Dienstag,
8. Juli 2025
Jesu Herz und mein Herz
8. Juli 2025
Dienstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Kilian, Bischof, Glaubensbote, Märtyrer
P. Klaus Einsle LC
Mt 9,32-38
In jener Zeit brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie gesehen worden. Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!
Einführendes Gebet: Vater, ich stehe vor dir. Gemeinsam mit dir will ich das Evangelium betrachten und Jesus tiefer begreifen. Danke für den Geist, der in mir wirkt.
Bitte: Vermehre meine Stärke, Herr.
1. Heilung und Widerstand – das Evangelium polarisiert. Jesus heilt einen stummen Mann, der durch einen Dämon gebunden war. Das Volk staunt – die Pharisäer aber reagieren mit Ablehnung und Verdächtigungen. Wo das Reich Gottes aufscheint, gibt es oft beides: Offenheit und Widerstand. Auch heute erleben wir, dass der Glaube Menschen im Herzen trifft – und gleichzeitig provoziert. Die Frage ist: Lasse ich mich vom Staunen mitnehmen oder ziehe ich mich unter Misstrauen zurück?
2. Jesu Blick – vom Mitleid bewegt. Jesus sieht die vielen Menschen. Was ihn bewegt, ist nicht ihr Verhalten, sondern ihr Zustand: erschöpft, hilflos, wie Schafe ohne Hirten. Sein Mitgefühl kommt nicht von oben herab, sondern aus einem liebevollen Herz. Er sieht das Innere. Auch wir dürfen lernen, die Mitmenschen so zu sehen – nicht urteilen, sondern mitfühlen. Und dann zur helfenden Tat schreiten.
3. Die Ernte ist groß – Berufung für alle. Am Ende steht keine Entmutigung, sondern ein Aufruf: Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter sendet! Jesu Antwort auf Not ist nicht Rückzug, sondern Einsatz. Er traut uns zu, Teil der Lösung zu sein. Das Gebet um Arbeiter schließt auch uns ein – als Beter, als Gesandte, als Menschen, die sich senden lassen. Die Frage bleibt: Wo bin ich heute Teil der Erntearbeit Gottes?
Gespräch mit Christus: Sprich über deine Reaktionen auf Jesu Gebetsaufruf mit deinen eigenen Worten zu ihm, der in dir lebt durch seinen Geist.
Vorsatz: Ich werde in der Wahrheit bleiben, wenn es irgendwo brenzlig wird.