Sie sind erst vor wenigen Jahren zum Priester geweiht worden. Sie sind (meist) noch sehr jung. Doch der Alltag als Seelsorger und Priester ist herausfordernd. Um sich auf diesem Weg austauschen, brüderlich unterstützen und einander begleiten zu können, treffen sich die jungen Priester der Legionäre Christi regelmäßig als Gemeinschaft, zum Gebet, zum Auftanken und zur Fortbildung. „Nach der Priesterweihe ist der junge Priester mit der Tatsache konfrontiert, dass die Gnade der Weihe gewissermaßen gelandet ist, doch praktisch hat das in seinem Leben erst einmal wenig verändert“, weiß P. Valentin Gögele LC (Territorialdirektor). „Die jungen Männer kommen also nach der langen Ausbildungszeit direkt in ihre pastoralen Aufgaben und da ist natürlich die Gemeinschaft gefragt, in der sie leben. Dort gibt es andere Priester, Mentoren, geistliche Begleiter und auch Menschen in den Apostolaten, die ihnen eine Unterstützung seien sollen.“
„Die Ausbildung zum Priester ist bei uns lang“, führt P. Valentin weiter aus, „sie dauert mindestens zehn Jahre. In dieser Zeit wachsen die Brüder zusammen und es entstehen wichtige Bindungen, die aufrechterhalten und gepflegt werden sollen. Ich sehe mich daher in der Verantwortung immer wieder altersgerecht und den Priesterjahren entsprechend, Treffen und Austausch zu organisieren, aber vor allem und speziell für die jüngeren Priester. Auch schon Diakone miteinbegriffen mit Legionären Christi bis zum fünften Priesterjahr.“
Eine Gemeinschaft, die trägt und stärkt
Die Tage im ApostelHaus in Alzgern verbrachten die jungen Priester mit täglicher Anbetungsstunde, gemeinsamen heiligen Messen mit Konzelebration. Eine Pilgerwanderung nach Altötting mit gemeinsamer Messfeier in der Gnadenkapelle war ebenso am Programm wie Gesprächsrunden, bei denen die Teilnehmer ihre priesterlichen Erfahrungen teilten und sich über den priesterlichen Lebensstil austauschten.
Wichtige Erfahrungen der ersten Priesterjahre
P. Raphael Ballestrem LC, der heuer zum letzten Mal zum Kreis der jungen Priester gehörte, erzählt von seinen Erfahrungen seiner ersten fünf Jahre als Priester:
Erfahrung des Fundamentes
„Wenn man ein Haus baut, braucht es ein stabiles Fundament. Ist das Haus fertig, sieht man es nicht mehr. Die Reihenfolge ist klar: erst das Fundament, dann alles andere. Im priesterlichen Leben ist es ähnlich: das menschliche Fundament (ausgeglichener Tagesablauf, gesunde Disziplin, Beziehungen, Weiterbildung) und das geistliche Fundament (solide Gebetszeiten) muss stimmen, alles andere kommt danach.“
Erfahrung des Geschenks
„Für mich ist es ein großes Geschenk, mit meiner leiblichen Schwester (Bernadette Ballestrem, Gottgeweihte Frau) im Apostolat konkret in der Kinder- und Jugendpastoral im Rheinland zusammenzuarbeiten. Wir verstehen und ergänzen uns gut, jeder ist für den anderen eine große Bereicherung.“
Erfahrung der pastoralen Unruhe
„In den letzten Jahren war für mich die Frage, wie wir mehr Kinder- und Jugendliche begleiten können und ihnen die Freundschaft mit Jesus vorschlagen können, sehr präsent und hat mich umgetrieben und motiviert, Neues zu versuchen.“
Erfahrung des Wirken Gottes
„Es ist offensichtlich, dass Gott in den letzten Jahren in vielen Herzen der anvertrauten Teenager gewirkt hat. Das zu beobachten ist eine sehr große Freude. Dafür bin ich dankbar.“
Feedback der Teilnehmer
„Es war sehr bereichernd die Mitbrüder wieder zu sehen, die man schon aus den Jahren des Studiums kennt. Jeder hat in den letzten Jahren seine Erfahrungen gemacht und im Austausch können wir viel voneinander lernen. Und einfach uns an der Berufung erfreuen, die Gott uns geschenkt hat.“ (P. Mariano Ballestrem LC)
„Im Austausch war spürbar: wir haben mit sehr ähnlichen Herausforderungen zu kämpfen. Als Priester zu leben ist kein Selbstläufer. Aber wir sind dabei auch nicht auf uns allein gestellt. Es gibt Mitbrüder an unserer Seite. Wir stützen uns gegenseitig. Danke für diese Tage!“ (P. Raphael Ballestrem LC)
Fotos: © P. Alejandro Espejo LC