Dienstag, 25. Mai 2021

Dreifaltigkeit, die Offenbarung Gottes als Ursprung und Güte

Geistlicher und missionarischer Impuls zum Dreifaltigkeitssonntag von P. Nikolaus Klemeyer LC

Die Wahrheit der Dreifaltigkeit mag wohl eine der unzugänglichsten Geheimnisse unseres Glaubens sein. Es brauchte Jahrhunderte, um dieses Geheimnis zu beleuchten und wenigstens ansatzweise zu verstehen. Gleichzeitig ist es aber auch das Wichtigste der Mysterien unseres Glaubens. So lesen wir im Katechismus der Katholischen Kirche (Nr. 234):

Das Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit ist das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens und Lebens. Es ist das Mysterium des inneren Lebens Gottes, der Urgrund aller anderen Glaubensmysterien und das Licht, das diese erhellt. Es ist in der ,,Hierarchie der Glaubenswahrheiten" (DCG 43) die grundlegendste und wesentlichste. ,,Die ganze Heilsgeschichte ist nichts anderes als die Geschichte des Weges und der Mittel, durch die der wahre, einzige Gott - Vater, Sohn und Heiliger Geist - sich offenbart, sich mit den Menschen, die sich von der Sünde abwenden, versöhnt und sie mit sich vereint" (DCG 47).“

Auch wenn das Innenleben der Dreifaltigkeit immer unzugänglich bleibt, so ist es doch Grundlage unseres christlichen Glaubens. Somit bestimmt diese Wahrheit zutiefst das Wirken der Gnade in unserer Seele.

Der Katechismus spricht von Gott „Vater“ in zwei Begriffen (KKK 239): Ursprung und Güte. Diese Eigenschaften entsprechen unseren tiefen Sehnsüchten als Menschen. Erstens, die Suche nach dem Ursprung: es reicht uns nicht im Jetzt zu leben. Wir suchen als Menschen immer die Wurzeln unseres Lebens und seiner Aspekte. Der Ursprung unseres Lebens verleiht uns Identität, Sicherheit und somit Sinn. In Gott verwurzelt zu sein, ist die größte Sehnsucht des Menschen.

Zugleich offenbart sich Gott als Vater auch in „elterlicher Güte“. Papst Franziskus spricht viel von der Zärtlichkeit Gottes. Neben der Sicherheit, die die väterliche Figur im Leben mit sich bringt, erfahren wir in Gott auch die „mütterliche“ Zuneigung. Die Erfahrung der Geborgenheit im Leben verbinden wir sehr oft mit dem Elternhaus, und besonders mit unseren Müttern. In Gott dürfen wir diese „ursprüngliche“ und vollkommene Geborgenheit erfahren.

„Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten, weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Rm 8, 38-39).

Zugänglich werden diese Eigenschaften Gottes durch die Offenbarung des Vaters in Christus. Er ist Mensch geworden, um zu offenbaren, dass „Gott in einem ungeahnten Sinn ,,Vater" ist“ (KKK 240). Und wie wir im Johannesevangelium lesen, ist es Aufgabe des Heiligen Geistes diese Offenbarung in der Kirche fortsetzen und vervollkommnen: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten.“ (Jn 16, 12).

Gottes Segen,

Euer P. Nikolaus Klemeyer LC

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  • Untertitel:

    Geistlicher und missionarischer Impuls zum Dreifaltigkeitssonntag von P. Nikolaus Klemeyer LC

  • Kategorie News : Aktuelles aus anderen Bereichen
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