Dienstag, 13. August 2019

Apostel Christi werden

Michael Kaiser nahm am IFC (International Formators Course) des Regnum Christi in Rom teil. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen.

Michael Kaiser beim „public speaking“Michael Kaiser beim „public speaking“Michael Kaiser ist 18 Jahre alt, kommt aus Bayern, hat gerade sein Abitur gemacht und wird im Herbst mit einem Maschinenbau Studium beginnen. Zum Regnum Christi ist er durch das Jugendprojekt „GetStrong“ gekommen und hat an vielen Camps des ECYD teilgenommen. Mittlerweile gehört er zum Betreuerteam von „GetStrong“ und engagiert sich im Bereich Werbung.

Viele junge Leute machen große Reisen nach dem Abi. Wieso hast Du am IFC (International Formators Course) teilgenommen?

Michael: Zum IFC bin ich eigentlich dadurch gekommen, dass ich nach meinem Abitur gerne einige Wochen Zeit mit Gott und anderen christlichen Jungs verbringen wollte. Und als ich Pater Martin Baranowski LC gefragt habe, hat er mir gesagt, dass er mir das IFC sehr empfehlen kann. Ich hatte keine Ahnung was das genau war. Und so habe ich mich dafür angemeldet.

Was ist das IFC und was habt ihr in dieser Zeit gemacht?

Michael: Das IFC ist ein Ausbildungsprogramm des Regnum Christi für junge Männer, die Leitungsaufgaben in der Gemeinschaft innehaben haben oder werden. Der Kurs dauert in etwa drei Wochen und es gibt ihn bereits seit 25 Jahren, heuer hatten wir daher „Jubiläum“. Insgesamt waren wir 26 Teilnehmer, davon 18 aus Mexiko, einer aus den USA, zwei aus Kolumbien, ein Italiener, ein Spanier, ein Pole und zwei Deutsche, mit den Betreuern zusammen 31 Teilnehmer.

Gruppenbild aller TeilnehmerGruppenbild aller TeilnehmerDas Programm beim IFC ist in verschiedene inhaltliche Kapitel eingeteilt. Am Anfang kommt der „Icebreaker“ zum Kennenlernen, da hatten wir unter anderem einen Workshop zum Gebet und zum „public speaking“. Anschließend ging es weiter mit Anthropologie, also vor allem der Frage nach der Würde des Menschen und dem Bild des Menschen aus christlicher Sicht. Hier haben wir auch einige Dinge betrachtet, z.B. Abtreibung, Klonen, Transhumanismus etc. und dies aus christlicher Sicht diskutiert. Außerdem haben wir uns mit verschiedenen Ideologien beschäftigt, z.B. dem politischen und religiösen Relativismus und „Gendermainstream“. Auf dem Programm standen auch geschichtliche und kulturelle Ausflüge: Wir sind nach Paris, Paray le Monial und Ars gereist. Im letzten Kapitel ging es schließlich um das Regnum Christi selbst, das Charisma, Leiterschaft und unsere Möglichkeiten zum Apostolat.

Bei VorträgenBei VorträgenMit welchen Erwartungen hast Du am IFC teilgenommen?

Michael: Ich persönlich bin ohne allzu große Erwartungen in das IFC gestartet. Ich hatte lediglich den Wunsch, mich intensiver mit Leiterschaft, dem Regnum Christi und meinem Glauben an sich zu beschäftigen und ich kann wirklich sagen, dass dieser Kurs eine der besten Erfahrungen und Bereicherungen für mein Leben war. Das Programm war enorm vielfältig, man hatte die Möglichkeit unseren Glauben in verschiedenen Bereichen kennenzulernen. Wir erhielten eine wirklich umfassende Ausbildung: geistlich, menschlich und intellektuell.

Die Teilnehmer treffen in Paris auch P. Valentin Gögele LCDie Teilnehmer treffen in Paris auch P. Valentin Gögele LCWas hat Dir besonders gefallen? Und wobei hast Du Dich schwer getan?

Michael: Mir hat die Vielfalt des Kurses sehr gefallen. Damit meine ich besonders auch die vielen Reisen und Ausflüge, die wir gemacht haben, um die Themen, die wir gerade durchgenommen haben, auch praktisch zu vertiefen; z.B. die Vatikanischen Museen zum Thema Anthropologie. Am Schönsten aber war definitiv die Erfahrung der Gemeinschaft mit so vielen motivierten jungen Christen und die Begegnung mit Jesus Christus, die wir wirklich aufbauen konnten, durch intensive Zeiten des Gebets, tägliche Messe, Meditationen etc.

