Montag,
26. Mai 2025

Dem leisen Atem des Geistes lauschen

26. Mai 2025

Montag der sechsten Woche nach Ostern
Hl. Philipp Neri, Priester
Gedenktag

P. Georg Rota LC

Joh 15,26-16,4a
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aussenden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Und auch ihr legt Zeugnis ab, weil ihr von Anfang an bei mir seid. Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt. Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten. Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Ich habe es euch aber gesagt, damit ihr euch, wenn die Stunde kommt, daran erinnert, dass ich es euch gesagt habe.

Einführendes Gebet: Herr Jesus, in der Stille suche ich Deinen Blick. Lass Dein Wort mich heute erleuchten und verwandeln. Sende mir den Geist der Wahrheit, damit er meine Zweifel heilt.

Bitte: Herr, öffne mein Herz für die leisen Regungen Deines Geistes und stärke in mir den Mut, Dein Zeuge zu sein.

1. Der Geist als stiller Wegbegleiter. Jesus spricht vom "Geist der Wahrheit". Er ist wie ein Hauch, der sanft unser Inneres berührt und uns aufrichtet. Oft gehen wir durch das Leben, gefangen in unserem Lärm und unseren Sorgen. Doch der Geist – wie eine Flamme im Dunkeln – schenkt uns Klarheit und Orientierung, wenn wir uns ihm öffnen. Bin ich bereit, diesem unsichtbaren Wegbegleiter zu vertrauen und ihn heute bewusst einzuladen, mich zu führen?

2. Unser Zeugnis: Licht in der Dunkelheit. Jesus betont, dass wir selbst Zeugnis ablegen sollen. Ein Zeugnis zu geben, bedeutet, Lichtträger zu sein in einer Welt, die sich oft in Schatten hüllt. Ein einziges Wort des Trostes, eine kleine Geste der Liebe kann wie ein Stern in der Nacht aufleuchten. Manchmal ist unser Schweigen ebenso machtvoll wie unsere Worte, bisweilen sogar noch mächtiger als sie. Wo kann ich heute ein solches Licht anzünden, wo kann ich Mut machen?

3. Trotz Anfeindung zum wahren Gott stehen. Jesus spricht auch von Zeiten der Verfolgung, in denen uns Unverständnis oder Ablehnung entgegenschlägt. Es kann uns hart treffen, wenn wir an das Gute glauben und dafür bekämpft werden. Doch gerade in diesem Sturm zeigt sich: Unser Glaube wurzelt in tieferen Regionen, als äußere Umstände jemals erschüttern könnten. Wird mein Vertrauen wachsen, wenn Anfeindungen an meine Tür klopfen? Erlaube ich der Kraft Gottes gerade dann spürbar zu werden?

Gespräch mit Christus: Mein Herr und mein Gott, Du siehst meine Ängste und Zweifel. Lass mich ganz bei Dir sein, wenn die Welt mich herausfordert. Und wenn Sturm und Nacht mich umgeben, halte mich fest in Deiner Liebe.

Vorsatz: Heute will ich bewusst ein kleines Zeugnis geben – sei es durch ein Wort der Ermutigung oder eine Tat der Nächstenliebe – und so den Geist der Wahrheit in meinem Alltag aufleuchten lassen.