Pilgerfahrt des ECYD nach Rom mit 111 Jugendlichen – Eine Woche voller Überraschungen, Gebet und Gemeinschaft
Was ursprünglich als fröhliche Pilgerfahrt im Rahmen des Heiligen Jahres mit einem freudigen Höhepunkt – der Heiligsprechung von Carlo Acutis – geplant war, wurde zu einer bewegenden Glaubensreise: 111 Jugendliche aus dem ECYD – 77 Jungs und 34 Mädchen – machten sich unter der Begleitung von Bernadette Ballestrem, Camila Pinheiro, P. Raphael Ballestrem LC, P. Michael Hemm LCund P. Martin Baranowski LC auf den Weg nach Rom. Der Anlass war die Einladung von Papst Franziskus an Teenager aus aller Welt, das Wochenende vom 25.–27. April gemeinsam in der Ewigen Stadt zu verbringen.
Doch gleich zu Beginn der Reise erhielten die Teilnehmer die Nachricht, dass Papst Franziskus verstorben war. Mit seinem Tod musste die Heiligsprechung Carlo Acutis’ verschoben werden. Trotz der plötzlichen Planänderung hielten die jungen Pilger an ihrer Freude fest – und an ihrem offenen Herzen, wie P. Raphael es in seiner Eröffnung sagte:
„Diese Reise ist eine Pilgerfahrt, auf der Jesus dich beschenken möchte. Eine verschlossene Flasche kann man noch so lange unter den Wasserhahn halten, sie wird nicht voll. Eine offene Flasche hingegen schon. Öffne dein Herz für das, was Jesus dir in diesen Tagen schenken möchte. Wie geht das? Schenke Jesus immer wieder Zeit in diesen Tagen: wenn wir zusammen beten, wenn wir Kirchen besuchen und an besonderen Orten sind. Lerne die anderen ECYD-Jungs und -Mädchen kennen, genieße die Zeit in der großen Gemeinschaft.“
Was bedeutet Heiligkeit?
In seinem Vortrag über Carlo Acutis ging P. Martin Auf die Heiligkeit ein: „Auch, wenn wir die Heiligsprechung nun noch nicht erleben werden, kann uns Carlo Acutis sehr inspirieren. Er hatte übrigens auch ein paar Schwächen: er lag gerne mal faul auf dem Sofa. Und er hat gerne viel und gut gegessen. Heilig zu sein bedeutet nicht, keine Fehler zu haben. Heilig zu sein bedeutet, dass man mit Jesus eng befreundet ist, in den Tugenden wächst und den anderen dient.“
Ein besonderes Erlebnis war der Besuch der Domitilla-Katakomben. Herr Wendel, ein ausgewiesener Kenner, erklärte den Jugendlichen nicht nur die Geschichte, sondern vermittelte auch die Hoffnung der ersten Christen: Sie waren gewiss, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, dass Gott ihnen eine ewige Wohnung bereitet hat.
Begegnungen mit dem Glauben – und mit vielen anderen Jugendlichen
Ein weiteres Highlight war der Pilgerweg zur Heiligen Pforte. Vom Castel Sant’Angelo ging es im Gebet bis zum Grab des Apostels Petrus. Dabei trugen die Teilnehmer ein besonderes Holzkreuz mit sich als sichtbares Zeichen ihres Glaubens. Unterwegs gab es Gebet, kleine Betrachtungen und Lieder. P. Raphael erklärte den Jugendlichen: „Wenn du jetzt durch die heilige Pforte gehst, bitte Jesus um ein Geschenk, das du dir von ihm wünschst“.
An den Vormittagen gab es Gottesdienste, etwa im Campo Santo Teutonico oder im Studienhaus der Legionäre Christi – diese Messe wurde eigens für Papst Franziskus gefeiert. Höhepunkt war schließlich das Requiem auf dem Petersplatz: Frühmorgens machten sich die Gruppen auf, um mit tausenden Gläubigen aus aller Welt vom Heiligen Vater Abschied zu nehmen.
Auch Spiel und Sport kamen nicht zu kurz. Es wurde Fußball gespielt, ein Tag am Strand verbracht und sogar Turniere mit ECYD-Jugendlichen aus Chile, Mexiko und Kanada organisiert. Eine Stadtrallye durch das antike Rom forderte die Kreativität und Teamfähigkeit der Jugendlichen.
Die Mädchen hatten zudem die Gelegenheit, am offiziellen „via lucis“ des Vatikans teilzunehmen – ein Gebetsweg mit tausenden Jugendlichen, der die Auferstehung Jesu meditativ in den Mittelpunkt stellte.
Gemeinschaft und Gebet
Ein weiterer Höhepunkt war das große internationale ECYD-Treffen mit rund 400 Teilnehmern aus fünf Ländern. Nach einer Begrüßung und einem Laufspiel tauschten sich die Jugendlichen in gemischten Gruppen aus, aßen gemeinsam zu Abend, fanden während der Anbetung persönliche Zeit für Jesus und feierten mit einem Konzert.
Am Donnerstagabend wurde ein gemeinsamer Anbetungsabend der Burschen und Mädchen mit Beichtgelegenheit organisiert – ein Moment der Stille, der viele tief berührte.
Gemeinsam mit weiteren 200.000 Jugendlichen feierten sie die Heilige Messe am Petersplatz.
Stimmen der Jugendlichen
„Für mich war die Beerdigung vom Papst sehr beeindruckend, ich bin sehr dankbar, dass wir dabei sein konnten.“
„Ich glaube, ich bin nach diesen Tagen ein besserer Freund von Jesus, weil wir gemeinsam viel gebetet haben.“
„Ich werde meiner Familie erzählen, dass ich hier in Rom so viele andere ECYD-Jungs aus vielen Ländern getroffen habe. Das war beeindruckend!“
„Mir hat in diesen Tagen besonders die Beichte geholfen. Wie gut, dass es die Möglichkeit dazu gab.“
„Ich war beeindruckt, dass die Messen im Vatikan so gefüllt waren. Und dass so viele junge Leute dort waren.“
„Ich war beeindruckt, dass geklatscht wurde, als der Papst in den Petersdom getragen wurde. Eine Beerdigung ist ja immer traurig. Aber wir dürfen uns ja auch auf den Himmel freuen.“
„Für mich war es besonders, durch die heilige Pforte zu gehen. Die ist ja nur selten geöffnet. Und ich glaube wirklich, dass Jesus uns da beschenkt.“
„Soviele Priester und Ordensschwestern habe ich noch nie gesehen. Wow!“
„Die Anbetung war sehr besonders für mich. Irgendwie habe ich gespürt, dass Jesus sehr nahe ist.“
„Diese Woche war unbeschreiblich! Wer hätte gedacht, dass wir uns von Papst Franziskus persönlich verabschieden dürfen? Wer hätte gedacht, dass wir bei seiner Beerdigung dabei sein dürfen? Wer hätte gedacht, wie erhebend es ist, mit hunderten Jugendlichen zusammen zu beten und zu feiern, die alle die Freundschaft mit Jesus im Herzen tragen!“ zeigte sich P. Raphael begeistert.

































