitt nicht verstanden. Jesus weist Seine Mutter, Seine eigene Familie ab. Das wirkt unhöflich, unverschämt und fast unchristlich. Was für eine Provokation, dass Jesus gerade Maria, die Frau, die Ihn am meisten begleitet hat, zurückzuweisen scheint. Erst durch eine Predigt ist mir aufgegangen, dass Jesus hier in Wirklichkeit Maria ehrt und erhöht. Für ihn bedeutet Familie nicht etwas rein Biologisches. Es geht ihm vielmehr um die Zugehörigkeit zu Gott, dem Vater im Himmel. Er knüpft Seine Familie ausdrücklich an das Tun des Willens Gottes. Und wer hat den Willen Gottes besser erfüllt und sich ihm mehr zur Verfügung gestellt als Maria? So steht sie nicht nur biologisch Jesus am nächsten, sondern auch in diesem neuen Verständnis ist sie die Erste an Seiner Seite. Wie schön, dass heute der Gedenktag von Unserer Lieben Frau in Jerusalem ist.
2. Jesus erweitert Seine Familie. Was für eine ermutigende Botschaft an uns alle. Jesus ist nicht unzugänglich, abgeschottet oder distanziert. Wir können Teil Seiner Familie sein und damit nach der Ehe das innigste und vertrauteste Verhältnis teilen, das Menschen überhaupt haben können. Gott weitet Seine Familie auf alle aus, die ihn als Vater anerkennen und Seinen Willen tun. So gehören auch wir zur Familie Gottes und sind Brüder und Schwestern Jesu. Das ist eine tiefe Wirklichkeit. Wir dürfen eine solche Vertrautheit, Intimität und Nähe mit Jesus leben. Geschwisterlichkeit bedeutet nicht immer ein perfektes Verhältnis, aber sie bedeutet ein echtes Verhältnis. Familie ist der Ort, an dem wir uns ehrlich zeigen können und uns nicht verstellen brauchen. Auch mit Jesus können wir echt und ehrlich umgehen.
3. Kirche ist Familie. In Jesus sind alle Christen Geschwister und eine Familie, die Familie Gottes. Was für ein starkes Bild nicht nur für die Beziehung jedes Einzelnen mit Christus, sondern auch für die Christen untereinander! Wie in der Familie, haben wir uns auch unsere Mitchristen nicht ausgesucht wie vielleicht unseren Tennisverein oder Leseclub. Die Tiefe an Beziehung in der Kirche entsteht nicht vordergründig durch Ähnlichkeiten, Interessen oder Überschneidung, sondern durch CHRISTUS. Wie in der Familie "können wir nicht unbedingt mit jedem" in der Kirche, aber es gibt ein Band, das viel tiefer geht, uns zusammenhält und eine Qualität an Gemeinschaft und Freundschaft schafft, die alle Differenzen, Unterschiede und Herausforderungen überwinden kann.
Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass ich Teil Deiner Familie sein darf und bitte schenke mir tiefe Verbundenheit mit meinen Brüdern und Schwestern im Glauben.
Vorsatz: Wenn ich mich an meinen Mitchristen in meiner Gemeinde oder in anderen Strömungen der Kirche aufrege oder störe, möchte ich mich daran erinnern, dass wir alle eine Familie Gottes sind.