Dienstag,
19. August 2025

Lass los und ich werde dich beschenken

19. August 2025

Dienstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes Eudes, Priester, Ordensgründer

Fernando Zell

Mt 19,23-30
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich. Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.

Einführendes Gebet: Herr, ich komme jetzt zu dir, um in deiner Gegenwart still zu werden. Ich lasse den Lärm meines Herzens los und öffne mich für das, was du mir heute sagen willst. Du bist hier – voller Liebe und Wahrheit. Ich will mich von dir anschauen lassen und mein Leben neu vor dich stellen.

Bitte: Herr, befreie mein Herz von allem, was mich zurückhält, dir ganz zu folgen. Schenke mir Mut und Vertrauen.

1. Die radikale Wahrheit über Reichtum. Jesus spricht klar: Reichtum kann ein großes Hindernis für das Himmelreich sein. Nicht, weil Reichtum an sich schlecht wäre – sondern weil er uns leicht bindet, träge macht, selbstgenügsam. Auch wir merken: Besitz verspricht Sicherheit, aber er kann uns den Blick für das Wesentliche rauben. Diese Worte Jesu rütteln auf. Sie laden uns ein, ehrlich zu prüfen, was uns zurückhält – welches unser "Kamel" ist, das nicht durchs Nadelöhr passt.

2. Für Menschen unmöglich – aber für Gott möglich. Die Jünger erschrecken: Wer kann dann überhaupt gerettet werden? Jesus antwortet mit einem Satz, der uns Hoffnung schenkt: "Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich." Auch wir erleben unsere Grenzen, unser Hängen an Dingen, unsere Angst loszulassen. Aber Gott schenkt Freiheit, wo wir es nicht schaffen. Wenn wir ihm unser Herz hinhalten, kann er uns Schritt für Schritt lösen – und tiefer lieben lehren.

3. Die verheißene Frucht der Nachfolge. Petrus fragt: "Was werden wir dafür bekommen?" Jesus antwortet mit einer großen Verheißung: Wer um seinetwillen alles verlässt, wird das Hundertfache empfangen – und das ewige Leben. Das ist kein Tauschgeschäft, sondern eine Liebeserklärung Gottes: In seiner Nachfolge verlieren wir nichts, sondern gewinnen alles, was wirklich zählt. Auch wir sind eingeladen, loszulassen – in dem Vertrauen, dass er uns tiefer erfüllt, als es irgendetwas auf dieser Welt könnte.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du ehrlich mit mir bist – und gleichzeitig so voller Hoffnung. Du zeigst mir, dass ich mich nicht selbst retten kann, aber dass du es kannst. Du lädst mich ein, alles auf dich zu setzen, auch wenn es mich etwas kostet. Ich will dir mehr vertrauen, Schritt für Schritt – mit offenem Herzen und leeren Händen.

Vorsatz: Heute will ich ganz bewusst einem anderen Menschen Mut machen – durch ein gutes Wort, ehrliche Wertschätzung oder echtes Zuhören.