Samstag,
1. November 2025
Die Ernte der Menschheit
1. November 2025
Allerheiligen
Hochfest
Dr. Christoph Kunkel
Mt 5,1-12a
In jener Zeit als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf den Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden. Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.
Einführendes Gebet: Herr, Deine Seligpreisungen sind nicht nur acht an der Zahl. Ihre Zahl ist nach oben hin offen. Kann es sein, dass es so viele gibt, wie mit Gott verbundene Menschen?
Bitte: Bitte, Jesus Christus, schenke mir die Erfüllung des Minimums, d.h. die Erfüllung der Gebote und schick mich auf den Weg zum Maximum, d.h. zum Leben der Seligpreisungen.
1. Du sollst GOTT lieben … und deinen Nächsten wie dich selbst: weit entfernt von meiner Lebenswirklichkeit. Aus diesen seinen Worten entwickelte Jesus die Bergpredigt. Er zeigt das neue Menschenbild für alle, die durch Sein Leben, Vorbild, und Worte zu GOTT kommen wollen. Menschen mit Traurigkeit und Not im Glauben fühlen sich isoliert, Jesus macht ihnen Mut, sich in ihren Nöten GOTT zuzuwenden. Menschen mit Sanftmut und Barmherzigkeit finden in dieser harten Welt Seligkeit. Mir sei erlaubt zu sagen: Wenn ich die Sätze der Predigt auf mich wirken lasse, stehen meine Lebensweise, meine Einstellung, meine Handlungsweise und Wünsche meist in komplettem Widerspruch zur Bergpredigt. Ich bin nicht sanftmütig, aber dürste nach Gerechtigkeit, soweit ich selbstgerechter Mensch etwas davon verstehe.
2. Die göttlich-steinernen Gebote sind durch Jesus warm und lebendig geworden. Altertumsforscher haben durch Ausgrabungen die Erkenntnis gewonnen, dass die Menschen der Alt-Steinzeit – Jäger und Sammler – in liebevoller Nähe zur Schöpfung und ihrem Schöpfer standen. Das, was wir Erbsünde nennen, müsste demnach erst später zur grundsätzlichen Anlage des Menschen geworden sein. Mit Besitz, Macht, Sesshaftigkeit und daraus sich ergebenden Gesellschaftshierarchien entfernte sich der nun sündhafte Mensch von GOTT. Mit Jesus, der aus der bronze-eisenzeitlichen israelischen Religionsgemeinschaft hervorgeht, haben alle Menschen von Gott über Zeiten und Erdenräume hinweg einen für jeden geöffneten und gangbaren Weg zurück zu Gottvater geschenkt bekommen. Die göttlich-steinernen Gebote sind durch Jesus warm und lebendig geworden
3. Dann tut es uns leid, dass es "durch mich" so kommen musste. Mit Seinen Worten kann ein jeder die Nähe zu Ihm finden. Jeder hat dafür seinen Weg: Manche lesen über ihn, einige hören Musik über ihn und schauen biblische Bilder über sein Leben an. Und allgegenwärtig erblicken wir Kruzifixe. Mancher fühlt sich schuldig, weil seine Sünde in sein Leiden mit einging. Es ist das umfassendste Opfer Gottes in seinem Sohn. Weil ER sieht, dass wir nicht mehr vollständig zu ihm zurückkehren können, zeigt er uns in seinem Sohn ein gotteswürdiges Leben zur Befolgung. Und wenn wir ihn in seinem Schmerz am Kreuz sehen, dann tut es uns leid, dass es "durch MICH" so kommen musste. Und dankbar bekennen wir, dass "MIR" in der über das Sterben hinausgehenden Liebe immer wieder der Weg geöffnet wird.
Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, schenke uns allen unseren ganz persönlichen Weg zu Dir. Authentisch und voll Herzblut.
Vorsatz: Im Vertrauen auf Gott Gutes säen, das dann aufblühen kann.