Samstag,
20. September 2025
Drei Feinde der Frohen Botschaft
20. September 2025
Samstag der vierundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Andreas Kim Taegon, Priester, Märtyrer
Hl. Paul Chong Hasang, Laienprediger, und Gefährten, Märtyrer
Felix Honekamp
Lk 8,4-15
In jener Zeit als die Leute aus allen Städten zusammenströmten und sich viele Menschen um ihn versammelten, erzählte er ihnen dieses Gleichnis: Ein Sämann ging aufs Feld, um seinen Samen auszusäen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg; sie wurden zertreten, und die Vögel des Himmels fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf Felsen, und als die Saat aufging, verdorrte sie, weil es ihr an Feuchtigkeit fehlte. Wieder ein anderer Teil fiel mitten in die Dornen, und die Dornen wuchsen zusammen mit der Saat hoch und erstickten sie. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfach Frucht. Als Jesus das gesagt hatte, rief er: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Seine Jünger fragten ihn, was das Gleichnis bedeute. Da sagte er: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu erkennen. Zu den anderen Menschen aber wird nur in Gleichnissen geredet; denn sie sollen sehen und doch nicht sehen, hören und doch nicht verstehen. Das ist der Sinn des Gleichnisses: Der Samen ist das Wort Gottes. Auf den Weg ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, denen es aber der Teufel dann aus dem Herzen reißt, damit sie nicht glauben und nicht gerettet werden. Auf den Felsen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort freudig aufnehmen, wenn sie es hören; aber sie haben keine Wurzeln: Eine Zeit lang glauben sie, doch in der Zeit der Prüfung werden sie abtrünnig. Unter die Dornen ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort zwar hören, dann aber weggehen und in den Sorgen, dem Reichtum und den Genüssen des Lebens ersticken, deren Frucht also nicht reift. Auf guten Boden ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten und durch ihre Ausdauer Frucht bringen.
Einführendes Gebet: Herr, du willst mich bei dir haben, du willst mich retten. Aber in dieser Welt gibt es Feinde, die mich von dir und deiner Liebe fernhalten wollen. Auch ich selbst entferne mich manchmal von dir, weil mir etwas anderes wichtiger erscheint. Danke, dass du mich nie aufgibst.
Bitte: Mein Herr und mein Gott, lass mich immer wieder mit wachem Blick auf meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe zu dir und den Menschen schauen und erkennen, ob sie tief in mir in gutem Boden verwurzelt sind.
1. Der Teufel und ich selbst. In seiner Erklärung des Gleichnisses weist Jesus auf die Wirkweise des Teufels hin: Sein Ziel ist es, dass ich nicht gerettet werde. Er tut alles dafür, dass ich das Evangelium nicht (oder nicht richtig) höre. Das heißt umgekehrt auch, die Bibel oder die Evangelien zu lesen, führt nicht "automatisch" zur Rettung. Der Teufel selbst ist ein "Kenner der Schrift", aber ihre Botschaft lehnt er ab und verdreht sie (siehe die Versuchungen Jesu nach seiner Taufe). Bereite ich selbst der Schrift einen guten Boden in mir?
2. Oberflächlichkeit und ich selbst. Wer kennt sie nicht, die Botschaften der Bibel, die man sich gerne an den Spiegel heftet oder auf ein T-Shirt druckt. Daran ist nichts Schlechtes, kann es doch immer wieder den Blick auf Gott lenken und auch zur Evangelisierung beitragen. Aber die Botschaft gehört auch "unter die Haut" und nicht nur oben drauf. Selbst bei diesem Gleichnis ist es wichtig, genau zu lesen – zum Beispiel, dass es den Teufel als Feind gibt, dass aber auch ich selbst der Botschaft Jesu im Wege stehen kann. Lasse ich die gute Nachricht an mich heran? Oder freue ich mich nur an dem guten Gefühl einer zu Herzen gehenden Botschaft?
3. Die Welt und ich selbst. Natürlich ist der Teufel nicht notwendig, um mich von der Botschaft Jesu und meiner Rettung fernzuhalten; das "schaffe" ich auch ganz allein, indem ich mich der Welt zuwende, mich von ihr ablenken oder sogar beeindrucken lassen. Wie wichtig ist mir Erfolg, Geld, Gesundheit, Macht, Sex … Als Menschen sind wir "Götzen-Fabriken" und noch aus der kleinsten weltlichen Annehmlichkeit kann ich einen "Gott" schmieden, der mich von Jesus trennt. – Bin ich also für meine Rettung selbst verantwortlich? Nein, Jesus rettet mich, hat mich durch seinen Tod und seine Auferstehung schon gerettet. Aber ich bleibe in der Verantwortung, ihm auf dem Weg zu meiner Seele Hindernisse so gut wie möglich auszuräumen. Und ob ich solche Hindernisse zulasse oder aufbaue, dafür ist dieses Gleichnis immer wieder ein guter Gradmesser.
Gespräch mit Christus: Mein Jesus, du hast es dir zur Aufgabe gemacht, die Frohe Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden (siehe das Tagesevangelium von gestern). Jetzt ist auch meine Mitarbeit erforderlich – nicht nur, um die Botschaft weiterzugeben, sondern auch, um sie anzunehmen, ihr in meiner Seele guten Boden zu bereiten. Danke, dass du unermüdlich sähst, auch wenn ich manchmal nur "Straße", "Felsen" oder "Dornen" bin.
Vorsatz: Wie kann ich die Botschaft Jesus besser verstehen? Welche Mittel kann ich nutzen und was sollte ich vermeiden, um Jesus bei meiner Rettung keine Steine in den Weg zu legen?