Schluss mit der Mittelmäßigkeit!

Mitte Mai wagte das Thrive-Team Allgäu des Regnum Christi den Sprung aus der Komfortzone

Rund 25 junge Leute verbrachten vom 16.-18. Mai mit P. Martin Baranowski LC und P. Michael Hemm LC ein Wochenende im Allgäu. Thema des Treffens war der dem hl. Papst Johannes Paul II. zugeschriebener Aufruf an die Jugendlichen: „Gib dich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden. Streb nach dem Höchsten und dem Besten, das Gott dir anbietet.“ Dazu wartete auf die Teilnehmer ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm, das sie herausforderte, die Komfortzone zu verlassen, an die Grenzen zu gehen und ihren Glauben neu zu erleben.

Vom Fußballfeld ins gottgeweihte Leben

Ein Höhepunkt des Wochenendes war das Lebenszeugnis von Jana Scharly. „Lebe ich mittelmäßig oder gebe ich alles für Gott?“, fragte sie die Gruppe am Samstagvormittag. Die 24-jährige Frau hat nach dem Studium in Eichstätt gerade ihr Staatsexamen in Mathe und Latein absolviert und in einem Säkularinstitut ihr Leben Gott geweiht. Die begeisterte Lateinerin erklärte der Gruppe, dass das lateinische Wort für Mittelmäßigkeit „mediocritas“ einerseits ein gesundes Maßhalten, aber auch eine negative Lauheit beschreiben kann, das Gegenteil von einem bewussten Leben und der Bereitschaft, das Beste zu geben.

Zunächst stand für sie die Fußballkarriere im Vordergrund, die sie bis zur zweiten Bundesliga führte: „Erfolg ist schön, aber erfüllt mich nicht dauerhaft.“ Der professionelle Fußball führte sie immer wieder in einen Konflikt mit dem Glauben, weil sie Spiele meist am Sonntag stattfanden und wegen der oft weiten Anreisen den Besuch eines Gottesdienstes verhinderten.

Zwischen Verlobung und Berufung

Obwohl sie katholisch getauft wurde, entschied sich die Familie, als Jana 6 Jahre alt war, für einen Glaubensweg in einer Freikirche. Dort lernte sie einen entschiedenen und ernsthaften Glauben kennen. „Doch oft habe ich darum gebetet, dass Gott macht, was ich will.“ Während des Studiums in Eichstätt kam sie durch eine Freundin in Kontakt mit dem katholischen Glauben: eucharistische Anbetung und Rosenkranz öffneten ihr zwar neue Gotteserfahrungen, führten aber auch immer wieder zu Diskussionen mit ihrem evangelischen Verlobten.

Obwohl der Hochzeitstermin schon stand, entschied sich das Paar, die Feier zunächst zu verschieben und dann ganz abzusagen. Jana erklärte diesen schwierigen Schritt: „Ich muss ehrlich mit Gott sein und kann nicht blind eine Hochzeit durchziehen. Erst einmal muss ich klären, wie ich meinen Glauben lebe.“

Entscheidung gegen die Mittelmäßigkeit

Das Zeugnis einer geweihten Jungfrau motivierte sie dazu, mehr danach zu fragen, was Gott von ihr wollen könnte. Gleichzeitig wuchsen in ihr das Vertrauen und die Erfahrung: „Der Wille Gottes macht mich glücklich.“ Nach langem Nachdenken, viel Gebet und zahlreichen Gesprächen entschloss Jana sich im Juli 2022 zur Rückkehr in die katholische Kirche.

Eine Bibelstelle, die sie in Exerzitien betrachtete, wurde dann entscheidend für den Entschluss zum gottgeweihten Leben: „Fürchte dich nicht, du wirst nicht beschämt; schäme dich nicht, du wirst nicht enttäuscht! Denn die Schande in deiner Jugend wirst du vergessen […] denn dein Schöpfer ist dein Gemahl“ (Jes 54,4-5). Die Entscheidung zum Eintritt war umkämpft: „Gott zwingt nicht, er lässt Freiheit. Viele Menschen haben für mich gebetet, Gott hat mir die Kraft dazu gegeben.“

Doch nicht nur die großen Momente sind wichtig, sondern auch im Alltag kann sich die Mittelmäßigkeit immer wieder durch Faulheit, Lauheit, Unlust oder Routine einschleichen. „Mittelmäßig ist alles, was ich nicht aus Liebe mache“, resümierte Jana ihre Erfahrung, bevor sie sich den Fragen der Teilnehmer zu Gebet und dem Glaubensleben im Alltag stellte.

