Freitag,
3. Oktober 2025
Jesus und die Wehe-Rufe
3. Oktober 2025
Freitag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Mariano Ballestrem LC
Lk 10,13-16
In jener Zeit sprach Jesus: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Tyrus und Sidon wird es beim Gericht nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat.
Einführendes Gebet: Jesus, hier bin ich. Trotz allem, was gerade los ist, möchte ich mir nun eine Zeit für Dich nehmen. Dir vertraue ich, Dich liebe ich. Leider vergesse ich Dich manchmal auch. Jetzt nicht, jetzt will ich mit Dir reden.
Bitte: Jesus, schenke mir Offenheit, um Dich zu hören und Deine Worte anzunehmen.
1. Jesus weint. Es fällt vielleicht schwer, sich die Szene von heute vorzustellen. Ich glaube, dass Jesus diese Worte von Trauer erfüllt spricht. Es sind Worte des Kummers, weil seine Botschaft (und sein Vater) so ignoriert werden. Die Menschen sehen ihn, sehen seine Wunder. Aber dabei bleibt es. Als würden sie nur mit den Achseln zucken. Darüber weint Jesus.
2. Sich berühren lassen. Die Menschen von Chorazin und Betsaida hatten noch keine Handys, Radios oder sonst etwas, was uns heute so leicht zerstreuen kann. Aber abgelenkt waren sie wohl trotzdem. Ihr Herz war einfach mit anderen Dingen beschäftigt, spürte andere Nöte. Diese haben das geistige Ohr verstopft. Es war ihnen unmöglich, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Da kommt dann auch Gott nicht dagegen an, denn Gott respektiert unsere Entscheidungen. Und so kommt Jesu Botschaft auch nicht an.
3. Das Problem ist nicht der Lärm. Aber all diese Umstände sind nicht die große Herausforderung. Die Herausforderung besteht darin, dass das Herz mit anderen Dingen voll ist. Oft ist es mit uns selber voll, also ist die Umkehr umso wichtiger. Aber: Jesus ist stets bereit. Er ist immer bereit für unsere Umkehr. In "Sack und Asche Buße tun" ist dank dieses Evangeliums sprichwörtlich geworden. Wir müssen es gar nicht wörtlich nehmen. Es reicht, wenn wir die Buße ehrlich suchen. Auch ohne "Sack und Asche".
Gespräch mit Christus: Jesus, es ist schwer, Dich weinen zu sehen. Ich möchte nicht, dass Du über mich weinen musst. Eher möchte ich über mich selber weinen. Denn ich weiß ja, dass ich einige Dinge tue, die ich nicht tun sollte. Und mehr noch: Ich weiß ja, dass Du mich so unendlich liebst und mich so sehr beschenkt hast. Mein Leben alleine ist schon ein riesiges Geschenk. Ich möchte nicht undankbar sein. Zeige mir, wo ich umkehren muss.
Vorsatz: Ich will das Sakrament der Buße wieder aufsuchen.