Donnerstag,
12. Juni 2025

Vergebung

12. Juni 2025

Donnerstag der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Leo III., Papst

Dominik Jambresic

Mt 5,20-26
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemanden tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe! Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist! Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, ich sage dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

Einführendes Gebet: Bitte, Herr, gieße Liebe und Versöhnung in die Herzen all jener, denen ich je etwas Schlechtes angetan habe. Hilf mir auch beim Vergeben, da wo ich noch Probleme damit habe und lass nicht zu, dass mich Fehler aus der Vergangenheit von Dir wegführen. Amen

Bitte: Herr, schenke mir ein Herz, das sich auf dem Weg der Heilung befindet.

1. Etwas auf dem Kerbholz? Wie leicht oder wie schwer ist es wohl, in den Himmel zu kommen? Wenn man diese Stelle hier als Referenz nimmt: echt, echt schwer. Warum? Jeder, dem wir einen Schaden zugefügt haben, tritt als Zeuge gegen uns auf, und im Verlauf eines Lebens läppert sich da etwas zusammen. Seien es Leute, die einfach nur von sich aus dauerbeleidigt sind oder Mitmenschen, denen wir tatsächlich Schaden zugefügt haben. Reden wir mit Gott über die Menschen in unserem Leben, bei denen das der Fall ist. Wie lang ist die Liste der Schmerzen in unserem Leben von Personen, die uns vielleicht sogar sehr lieb waren, die aber durch unser Unvermögen irreparabel verletzt wurden oder mit denen wir uns nicht mehr verstehen?

2. Woran hakt´s? Bitten wir Gott im nächsten Schritt um Vergebung und darum, selbst vergeben zu können. Vielleicht haben wir gerade heute einen Streit in der Familie, der schon viel zu lange andauert. Lasst uns das noch einmal vor dem Herrn in Demut aufrollen und ihm sagen, was uns hierbei stört, so dass wir vielleicht sogar noch gar nicht vergeben wollen.

3. Trotzdem bitte ich dich um Vergebung! Jetzt bitten wir Gott noch einmal um die Gnade, den ersten Schritt zu tun, auch wenn es vielleicht aus unserer Sicht gar nicht unser Fehler war. Wir sprechen mit Gott, wie wir die Auflösung dieser Knoten angehen und den ersten Schritt auf die Menschen, die uns Schlechtes getan haben, zugehen wollen. Gleichzeitig muss ich verstehen, dass jede Person eigenständig für sich lebt, ich nicht alles ändern muss und kann. Aber das, was ich ändern kann, will und werde ich auch ändern, und das ist die Versöhnung im Herzen mit meinem Nächsten, auch wenn man vielleicht komplett verschiedene Denkweisen hat. Das muss ja nicht schlimm sein.

Gespräch mit Christus: Herr, gib mir den Mut und das Verständnis, am richtigen Ort zu sein und das Richtige zu sagen, so dass wieder Frieden und Versöhnung in mein Leben kommt, mehr und mehr.

Vorsatz: Ich schreibe oder spreche heute eine Person an, der ich noch nicht ganz meine Vergebung zugesprochen habe, und bitte sie um ein Gespräch, vielleicht ja bei einem Käffchen.