Samstag,
13. Dezember 2025
Habe ich vielleicht etwas verpasst?
13. Dezember 2025
Samstag der zweiten Woche im Advent
Hl. Luzia, Jungfrau, Märtyrin
Hl. Odilia, Äbtissin
P. László Erffa LC
Mt 17,9a.10-13
Während Jesus und seine Jünger den Berg hinabstiegen, fragten ihn die Jünger: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elíja kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elíja kommt und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elíja ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er zu ihnen von Johannes dem Täufer sprach.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, du erinnerst uns immer wieder daran, dass unsere Erlösung durch Leiden gewirkt wird. Nicht um uns ein schlechtes Gewissen zu machen, sondern um uns zu zeigen, wie dunkel das Herz der Menschen und auch unser Herz ist. Aber ich will, Herr, wie die Apostel lernen, auf dich zu hören und dir Fragen zu stellen.
Bitte: Herr Jesus, lass mich deine Gegenwart in meinem Leben erfahren.
1. Elíja ist schon gekommen. Jesus kennt die Schrift gut und weiß auch, dass alles sich erfüllen wird. Auch seine Jünger kannten die Schrift, hatten aber in Johannes dem Täufer nicht gleich die Erfüllung der Prophezeiung der Wiederkunft des Elija erkannt. Gott erfüllt seine Versprechen, aber wir Menschen nehmen es nicht wahr, weil unsere Augen und Gedanken woanders sind. So oft nehmen wir seine liebende Gegenwart nicht wahr, weil unsere Sorgen oder einfach nur das Handy uns ablenken. Jesus hingegen, der jeden Tag Zeit im Gebet mit dem Vater verbringt, sieht auch die verborgenen Zeichen und Wunder und will auch uns zeigen, wie wir selbst uns dazu aufschwingen können.
2. Sie haben ihn nicht erkannt. Warum lässt Gott es zu, dass die Menschen nicht auf die Propheten hören? Manchmal hat man das Gefühl, es ist quasi das Schicksal eines Propheten, nicht gehört zu werden. Geschieht das, damit Gott später sagen kann: Ich hatte euch doch gewarnt, aber ihr wolltet nicht hören, also erleidet jetzt eure gerechte Strafe … Nein, so ist Gott nicht. Er und seine Antwort sind nicht rachsüchtig. Vielmehr schickt er uns seinen Sohn, um uns noch näher zu kommen. Nicht mehr durch Boten kommt er zu uns, sondern in eigener Person. Diese Erfahrung können die Propheten uns nicht geben. Aber, wie Jesus sagt, sie können viel "wiederherstellen", um sein Kommen vorzubereiten. Auch wenn Johannes selber wohl nicht die vielen Früchte seiner Arbeit gesehen hat: Durch seinen Ruf zur Umkehr hat er den Durst in vielen Menschen geweckt, auf den Jesus dann in seinen Taten und Worten eingegangen ist.
3. Sie haben mit ihm gemacht, was sie wollten. Aber nicht alle Herzen haben sich geöffnet. Viele sind hart geworden und haben sich der Botschaft der Bekehrung zur Liebe verschlossen. Statt auf das einzugehen, was ihr Leben verändern könnte, verschließen sie die Ohren. Wir Menschen sind sehr gut darin, unsere eigenen Überzeugungen zu rechtfertigen, ohne uns durch Fakten aus dem Konzept bringen zu lassen. Statt uns der Realität anzupassen, passen wir die Realität lieber an uns an. Und wenn jemand dasteht, der das nicht zulassen will, dann muss er eben entfernt werden. Egal, ob es ein Prophet ist oder gar der Sohn Gottes. Ans Kreuz mit ihm, der unsere selbstgerechten Ansichten stört!
Gespräch mit Christus: Jesus, in dieser vergangenen Woche hast du mir deinen Propheten Johannes vorgestellt, durch den du mein Herz für dein Kommen vorbereiten willst. Was konnte ich von Johannes lernen? Welche Perspektiven in meinem Leben haben sich verändert? Habe ich noch Filter oder Scheuklappen, die verhindern, dass ich deine Gegenwart in meinem ganzen Leben erkenne?
Vorsatz: Heute Abend will ich Gott konkret für drei kleine Dinge danken, um so zu lernen, für seine aufmerksame Liebe in meinem Leben aufmerksam zu werden.