Samstag,
19. April 2025
Maria, Mutter der Hoffnung
19. April 2025
Karsamstag
Tag der Grabesruhe, keine Eucharistiefeier
P. Valentin Schmidts LC
Lk 23,56b
"Am Sabbat aber hielten sie die vom Gebot vorgeschriebene Ruhe ein."
Einführendes Gebet: Mein Herr, ich glaube an dich und daran, dass das größte Ereignis der Weltgeschichte in diesen heiligen drei Tagen erneut vergegenwärtigt wird, und zwar auf einmalige Weise. Ich lasse alles beiseite, was mich davon ablenken könnte, denn ich möchte dir begegnen und tiefer in dieses Geheimnis eintreten. Ich möchte dir folgen auf dem Weg, der über den Tod hinaus zur Auferstehung führt.
Bitte: In diesem einzigartigen Moment bitte ich dich für die ganze Kirche, dass deine Gnade im Übermaß fließe. Auch bitte ich dich um die Gnade, die ich zu diesem Zeitpunkt am meisten brauche.
1. Marias Schmerz. Das Unfassbare ist geschehen: Der menschgewordene Sohn Gottes ist gestorben, und zwar auf furchtbare Weise! Und wer würde darunter mehr leiden als seine Mutter? Sie hat ihn geliebt, wie keine Mutter sonst zu lieben fähig ist! An diesem Karsamstag, dem Tag der Stille, möchte ich also einfach bei Maria sein. Ich kann den Schmerz in ihrem Herzen nur erahnen, die tiefe Einsamkeit in diesem Moment ihres Lebens. Ich möchte sie trösten, soweit das möglich ist, indem ich ihr beistehe, sie begleite, gemeinsam mit ihr zum Vater bete. Das Schöne dabei ist, dass sie sich nicht damit begnügen wird, meinen Trost zu erfahren. Sie wird auch mich trösten und stärken. Und sie wird mir zeigen, wie sehr sie auch mit meinem Schmerz mitfühlt.
2. Marias Hoffnung. Wenn ich diesen Tag so mit Maria verbringe, werde ich schnell feststellen, dass in ihr nicht einmal eine Spur von Verzweiflung zu finden ist. Sie, die am meisten von allen unter Jesu Tod leidet, ist voller Stärke, voller Gottvertrauen und nutzt jede Gelegenheit, um liebevoll für die Jünger da zu sein. Was in aller Welt verleiht ihr diese Kraft? Ist es nicht ihre Hoffnung, dass Jesus sein Wort halten wird? Er hat vorausgesagt, dass er leiden und sterben, aber auch dass er wieder auferstehen wird. Und wenn jemand glaubwürdig ist, dann Jesus! Diese Hoffnung ist Marias unbeugsamer Antrieb inmitten der größten Leiden und scheinbaren Aussichtslosigkeit.
3. Licht in der Finsternis. In der Liturgie der heutigen Osternacht spielt die Symbolik des Lichts eine große Rolle: das Osterfeuer, die Osterkerze, eventuell das Anschalten der Kirchenbeleuchtung … Ich will diese Symbolik auf mich wirken lassen: Unsere Welt, mein Leben ist in Dunkelheit gehüllt – furchtbare Kriege, maßlose Ungerechtigkeit, zermürbende Krankheit, erniedrigendes Elend, scheinbar unüberwindbare Sünde … düstere und hoffnungslose Finsternis! Doch gebt Acht, da erstrahlt ein Licht in der Finsternis! Und wo Licht ist, da muss die Finsternis weichen. Christus ist unüberwindbar stärker als das Leid, die Sünde und der Tod! Er ist das Licht der Welt und meines Lebens. Das ist die nie versiegende Quelle aller Freude und Hoffnung, hierin liegt die Kraft für ein unermüdliches Zeugnis!
Gespräch mit Christus: "Wir hingegen haben aufgrund der Hoffnung, in der wir gerettet wurden, und mit Blick auf den Lauf der Zeit die Gewissheit, dass die Geschichte der Menschheit und die eines jeden von uns nicht auf einen blinden Fleck oder einen dunklen Abgrund zuläuft, sondern auf die Begegnung mit dem Herrn der Herrlichkeit ausgerichtet ist. Leben wir also in der Erwartung seiner Wiederkunft und in der Hoffnung, für immer in ihm zu leben: In diesem Geist machen wir uns die innige Anrufung der ersten Christen zu eigen, mit der die Heilige Schrift endet: ‚Komm, Herr Jesus!‘ (Offb 22,20)" (Papst Franziskus, "Spes non confundit", Nr. 19).
Vorsatz: Heute werde ich jemandem einen Gefallen tun, von dem ich weiß, dass er dieser Person echte Freude bereiten wird.