Mittwoch,
23. Juli 2025
Der Weinstock und die Reben – Leben aus der innigen Verbindung mit Christus
23. Juli 2025
Mittwoch der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Brigitta von Schweden, Ordensgründerin, Schutzpatronin Europas
Fest
Gudrun Aldenhoff
Joh 15,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
Einführendes Gebet: Herr Jesus Christus, du hast gesagt: Ich bin der wahre Weinstock, ihr seid die Reben. Du sprichst mit Klarheit, mit Liebe und mit Vollmacht. Dein Wort will unser Innerstes berühren, reinigen und zum Leben führen.
Bitte: Hilf mir, in dir zu bleiben, aus dir zu leben – damit mein Leben Frucht bringt für dich, zur Ehre des Vaters.
1. Jesus, der wahre Weinstock. Du Herr, bist der Weinstock – lebendig, kraftvoll, unerschöpflich. Wir sind in dich eingepfropft und empfangen von dir den Lebenssaft des Geistes. Durch dich wachsen wir, durch dich tragen wir Frucht. Wie wunderbar ist es, verbunden zu sein mit dir, Quelle allen Lebens! Die Reife der Frucht ist nicht unser Werk, sondern das Werk deiner Gnade in uns. Und: Die Ernte ist Freude – für dich, für uns, für die Welt.
2. Der Vater – ein fürsorglicher Winzer. Der Vater ist der Winzer, der sich um jede einzelne Rebe kümmert. Er schneidet, reinigt, pflegt – nicht aus Strenge, sondern aus Liebe. Manchmal schmerzt sein Eingreifen, wenn alte Gewohnheiten weichen müssen. Doch nur so können wir in der Tiefe wachsen. Eine Weinrebe, die haltlos wächst, schießt in die Höhe, bringt aber nur wenig Frucht. Gott bringt uns in Form und veredelt uns – damit das Licht an unsere Früchte kommt. Er ist eben kein ferner Beobachter, sondern ein hingebungsvoller Gärtner.
3. Frucht bringen – aus der Verbindung leben. In Jesus bleiben heißt: nicht aus eigener Kraft handeln, sondern aus der tiefen Verbindung zu ihm leben. Durch Gebet, Eucharistie, das Hören seines Wortes fließt sein Leben in unseres hinein. So werden wir zu Menschen, die Frucht bringen – durch ihr Dasein, ihr Wort, ihre Liebe. Diese Frucht ist nicht spektakulär – aber sie nährt, heilt und bewegt Herzen.
Gespräch mit Christus: Jesus, mein Weinstock, halte mich fest an dir. Bewahre mich davor, mich selbst verwirklichen zu wollen ohne deine Nähe, ohne deine Kraft. Ich will nicht tätig sein um der Tat willen, sondern Frucht bringen, die aus dir kommt. Reinige mich von allem, was mich hindert zu dir. Lass dein Leben durch mich weiterfließen – still, kraftvoll, segensreich.
Vorsatz: Heute will ich bewusst in der Verbindung mit Christus leben. Ich will mein Denken, Reden und Handeln immer wieder an seiner Gegenwart ausrichten. Ich will beten für alle, die fern sind von Christus – dass auch sie sich an ihn anschließen und in ihm das Leben finden.