Den Glauben sichtbar machen

Mit einer Straßenmission in der Fußgängerzone in Kempten versuchte das Thrive-Team am Samstagnachmittag, den Glauben auch im Alltag präsent zu machen: In der Fußgängerzone sangen sie für die Passanten Lobpreislieder, verteilten Bibelverse sowie Einladungen zum Pfingstevent in der Stadtpfarrei St. Anton. Außerdem luden die Jugendlichen Interessierte dazu ein, ihre Sorgen und Anliegen auf einen Papierzettel zu schreiben und an ein Holzkreuz zu heften. Dafür wurde dann während der abendlichen Anbetung und bei der Bergmesse gebetet.

Das Zugehen auf die Menschen forderte von einigen Teilnehmern Überwindung, doch wurde diese durch ermutigende Erfahrungen belohnt: „Als wir Bibelstellen bei der Straßenmission verteilt haben, gab es zwei Personen, die das so sehr berührt hat, dass sie fast angefangen haben zu weinen. Das hat mir gezeigt, dass man Menschen helfen kann, wenn man ihnen das Wort Gottes bringt.“

Gipfelerlebnis trotz Regens

Der Sonntag begann mit der Abfahrt um 3:30 Uhr. Ziel war es, beim Sonnenaufgang um 5:37 Uhr am Gipfel zu sein. Doch kurz nach Abmarsch wurde die Gruppe während des gemeinsamen Rosenkranzgebetes von einem heftigen Regenschauer durchnässt. Trotzdem blieb die gute Stimmung, und die Wolken verzogen sich, so dass der Grünten halb in Wolken und halb im Nebel lag, als P. Martin um 5:50 Uhr die Sonntagsmesse begann: „Die Bergtour war super, wohl es richtig kalt war. Ich habe wegen der Wolken die Spitze nicht gesehen, und war nicht so motiviert, weiterzugehen. Erst als ich oben war, habe ich gemerkt, wie schön das ist, da anzukommen“, beschrieb eine Teilnehmerin ihre Erfahrung bei der Abschlussrunde.

Rückmeldungen der Teilnehmer:

„Wenn man etwas mit Liebe tut, dann tut man es nicht mittelmäßig. Das hat mich inspiriert und mir auch Druck genommen.“
• „Ich möchte die Mittelmäßigkeit im Alltag abschütteln.“
• „Ich möchte mehr Disziplin in meinen Glauben bringen – vor allem durch ein regelmäßiges Gebet.“
• „Heute auf dem Berg konnte ich wieder über die Schönheit stauen, die Gott für uns geschaffen hat.
• „Das Zeugnis von Jana war mein Highlight. Auch dass sie sich so viel Zeit für unsere Fragen genommen hat und auf sie eingegangen ist.“
• „Wenn ich etwas Gute tue, dann will ich das zuerst für Jesus tun.“
• „Mir hat besonders die Gemeinschaft gefallen, vor allem das Zuammenhelfen.“
• „Meine Highlights waren die Bergtour und die Straßenmusik.“
• „Das Thema Berufung hat mich zum Nachdenken gebracht.“
• „Ich habe mich in der Gruppe richtig wohl gefühlt und konnte viel mehr ich selbst sein.“
• „Mein Highlight war die Bergwanderung. Das war für mich zuerst sehr schwierig, am Anfang schienen mir die Augen verbunden, und dann schafft man mehr als man denkt.“
• „Bei der Straßenmission gab es ein sehr gutes Gespräch mit einer Person, die gerade in einer schwierigen Situation war. Egal, wie es sich manchmal für einen selbst anfühlt, andere können von dem Dienst profitieren.“
• „Der Vortrag war richtig cool. Ich wusste gar nicht, wie das Leben einer gottgeweihten Frau so ist.“

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