Herausforderungen meistern

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290 Kilometer, historische Stationen und wertvolle Lernerfahrungen – 8 Jugendliche radelten im August zum Grab des Hl. Matthias in Trier.

Vom 15. bis 20. August 2025 machten sich 8 Jugendliche auf eine anspruchsvolle Reise: 290 Kilometer auf dem Fahrrad, mit insgesamt 1860 Höhenmetern, durch die wunderschöne Eifel bis zum Grab des Hl. Matthias in Trier. Doch das ECYD-Fahrradcamp war mehr als nur eine sportliche Herausforderung – es war ein Abenteuer voller spiritueller Erlebnisse, historischer Entdeckungen und persönlicher Erkenntnisse.

„In diesen Tagen können die Jugendlichen lernen, mit wenigen Mitteln eine schöne und erfüllte Urlaubszeit zu haben“, beschreibt Franz Schmeink, Mitorganisator des Camps, das besondere Lernziel der Tour. Jeder Teilnehmer konnte nur das mitnehmen, was in die Fahrradtaschen passte – „je weniger, desto besser“, erklärt er. Die Reise begann in Ratingen und führte über die Zwischenstopps in Liblar, Stadtkyll und Bollendorf, bis sie schließlich das Ziel in Trier erreichten.

Bereits im Mai trafen sich die Jugendlichen zu einer Probetour, um sich mit den Rädern und der Gruppenfahrt vertraut zu machen. Auf einer Strecke von 75 Kilometern testeten sie ihre Ausrüstung, sammelten erste Erfahrungen im Fahren als Gruppe und lernten Sicherheitsregeln kennen. Den Tag ließen sie bei einem gemütlichen Grillabend ausklingen, bei dem sie sich über ihre Eindrücke austauschten und ihre Vorfreude auf die eigentliche Tour wuchs.

Der eigentliche Abenteuer begann mit der Abendmesse am 15. August, dem Fest Maria Himmelfahrt. Pater Raphael Ballestrem LC lud die Teilnehmer ein, während der Tour für besondere Anliegen zu beten. Auf dem Weg nach Trier besuchten sie historische Orte wie die Basilika in Prüm, wo sie die Geschichte von Kaiser Lothar I. erfuhren, der das Reich an seine drei Söhne übergab und ins Kloster in Prüm trat, jedoch nur sechs Tage später verstarb. In Echternach beteten die Jungs am Grab des Hl. Wilibrord, einem angelsächsischen Missionar, der das Kloster gegründet hatte.

Die Fahrt führte die Gruppe schließlich nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Dort besuchten sie zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten: die Thermen, die Römerbrücke, die Porta Nigra und natürlich den Dom. Das erste Ziel in Trier war das Grab des Hl. Matthias, wo die Gruppe von einem Benediktinerpater empfangen wurde. Gemeinsam zogen sie in die Basilika ein, sangen „Großer Gott, wir loben dich“ und beteten am Grab des Apostels. Im Anschluss feierten sie die hl. Messe in der Krypta der Basilika. Pater Raphael legte den Jugendlichen in seiner Predigt nahe, „Frage Jesus im Gebet immer wieder, was er mit dir vorhat!“

„Die Fahrt durch die Eifel war so schön. Die Landschaft ist einfach herrlich. Ich habe in diesen Tagen gelernt, nicht aufzugeben, auch wenn ich müde bin“, so Clemens, einer der Teilnehmer. Für die Jugendlichen war es nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch eine mentale Herausforderung. „Klar, bei so einer Tour kommt man ins Schwitzen. Die Beine tun weh. Aber die Herausforderung zu meistern und am Ende über die Ziellinie zu fahren, ist eine beglückende Erfahrung. Da spürt man: Es hat sich gelohnt!“, fasst Pater Raphael Ballestrem LC, der die Jungs als Seelsorger begleitete, die Motivation hinter der Tour zusammen und erklärt, was den Reiz des Abenteuers ausmachte.

Nicht nur das Radfahren, sondern auch das gemeinschaftliche Kochen und das Reflektieren über Tugenden wie Klugheit prägten das Camp. Abends gab es kleine Impulse zu den Kardinaltugenden, bei denen Pater Raphael erklärte, wie man in schwierigen Situationen das Gute erkennt und handelt. „Tugenden sind Gewohnheiten, das Gute zu tun“, so Pater Raphael. Für die Jugendlichen war es eine wertvolle Gelegenheit, sowohl ihre körperlichen Grenzen zu erfahren als auch geistlich zu wachsen.

„Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!“ (Phil 4,8), erklärte Pater Raphael, als er die Tugend der Klugheit ansprach. Er führte weiter aus, dass Klugheit nicht nur schnelles Denken und hohen IQ umfasst, sondern auch die Fähigkeit, in schwierigen Situationen das wahre Gut zu erkennen und die richtigen Mittel zu wählen, um es zu erreichen. Ein praktisches Beispiel gab er den Jugendlichen: „Wie kannst du in einem Gruppenprojekt ehrlich bleiben, ohne deine Werte zu verraten?“

Am Ende der Reise stand die Dankesmesse in Trier, in der die Gruppe auf ihre Erlebnisse zurückblickte und Pater Raphael den Teilnehmern nochmals die Bedeutung der Erfahrung näherbrachte. „290 km sind eine lange Strecke. Hut ab vor jedem, der sich auf dieses Abenteuer eingelassen hat. Besonders dankbar bin ich allen, die durch ehrenamtliches Engagement diese Tour ermöglicht haben“, so Pater Raphael.

Die Reise nach Trier war nicht nur eine sportliche, sondern auch eine tiefgreifende geistliche Erfahrung, die den Jugendlichen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Sie hat nicht nur den Körper gestärkt, sondern auch das Herz und den Geist – und wird für alle Beteiligten zu einem unvergesslichen Erlebnis.

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Die Termine für die Camps im kommenden Schuljahr sind bereits online. Hier reinschauen!

Außerdem gibt es für Jungs von 11-15 Jahren neue GetStrong-WochenendenHier findet ihr den Flyer.

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