Jugendliche des ECYD schenkten den Schaustellerkindern auf der Rheinkirmes Zeit und Zuwendung.
„Einsteigen, mitfahren, Spaß haben! Los, los, los – rein in die Kiste. Die nächste Runde wird wild!”. Den ganzen Tag dröhnen diese Sprüche aus den Lautsprechern der Fahrgeschäfte. Bis weit in die Nacht schieben sich die 4 Millionen Besucher über die Düsseldorfer Rheinkirmes, die in diesem Jahr vom 11.-20. Juli stattfand. Was oft vergessen wird: es sind Familien, die die Fahrgeschäfte betreiben. Viele von ihnen haben kleine Kinder. Die Schaustellerfamilien wohnen in Wohnwagen auf dem Kirmesplatz. Die Kinder sitzen oft im Kassenhäuschen oder im Wohnwagen und müssen sich dort beschäftigen. Kaum jemand hat Zeit, um mit den Jüngsten zu spielen oder zu toben.
Seit vielen Jahren nehmen sich Jugendliche des ECYD ein Herz und schenken 10 Tage ihrer eigenen Sommerferien genau diesen Kindern. In Kooperation mit der Katholischen Circus- und Schaustellerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz organisiert das ECYD einen Kindergarten für die Kinder der Schausteller auf der Düsseldorfer Rheinkirmes. In diesem Jahr waren 9 Jugendliche im Team und haben den Kindern zusammen mit einigen volljährigen Erziehern und mit viel Kreativität und Ausdauer schöne und erfüllte Ferientage bereitet. „Engel für 10 Tage“ nennen wir dieses Projekt.
Spiel, Spaß und Überraschungen
Die jugendlichen Betreuer nutzen die Vormittage für einige Vorbereitungen. Vor allem schöpfen sie Kraft im Gebet und bei der Feier der hl. Messe, bevor sie sich auf den Kirmesplatz begeben. Um 13 Uhr öffnet das Kindergartenzelt. Zwischen 30 und 45 Kindern im Alter von 1 bis 7 Jahren nehmen das Angebot täglich an. Dort erwarten sie abwechslungsreiche Spielmöglichkeiten: Malecke, Spielzeugautos, Duplosteine, Hüpfburg, Sandkasten und vieles mehr.
Jeden Tag überraschen die Jugendlichen die Kinder mit besonderen Aktionen: An einem Tag dürfen sie sich schminken lassen und bekommen einen Fußball auf die Wange gemalt oder ein Löwengesicht. An einem anderen Tag dürfen sie das Polizeiauto und die Feuerwehrwagen auf dem Kirmesgelände besichtigen. Bei einer Sportolympiade können sie ihr ganzes Geschick unter Beweis stellen. An heißen Tagen gibt es Wasserspiele. Und beim Kasperletheater fiebern sie mit, ob der Kasperle die Prinzessin wiederfindet, die sich im Wald verlaufen hat.
Dankbare Eltern
„Danke, dass ihr unsere Kinder mit so viel Aufmerksamkeit und Liebe beschenkt! Hier sind ein paar frische Schokofrüchte für euch Betreuer“, bedankt sich eine junge Mutter. „Eure Arbeit ist so wertvoll“, bedankt sich Henry und schickt täglich ein paar warme Apfelpfannekuchen ins Kindergartenzelt. Und auch die Jugendlichen schauen froh auf diese Tage zurück: „Diese Tage sind so anstrengend. Aber es war so schön, ich bin nächstes Jahr wieder dabei“, fasst einer der Jungs seine Erfahrung zusammen.
Schule für soziale Kompetenz
„Die Jugendlichen des ECYD müssen hier alle paar Minuten ein neues Spiel erfinden, eine neue Beschäftigung anbieten, hier und da ein Kind trösten und Aufmerksamkeit schenken. Das Projekt „Engel für 10 Tage“ ist eine Schule für soziale Kompetenz. Hut ab vor jedem Jugendlichen, der sich hier eingebracht hat!“, sagt Pater Raphael Ballestrem LC, der die Jugendlichen in diesem Projekt begleitet. „Es berührt mich, dass der Kirmes-Kindergarten einen so großen Unterschied im Leben dieser Kinder macht. Er ist eine Antwort auf eine echte Not. Und die jugendlichen Helfer spüren, dass ihr Einsatz unendlich wertvoll ist. Ich bin dem Leiter der Circus- und Schaustellerseelsorge für die langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr dankbar“, resümiert Bernadette Ballestrem, gottgeweihte Frau im Regnum Christi und Leiterin des Projekts „Engel für 10 Tage“.
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