Sonntag,
5. Oktober 2025
Im Keim ist alles enthalten
5. Oktober 2025
Siebenundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
Maria Faustina Kowalska, Mystikerin
Erntedankfest
Edith Marqués Berger
Lk 17, 5-10
In jener Zeit baten die Apostel den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich und verpflanz dich ins Meer! und er würde euch gehorchen. Wenn einer von euch einen Knecht hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Komm gleich her und begib dich zu Tisch. Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich, bis ich gegessen und getrunken habe; danach kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Knecht, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.
Einführendes Gebet: Vater, öffne mein Herz für Dein Wort, schenke mir heute ein Wort für mein Leben, eine Erkenntnis, die mich näher zu Dir bringt.
Bitte: Mit den Aposteln möchte ich Dich heute bitten: "Stärke meinen Glauben", stärke ihn vor allem in den Bereichen, in denen er schwach ist, in denen sich vielleicht Zweifel eingenistet haben oder Unsicherheiten bestehen.
1. Stärke im Glauben. Vieles im Leben ist einerseits Gabe, aber andererseits muss es eingeübt, immer wieder erkämpft und zum Verhaltensmuster werden. So auch das Glaubensleben. Der Glaube muss genährt und gestärkt werden, damit er wächst, fest und fundiert wird und nicht beim kleinsten Angriff ins Wanken gerät. – Ich frage mich: Was stärkt mich im Glauben? Was muss ich suchen? Was schwächt meinen Glauben? Was sollte ich meiden?
2. Glaube wie ein Senfkorn. Entscheidend ist nicht die "Quantität", sondern die Qualität des Glaubens. Auch wenn das Senfkorn klein ist, ist alles in ihm enthalten, um daraus eine große Pflanze hervorzubringen. Gott schenkt das Wachstum und die Frucht, spendet Leben. Unser Glaube darf klein sein, ER kann Großes daraus entstehen lassen. Gott liebt das Kleine, aus dem ER etwas Großes machen und so sein Wirken offenbaren kann.
3. Glaube, Dienst und Demut. Das Gleichnis aus der damaligen Zeit richtet unseren Blick auf den Alltag, der oft aus Dienst am anderen besteht, in der Familie, im Beruf, in der Gesellschaft, im Ehrenamt. Der letzte Satz schärft uns das Bewusstsein dafür, dass wir in Demut unseren Dienst tun sollen, damit Gott durch uns und unser Beispiel wirken kann. Wie oft scheint der Alltag eintönig und nutzlos und doch können gerade diese Tage fruchtbar werden, wenn wir auch an solchen Tagen immer in der Haltung der Liebe bleiben.
Gespräch mit Christus: Jesus, schenke mir heute die Gelassenheit, dass ich mit meinem Glauben, den Du mir geschenkt hast, vor Dir stehen darf. Ich halte Dir "mein Senfkorn" hin im Vertrauen, dass Du es fruchtbar machst.
Vorsatz: Ich möchte heute etwas tun, das meinen Glauben stärkt, und Dinge meiden, die ihn schwächen.