Wobei eine Kirche im dicht verbauten Gebiet freilich etwas anders aussieht und sich dort recht unauffällig hinter einer historischen Fassade befinden wird. Kernpunkt des in den Grundzügen in der Mitte des 19. Jahrhundert errichteten Hauses wird eine Kapelle für bis zu 300 Mitfeiernde sein. Zentral ist auch ein Willkommens-Café im Eingangsbereich. Denn das Zentrum Johannes Paul II. sieht sich seit jeher als eine für alle offene Kirche.
Mitte 2021 konnte das Haus Praterstraße 28 erworben und mit den Planungen begonnen werden. Dem war eine dreijährige Suche nach einem Objekt vorausgegangen. Nach den Turbulenzen auf den Märkten liegen die Baukosten um 60 Prozent höher als noch vor zweieinhalb Jahren, deswegen verzögerte sich der Baustart um mehr als ein Jahr. „Das hat uns als Gemeinde und auch unser Gottvertrauen enorm herausgefordert. Wir haben sehr viel gebetet und der Herr hat uns immer wieder Türen geöffnet. Es ist nach einer langen Zeit des Hoffens, des Bangens, des Sehnens und des Bittens sein Werk, dass wir nun mit dem Bau beginnen können“, ist Zentrumsleiter Pater George Elsbett LC dankbar.
Ein missionarischer Ort
„Bei diesem kleinen Festakt erbitte ich den Segen Gottes für alle, die hierherkommen, dass sie als lebendige Steine wieder hinausgehen, von denen eine Kraft ausgeht“, sagte Bischofsvikar Dariusz Schutzki beim Startschuss für die Bauarbeiten. „Das neue Zentrum soll ein missionarischer Ort sein, wo das Wort Gottes verkündigt wird und die Menschen von diesem Wort erfüllt werden, von der wunderbaren Botschaft, die wir Christen haben. Die Liebe Gottes erfülle alle Menschen hier mit Freude, Kraft und Frieden. Es ist wichtig, dass wir Frieden stiften, der Friede beginnt in unseren Herzen.“
Die Eröffnung des neuen Zentrums Johannes Paul II. ist für Sommer 2025 geplant. Die Errichtungskosten von rund 12 Millionen Euro werden zur Gänze aus privaten Spenden finanziert, zum Teil übergangsweise durch Kredite und Darlehen. Es gibt keinerlei Zuschüsse von der kath. Kirche und öffentlichen Hand, auch nicht vom Orden der LC.
Nachhaltiger Bau
Mit dem neuen Zentrum wird auch Schöpfungsverantwortung großgeschrieben: Das gesamte Haus wird mit einer Wasser-Wärmepumpe nachhaltig beheizt, eine PV-Anlage wird Sonnenstrom produzieren. Das Gebäude liegt zudem an der U-Bahnstation Nestroygasse, ist also bestens ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
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Über das Zentrum Johannes Paul II
Leitsatz: „Wir sind eine Gemeinde der katholischen Kirche, die eine Sehnsucht hat, in ihrer
1. Beziehung zu Christus und
2. Untereinander zu wachsen; eine Gemeinschaft, die dem
3. Nächsten dienen, das
4. Evangelium verkünden und
5. Weiterbildung ermöglichen will.“
Offen für Fernstehende. Das Zentrum Johannes Paul II. ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs, des Gebets und der Glaubensvertiefung. Die Kultur ist geprägt von vier Kernwerten: Offenheit, Befähigung, Eifer/Engagement und Dienst. „Das Zentrum will vor allem fernstehende Menschen erreichen und für den Glauben an Jesus Christus begeistern“, erklärt Leiter Pater George Elsbett LC.
Auf der Suche nach neuen Wegen. An den Wochenenden wird der Rahmen dafür geschaffen – mit einer BeFree-Messe am Samstagabend, zwei Familienmessen am Sonntagvormittag und einer Messe für Young Professionals am Sonntagabend. Neben dieser Konstante an den Wochenenden werden neue Wege gesucht, um den Glauben präsent zu machen – zum Beispiel durch „Shut up – it´s Christmas!“ mit bis zu 1.000 Besuchern, „Adventure & Faith“ oder Alpha-Kurse.
Gotteserfahrung ermöglichen. Was auch immer angeboten wird: „Wir versuchen die Besucher so anzunehmen, wie sie sind und wollen ihnen so ermöglichen, eine Gotteserfahrung zu machen“, betont Pater George. „Denn Gott liebt jeden so, wie er ist.“ Man wolle die Menschen aber auch zu missionarischer Jüngerschaft befähigen und anderen Gemeinden helfen, dasselbe zu tun.
Eine Säule ist das Gebet: „Es ist Fundament und Kraftquelle für unsere Dienste.“ Mehrmals im Jahr gibt es eine Woche lang durchgehende Anbetung. Erst seit dem Fokus auf dem Wochenende mit den vier hl. Messen und dem Gebet wächst das Zentrum Johannes Paul II. seit 2016 Jahren deutlich, mittlerweile ist die Gemeinde 350 Personen groß.
Das Zentrum versteht sich als Mitmachkirche und fördert Leiterschaft und Übernahme von Verantwortung. Mittlerweile verantworten 90 Personen Dienste, 30 davon in Leitungsrollen – zum Beispiel in Kleingruppen. „Wir arbeiten in Kleingruppen, um dort Freundschaften aufbauen zu können“, begründet Pater George. „Wir verwenden auch viel Zeit für seelsorgliche und geistliche Begleitung.“ Das Leitungsteam des Zentrums selbst besteht aus fünf Mitgliedern - zwei Priestern und drei Laien.
Die Gemeinde innerhalb der Pfarre St. Othmar wird vom Regnum Christi geleitet und dabei vom Zentrumsrat unterstützt. Dem Träger Regnum-Christi-Föderation gehören die Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi, die Laien sowie gottgeweihte Frauen und Männer an. Im Zentrum Johannes Paul II. leben und wirken fünf Priester der Legionäre Christi. Ordensoberer der Niederlassung Wien ist Pater Georg Rota LC, Zentrumsleiter P. George Elsbett LC.
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