Samstag,
12. Juli 2025
Wie der Meister, so der Schüler
12. Juli 2025
Samstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
P. Klaus Einsle LC
Mt 10,24-33
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beélzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet im Licht, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet auf den Dächern! Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann! Verkauft man nicht zwei Spatzen für einen Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Jeder, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.
Einführendes Gebet: Vater, ich stehe vor dir. Gemeinsam mit dir will ich das Evangelium betrachten und Jesus tiefer begreifen. Danke für den Geist, der in mir wirkt.
Bitte: Vermehre meine Treue, Herr.
1. "Wie der Meister – so der Jünger" – Keine Nachfolge ohne Reibung. Jesus spricht offen: Wer ihm folgt, wird Ähnliches erleben wie er – Anfechtung, Missverständnis, Spott. Das ist keine Drohung, sondern Beschreibung der Realität. Nachfolge ist kein bequemes Leben, sondern ein Leben in Spannung. Doch gerade darin liegt die Verheißung: Wir gehen denselben Weg wie der Meister – und nicht allein. Wer mit Jesus geht, wird auch seine Nähe in schwierigen Momenten erfahren; und die Freude seiner Auferstehung.
2. "Fürchtet euch nicht!" – Dreimal Mut statt Angst. Jesus sagt gleich dreimal: "Fürchtet euch nicht!" Das ist keine Floskel, sondern eine Ermutigung in einem realen Kontext von Unsicherheit. Gott kennt uns, Gott sieht uns – sogar die Haare auf unserem Kopf sind gezählt. Wer so tief gehalten ist, kann mutig bekennen, auch wenn die Stimme zittert. Mut im Glauben ist kein Heldenmut, sondern Vertrauen in einen, der größer ist als jede Bedrohung.
3. "Bekennen bringt Nähe" – Keine Theorie, sondern Beziehung. Jesus macht eine starke Zusage: Wer ihn bekennt, den wird auch er bekennen – vor dem Vater. Glaube ist keine Privatangelegenheit, sondern will sichtbar werden. Und: Es geht nicht um Perfektion, sondern um Treue. Jesus schämt sich unserer Schwächen nicht – er steht zu uns. Stehen wir auch zu ihm? Nicht laut und aufdringlich – aber ehrlich, liebevoll, klar.
Gespräch mit Christus: Sprich mit deinen eigenen Worten zu Jesus, der durch seinen Geist in dir lebt, über deinen Bekennermut.
Vorsatz: Ich bekenne mich heute zu meinem Glauben oder spreche mit jemandem darüber.