Mittwoch,
21. Mai 2025
Gott verherrlichen
21. Mai 2025
Mittwoch der fünften Woche nach Ostern
Hl. Hermann Josef von Steinfeld, Ordenspriester, Mystiker
Anton Stehmer
Joh 15,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt. Ihr seid schon rein kraft des Wortes, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir und ich bleibe in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so auch ihr, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer und sie verbrennen. Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet.
Einführendes Gebet: Jesus, dein Leben offenbart, wie wir gute Früchte tragen können. Gerne möchte ich für dich Früchte hervorbringen. Allein aus meiner Kraft schaffe ich es nicht. Lehre mich durch dieses Gleichnis das Geheimnis des fruchtbringenden Lebens.
Bitte: Befreie mich von dem, was mich hindert, Frucht zu tragen.
1. Die Notwendigkeit der Beschneidung der Rebe. Mit Gleichnissen belehrte Jesus die Jünger über tiefe geistliche Wahrheiten. Der Vater will, dass jeder Jünger Jesu viel Frucht bringt. Jeder Mensch gleicht einer Rebe, an der dann die Früchte wachsen. Reben werden beschnitten, um mehr und bessere Früchte zu tragen. Deswegen werden unnütze Triebe und zu viel Blattwerk entfernt. Wollen wir für Gott Frucht bringen, dann sollen wir auch bereit sein, uns beschneiden zu lassen. Es geschieht dadurch, dass wir bereit sind, dem Wort Gottes zu gehorchen und es zu leben. Umkehr und Buße sind unausweichlich. Wer aber nicht umkehren will, wird zur nutzlosen Rebe, die abgeschnitten und verbrannt wird. Wer sich aber von Gott formen lässt, der wird reiche Früchte tragen.
2. Ohne Beziehung zu Jesus geht gar nichts. In der Welt soll sich jeder möglichst bis zum Maximum selbst entfalten. Karriere ist dort der "Luftballon" vieler. Doch wie viele Ecken und Kanten hat dieser Egoismus. Das fruchtbringende Leben eines Christen hingegen ist gebunden an die Beziehung zu Jesus und dem Vater. Jesus geht sogar so weit, dass er sagt, dass wir ohne ihn gar nichts vollbringen können. Aber Jesus lehrt auch hier nichts anderes, als was er selbst lebt. Er lebt aus der Beziehung zum Vater im Heiligen Geist. Wir Menschen sind oft wie es meine Frau und ich mit unserer kleinen Enkelin von einem Jahr erlebt haben: Sie wollte selbst essen, statt sich helfen zu lassen. Es machte sie nicht satt. –Ist es nicht einfacher, mit Jesus zusammen zu wirken? Wir dürfen Großes erwarten, wenn wir ihn bitten.
3. Den Vater verherrlichen. Jesu Leben in der Welt hatte ein einziges Ziel: den Vater zu verherrlichen. Das Motiv ist die Liebe. Leben wir in der Beziehung zu Jesus und handeln wir nach seinem Wort, dann werden die Früchte wachsen. Dann, so verspricht uns Jesus, dürfen wir um alles bitten. Jesus will durch uns den Vater verherrlichen. Willst du mit Jesus zusammen dazu beitragen?
Gespräch mit Christus: Jesus, danke dass du mich gelehrt hast, was das Geheimnis des fruchtbringenden Lebens ist. Es ist die Beziehung zu dir. Ich muss dir nicht beweisen, wie leistungsfähig ich bin. Sondern du willst mit mir zusammenwirken. Wir sind ein starkes Team. Aber noch viel mehr. Die Liebe verbindet uns. Die Liebe ist die drängende Kraft. Reinige mich, dass diese Liebe fließen kann.
Vorsatz: Nichts alleine tun, sondern mit Jesus zusammen.