Samstag,
24. Mai 2025
Weil ihr nicht von der Welt stammt
24. Mai 2025
Samstag der fünften Woche nach Ostern
Tag des Gebetes für die Kirche in China
Anton Stehmer
Joh 15,18-21
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt. Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Doch dies alles werden sie euch um meines Namens willen antun; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat.
Einführendes Gebet: Jesus, du hast der Welt die Liebe Gottes offenbart. Die einen nahmen sie an, die anderen lehnten sie ab. Ja sogar Hass schlug dir entgegen. Danke, dass du gekommen bist, mir zu offenbaren, dass ich wirklich geliebt bin. Und gib mir die Kraft, mich nicht vom Hass der Welt entmutigen zu lassen, sondern sie mit deiner Liebe zu beantworten und sie zu bezeugen.
Bitte: Hilf mir, dem Hass der Welt mit deiner Liebe zu begegnen.
1. Der Hass der Welt – die Realität anerkennen. Hatte Jesus zuvor viel über die Liebe gesprochen, stellte er ihr nun den Hass der Welt entgegen. Woher kommt der Hass? Zum einen von der Sünde und zum anderen vom Teufel. Als Johannes der Täufer König Herodes die Sünde seines Ehebruchs vor Augen führte, reagierte Herodias - sie war die Ex-Frau seines Bruders - mit vernichtendem Hass. Sie benutzte sogar ihre Tochter, um sich an Johannes zu rächen. Wer immer mehr in den Bann der Sünde gerät, der fährt auch schnell selbst seine "Krallen" aus. Der Teufel ist der andere Feind. Heute wird der Teufel verniedlicht. Im Fasching zieht man Teufelskostüme an. Doch der Teufel ist von einem maßlosen Hass gegen alle Menschen getrieben, einem Feuer, das nie erlischt. Allen Menschen ist er ein gnadenloser Feind! Erstaunlich ist, dass viele Christen sich dessen gar nicht bewusst sind. Woran erkennt man den Hass des Teufels? Abtreibung, Kriege, Unzucht, Unmoral, Habgier, Missbrauch usw. sind einige Beispiele. Aber auch dort, wo Verwirrung, Parteiungen, List und Tücke, Heimlichkeiten, Spaltung, usw. herrschen. Der Feind kennt nur ein Ziel, die Menschen von der Liebesbeziehung zu Gott zu trennen, um sie dann endgültig zu zerstören. Welch einen unauslöschlichen Hass hegt er erst gegen die, die mit Jesu Hilfe seine Werke zerstören. Doch Jesus besiegte ihn durch seine Liebe. Jesus zeigt uns den Weg zum Sieg über die Feinde.
2. Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Jesus sendete seine Jünger in eine Welt aus, in der ihnen auch Hass entgegenschlagen würde. Die Jünger hatten eine sehr davon abweichende Vorstellung. Doch Jesus erklärte ihnen, dass es ihnen nicht anders ergehen würde wie ihm. Aber selbst in dieser feindlichen Umgebung würde die Predigt des Evangeliums nicht ohne Früchte bleiben. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass wenn man Jesus nachfolgt, alles in der Welt einfach und glatt laufen würde. So wie Jesus immer wieder neu herausgefordert wurde, so ist es auch in unserem Leben. Wir sollen diese Herausforderungen annehmen und durch den Glauben an Jesus überwinden.
3. Denn sie kennen den Vater nicht. Jesus begründete die Reaktion der Menschen damit, dass sie den Vater nicht kennen. Kennen ist mehr als wissen. Die Jünger Jesu lernten in den drei Jahren Jesus sehr persönlich kennen. Es entwickelte sich eine immer stärkere Beziehung. Durch Jesus begannen sie das Herz des Vaters zu begreifen. Jesus nannte sie Freunde. Gott spricht uns als seine Kinder an. Darum brauchen Menschen, die Gott nicht kennen, Hirten, die ihnen die Liebe Gottes bezeugen können. Dann kann Hass sich zur Liebe wandeln.
Gespräch mit Christus: Wenn der Hass der Welt mir entgegenschlägt, weil ich dir nachfolge, soll ich mich nicht wundern. Hilf mir zu akzeptieren, dass der Jünger nicht größer als sein Meister ist. Der Hass der Welt soll mich nicht daran hindern, der Welt deine Liebe zu offenbaren, denn du hast den Sieg über die Welt errungen.
Vorsatz: Fasse neuen Mut, wo du dich hast einschüchtern lassen.