Montag,
29. September 2025
Jesus kennt mich
29. September 2025
Montag der sechsundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hll. Erzengel Michael, Gabriel und Rafael
Fest
P. Mariano Ballestrem LC
Joh 1,47-51
In jener Zeit sah Jesus Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit. Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube an Dich. Du bist mein Erlöser. Du bist der, der mich aus dieser Welt zur ewigen Glorie führen will. Bisweilen klingt das unrealistisch und weit weg. Aber gerade jetzt habe ich einige Momente Zeit mit Dir. Ich erneuere meinen Glauben an Dich, meinen Herrn und Gott, der jetzt hier ist und auf mich wartet.
Bitte: So oft meine ich, schon alle Antworten und Lösungen zu kennen. Lass mich aufmerksam sein, Dir zuhören. Ich möchte nun Dich hören, nicht mich selber. Bitte hilf mir dabei.
1. Der Anfang der Berufung. Die Berufung des Natanaël beginnt nicht bei seiner ersten Begegnung mit Jesus. So wie auch meine Beziehung mit Gott nicht erst mit meiner Geburt beginnt. Du hast mich schon vorher erdacht, von mir geträumt, mich ersehnt. Darum konntest Du mich erschaffen. Ich bin kein Produkt des Zufalls, ich bin von Dir gewollt. Wie leicht vergesse ich das.
2. Jesus sieht mich. Der Herr sieht mich, nicht nur in meinen Momenten der Stille und des Gebets. Als Natanaël unter dem Feigenbaum saß, so interpretiert es Augustinus, war er im Schatten der Sünde. Vielleicht litt er gerade an einer Versuchung. In diesem Moment hat er vermutlich gar nicht an Gott gedacht, gar nicht an ihn denken können. Aber Jesus war da, er sah ihn. So ist es auch mit uns, in unserem Leben. In den größten Herausforderungen, in den schwersten Momenten, da ist Jesus immer da, und begleitet mich. Glaube ich das?
3. Das Ziel ist nicht das Leben mit Gott auf Erden. Im heutigen Evangelium lässt Jesus aber auch etwas durchscheinen, was zur Berufung gehört: Es geht um das Leben mit Gott im absoluten Sinne, nicht nur hier auf Erden. Natürlich fängt alles damit an und das ist auch nicht zu ignorieren. Aber das Ziel ist der Himmel: Wo wir die Engel über dem Menschensohn auf- und absteigen sehen werden. Dazu sind wir berufen. Und dafür will Jesus auch heute den Natanaël gewinnen. Es kann sein, dass diese Perspektive uns weniger geläufig ist. Aber darum geht es.
Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, danke, dass Du mich kennst, so wie Du Natanaël gekannt hast. Hilf mir, Deine Gegenwart in meinem Leben zu erkennen, besonders in den Momenten, in denen ich mich verloren oder traurig fühle. Lass mich spüren, dass Du immer bei mir bist und mich siehst, auch wenn ich es nicht merke. Möge mein Glaube an Dich wachsen und mich näher zu Dir bringen.
Vorsatz: Jesus, heute möchte ich mich von Dir finden und ansprechen lassen.