Donnerstag,
25. September 2025
Einen Ausweg hätte es gegeben
25. September 2019
Donnerstag der fünfundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Nikolaus von Flüe, Einsiedler
Rolf Oehmichen
Lk 9,7-9
In jener Zeit hörte der Tetrarch Herodes von allem, was durch Jesus geschah, und wusste nicht, was er davon halten sollte. Denn manche sagten: Johannes ist von den Toten auferstanden. Andere meinten: Elija ist wiedererschienen. Wieder andere: Einer der alten Propheten ist auferstanden. Herodes aber sagte: Johannes habe ich selbst enthaupten lassen. Wer ist dann dieser Mann, von dem man mir solche Dinge erzählt? Und er hatte den Wunsch, ihn einmal zu sehen.
Einführendes Gebet: Mein Herr und mein Gott, du weißt, dass ich immer wieder vor dir schuldig werde. So sehr hast du die Welt geliebt, dass du deinen einzigen Sohn hingabst. Danke, dass du all unsere Schuld getragen hast.
Bitte: Öffne mein Herz und meinen Verstand, dass ich meine Schuld sehen und vor dir bekennen kann.
1. Das schlechte Gewissen. Herodes hatte Johannes töten lassen, sein schlechtes Gewissen bzw. der Hass der Herodias waren die Ursachen, die ihn immer wieder an Johannes erinnerten. Unser Herr ist es, der uns immer wieder auf die Punkte unseres Lebens zurückführen möchte, wo noch Schuld offenliegt. Er tut es nicht, um uns Vorhaltungen zu machen, sondern damit wir bereuen und unsere Schuld bei ihm abladen, um wieder frei zu werden.
2. Verdrängungsmechanismen. Auch bei uns häufen sich immer wieder Sünden an und wir sind Meister darin, sie vor uns selbst und vor unseren Mitmenschen kleinzureden bzw. zu entschuldigen. Aber mich selbst zu entsühnen (entschuldigen), klappt nicht wirklich. Das wäre ja so, als ob man sich am eigenen Haarschopf aus dem Sumpf ziehen würde. Das andere Phänomen unserer Zeit ist dies: eigene Schuld gar nicht mehr zu empfinden. "Das machen doch alle so! Also kann es nicht falsch sein." Ja selbst in unserer Kirche werden Meinungen laut, lieber den Katechismus anzupassen als sich selbst zu ändern. Es fehlt oftmals das Sündenbewusstsein!
3. Die Lösung. Herodes hat sich dazu drängen lassen, einen Menschen hinzurichten, der ihn immer wieder an seine Schuld erinnerte. Leider ist es auch in unserer Gesellschaft gang und gäbe, Menschen zu töten, um Probleme zu lösen. Wie viele Kinder werden schon im Mutterleib getötet, weil sie zurzeit nicht in unser Lebenskonzept passen. Oder es werden die Alten getötet, weil sie Zeit oder Geld kosten (auch wenn man gern andere Gründe vorschiebt). Herodes hatte zwar den Wunsch, Jesus zu sehen. Er tat aber nichts. Was wäre gewesen, wenn er reumütig zu Jesus gekommen wäre? Für alle Dinge, die uns auf der Seele lasten, gibt es die wunderbare Gelegenheit, zu Jesus zu gehen und sich in der Beichte von ihm alle Schuld abnehmen zu lassen. Jesus wartet auf uns. Er möchte mich befreien, nur muss ich zu ihm kommen.
Gespräch mit Christus: Jesus Christus, du kennst meine Trägheit und meine Unlust, dein Angebot der Beichte anzunehmen. Schenke mir deine Kraft, die mich zur regelmäßigen Beichtpraxis motiviert.
Vorsatz: Ich nehme mir heute Zeit, um über die Dinge nachzudenken, die mich von Jesus entfernt haben und bereite mich auf die Beichte vor.