Freitag,
17. Oktober 2025

Fürchtet euch nicht!

17. Oktober 2025

Freitag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ignatius von Antiochien, Bischof, Märtyrer
Gedenktag

Yasemin Tobias

Lk 12,1-7
In jener Zeit strömten Tausende von Menschen zusammen, so dass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden. Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können. Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten. Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist und erfülle mich mit Deiner Kraft, die alle Dunkelheit überwindet und stärke mich an diesem Tag. Ich will mich nach Dir ausrichten und mit Dir verbunden sein. Lenke meine Gedanken in dieser Gebetszeit.

Bitte: Befreie mich von Angst und Menschenfurcht.

1. Heuchelei. Es gibt den modernen Leitsatz "Fake it until you make it", der beschreibt, dass es ein Weg zum Erfolg sein kann, solange vorzugeben, etwas zu tun oder zu sein, bis man es schließlich erreicht. Die Gefahr, dass man sich bei diesem Versuch verliert, ist groß. Es ist möglich, so lange zu versuchen, anders zu wirken, dass die eigenen Kräfte vor allem notwendig sind, um diesen Eindruck zu erzeugen, statt sich tatsächlich zum Guten zu verändern. Jemand, der das versucht, will sofort zum Ziel springen, statt die Veränderung einzuüben und zu wachsen. Jesus benennt die Heuchelei der Pharisäer und kritisiert, dass sie den Lohn für diese Mühe in Macht und in der Wirkung nach außen suchen.

2. Ängste. Wer zu viele Ängste hat, ist angreifbar und hat Schwierigkeiten, klar zu denken. Vielleicht kommt die Ermutigung, keine Angst zu haben in der Heiligen Schrift deshalb so häufig vor. Jesus verbietet den Jüngern nicht, Angst zu haben, sondern gibt ihnen selbst in der Todesangst eine Perspektive. Es ist möglich, dass uns Menschen unheimliche Gewalt antun und uns töten, aber sie haben keine Macht, uns die Freundschaft mit Gott und das Leben in ihm wegzunehmen. Die Todesangst selbst bleibt etwas Menschliches, aber an der Furcht vor Menschen sollten wir arbeiten, weil wir ihnen damit eine Macht geben, die ihnen nicht zusteht.

3. Freundschaft. Die Jünger, zu denen Jesus diese Worte spricht, werden zu einem großen Teil tatsächlich verfolgt und getötet werden. Bis heute gibt es Märtyrer, die für ihren Glauben an Jesus sterben. Sie verstehen, dass Menschen, die ihnen mit dem Tod drohen, nicht die Macht haben, ihnen etwas zu geben oder wegzunehmen, das Bestand hat. Jesus nennt sie Freunde und darin liegt der Schlüssel zur Furchtlosigkeit. Die Heiligen leben uns eine besondere Freundschaft mit Jesus vor. Wenn wir von ihnen lernen, Jesus zu lieben, bleiben wir nie allein mit der Angst.

Gespräch mit Christus: Wenn Du, Jesus, über den Tod sprichst, dann weißt Du schon, dass Du ihn in Deiner Freundschaft zu uns auf Dich nehmen wirst. Ich danke Dir, dass Du uns nie allein lässt und der Grund sein willst, warum wir keine Angst haben müssen. Mit Dir möchte ich befreundet sein.

Vorsatz: Ich bete heute ein Vaterunser für die verfolgten Christen.