Samstag,
6. September 2025

Gott ruhte am siebten Tag

6. September 2025

Samstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Magnus, Glaubensbote im Allgäu

P. Konstantin Ballestrem LC

Lk 6,1-5
Als Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder ging, rissen seine Jünger Ähren ab, zerrieben sie mit den Händen und aßen sie. Da sagten einige Pharisäer: Was tut ihr da? Das ist doch am Sabbat verboten! Jesus erwiderte ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren - wie er in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote nahm, die nur die Priester essen dürfen, und wie er sie aß und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Einführendes Gebet: Herr, hier sind wir wieder zusammen. Zeit für uns, Zeit für Dich, Zeit für mich. Zeit für ein Gespräch, von Herz zu Herz. Komm zu mir, Herr, und offenbare Dich mir. Dass ich Dich kenne, dass ich mich kenne.

Bitte: Jesus, schenke mir das dankbare und frohe Herz der Kinder Gottes.

1. Sabbat. "Am siebten Tag ruhte er" heißt es von Gott in der Schöpfungsgeschichte, und er legte einen Segen in diesen Tag und heiligte ihn (vgl. Gen 2,2). Die Ruhe gehört mit in die Schöpfung hinein. Sie gehört auch zum Menschen dazu und ist etwas Gutes. Der Mensch ist so gemacht, dass er sie braucht. Er ist nicht zur Sklaverei bestimmt, ist keine Arbeitsmaschine, sondern Gottes Ebenbild. Er soll das in der Ruhe am Ruhetag erfahren, sich seiner Freiheit als Kind Gottes bewusstwerden. Das hilft mir, nicht in Leistungszwang zu verfallen: Ich darf frei an der Schaffenskraft Gottes teilhaben, indem ich einer Arbeit nachgehe, meine Umgebung gestalte, am Wachsen, Blühen und Fruchtbringen mitwirke. Aber sie ist nicht mein Lebenszweck, mein Götze. Sie soll mir nicht meine innere Freiheit nehmen, mich versklaven. Daher will ich auch die Ruhe suchen und genießen. Mal abschalten, etwas anderes tun. So will ich nicht nur die Arbeit, sondern auch die Ruhe genießen vor Gott, und den Segen empfangen, den er in sie hineingelegt hat.

2. "Das ist am Sabbat verboten." Jesus verteidigt diesen ursprünglichen Sinn, den Gott in den Sabbat, in den Ruhetag hineingelegt hatte. Die Pharisäer lehrten 39 Sabbat-Verbote, die sich in noch mehr auffächerten und sich bis in die kleinsten Details des täglichen Lebens auswirkten. So kann der Sabbat zu einem Zwangskorsett werden und nicht mehr zu einem Tag der Ruhe, der Erneuerung, der Freiheit. Da sagt Jesus: "So war das vom Schöpfer nicht gedacht. Der Sabbat ist für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat." Ich soll mir auch die Ruhe vom Schöpfer schenken lassen, und sie nicht mir und den anderen mit Regeln, die Gott so nicht erlassen hat, vermiesen und nehmen. Was "darf man" und was "darf man nicht" am Sonntag? Lasse ich mir die Freude am Sonntag nehmen? An anderen Geschenken Gottes?

3. Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat. Jesus ruft nicht die Anarchie aus, als ob alle Gesetze und Regeln hinfällig wären. Er weiß auch sehr gut, dass wir sie brauchen, weil sie uns eine Orientierung geben, wie wir recht leben, was unserer menschlichen Natur entspricht, wie wir diese zum Blühen bringen, Gott zur Ehre. Aber er gibt uns einen Maßstab für alle Regeln: Er selbst. An Jesus muss sich alles messen lassen. Vor allem an seiner hingebenden Liebe, die sein ganzes Leben geprägt hat und die er uns am Kreuz unübertrefflich erwiesen hat. Er selbst ist die oberste Regel unseres Lebens als Christen. Er ist der Herr. Deswegen brauchen wir den ständigen Kontakt mit ihm, sollen ihn suchen im Evangelium, in der Betrachtung, im Gebet. Damit wir wissen, wie er "tickt", und selbst immer mehr so "ticken". Auch dafür ist der Ruhetag ein guter Tag.

Gespräch mit Christus: Jesus, lehre mich, in Dir zu ruhen. Hilf mir, nicht in den Sorgen dieser Welt und ihrer Geschäftigkeit aufzugehen, sondern mir immer wieder Zeit zu nehmen, um einfach vor Dir zu sein. Schenke mir die Demut zu erkennen, dass ich mich beschenken lassen muss, um geben zu können.

Vorsatz: An diesem Wochenende möchte ich die Ruhezeit als ein Geschenk Gottes erfahren und dankbar nutzen, vereint mit ihm, der auch geruht hat.