Der Kurs an sich ist zwar unglaublich bereichernd aber auch echt anstrengend. Die Programmpunkte haben mich schon oft sehr geschlaucht. Aber ich denke, dass dies trotzdem zu einer Erfahrung für mich geworden ist.

Was war Dein persönliches Highlight?

Michael: Mein persönlicher Höhepunkt des Kurses war unsere Reise nach Frankreich, da wir dort erstens sehr viele kulturellen Sehenswürdigkeiten betrachten konnten, aber vor allem unser Trip nach Para yle Monyal und nach Ars.

Paray le Monial war deshalb sehr schön und wichtig für mich, da es mit der Verehrung des hl. Herzens Jesu einen sehr wichtigen spirituellen Aspekt des RC widerspiegelt. Und Ars war für mich so schön, weil ich schon immer ein Fan des hl. Johannes Maria Vianney und seiner außergewöhnlichen Demut und Liebe war, und daher sehr froh war, diesen Ort zu besuchen.

Welche Aspekte des Regnum Christi hast Du durch den Kurs besser kennengelernt?

Michael: Für mich war das IFC in Bezug auf das Regnum Christi eine wirkliche Bereicherung. Klar, ich wusste, dass das Regnum eine Gemeinschaft von Laien ist, die in verschiedenen Apostolaten tätig sind. Aber was genau die Spiritualität war, das durfte ich erst jetzt kennenlernen. So waren z.B. die Statuten für mich bisher nur ein nichtbeachtetes und „wohl langweiliges, theoretisches“ Dokument, aber durch einige Workshops lernte ich viele wichtige Elemente – z.B. die fünf Grundpfeiler: Apostolat, Gemeinschaft, geistliches Leben, geistliche Begleitung und Ausbildung oder auch die Spiritualität des hl. Herzens Jesu – näher kennen. Wir hatten auch Zeit, näher über unsere Visionen und Ziele im Regnum Christi zu sprechen und uns auszutauschen.

Die Teilnehmer kamen aus viel verschiedenen Ländern. Wie hast Du diese Internationalität empfunden?

Michael: Wie bereits erwähnt, ist dieser Kurs auch darauf ausgelegt, international Erfahrung zu bekommen. Obwohl noch sehr stark „mexikanerlastig“, geben sich die Betreuer alle Mühe das IFC immer mehr international zu gestalten und immer mehr Leute aus Europa miteinzubinden. Für mich war aber gerade der Kontakt mit so vielen Jugendlichen aus Südamerika wirklich bereichernd, da deren Lebensweise sowohl privat als auch im RC sich doch stark von unserer in Europa unterscheidet.

Ich habe zu Beginn des Kurses keinen einzigen Teilnehmer gekannt und am Ende habe ich mich von einigen meiner besten Freunde verabschiedet, die ich kennenlernen durfte. Es war einfach die gemeinsame Vision im Regnum Christi, die uns so schnell zusammengeschweißt hat. Man wusste, dass sind Menschen, die das gleiche Feuer für Christus und die Kirche haben.

Was nimmst Du aus dem Kurs mit in den Alltag?

Michael: Ich möchte natürlich in meinem alltäglichen Leben versuchen, das Feuer und die Begeisterung für den Glauben und das RC, das ich spüren und erfahren durfte, aufrecht zu erhalten und in die Praxis umzusetzen. Ich denke, dass der wirklich wichtige Part des IFC erst jetzt beginnt. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich ein Werkzeug für die Ausbreitung des Reiches Gottes in meiner Region sein kann, ich habe die Vision auch in Niederbayern den Glauben durch Gebetsgruppen, Jugendtreffen, etc. wieder lebendig und anziehend zu gestalten.

Am Wichtigsten ist aber meiner Meinung nach das persönliche Zeugnis für Christus. Ich denke, dass unsere Berufung als Laien des RC ist, nicht bloß „einer mehr“ zu sein, sondern durch kleine Akte der Liebe und unsere Beziehung zu Gott unseren Glauben überall dort hinbringen können, wo die Priester vielleicht nicht den Zugang haben. Ich hoffe, dass ich all das, was ich in den letzten drei Wochen erleben durfte, mit möglichst vielen Menschen teilen kann und so ein Apostel für SEIN Reich werden kann.

 

Danke für das Gespräch!

 

 

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    Michael Kaiser nahm am IFC (International Formators Course) des Regnum Christi in Rom teil. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen.

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