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Dienstag, 11. Mai 2021

Was bedeutet Christi Himmelfahrt für mein Leben?

Geistlicher und missionarischer Impuls zu Christi Himmelfahrt von Ilona Kies (gottgeweihte Frau des Regnum Christi)

Am Fest „Christi Himmelfahrt“ wird heutzutage auch der Vatertag gefeiert. Da Jesus Christus zu seinem Vater zurückgeht, kann hier die Verbindung zum Vatertag hergestellt werden. Trotzdem ist das Fest Christi Himmelfahrt meiner Meinung nach schwierig nachzuvollziehen und irgendwie geheimnisvoll. Die Himmelfahrt klingt in manchen Textstellen fast wie eine Szene aus den Marvel-Filmen.

„Er führte sie aber hinaus bis in die Nähe von Bethanien und hob seine Hände auf und segnete sie. Und es geschah, indem er sie segnete, schied er von ihnen und wurde aufgehoben in den Himmel“ (Lukas 24,50–51). In der Apostelgeschichte ist von der Aufnahme in den Himmel über eine Wolke die Rede (vgl. Apostelgeschichte 1,3 ff.). Für uns ist es eine Realität und Wahrheit unseres Glaubens, die wir im Glaubensbekenntnis immer wieder bekennen: „(…) aufgefahren in den Himmel (…)“. Welche Bedeutung hat nun dieses Geheimnis meines Glaubens für mein christliches Leben?

Vielleicht wird diese Bedeutung ein wenig klarer, wenn wir versuchen, die Stelle in der Apostelgeschichte näher zu betrachten. „Als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben und eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“ (Apg 1,9). Da ist die Wolke, die Jesus in den Himmel aufnahm. Die Wolke im biblischen Verständnis versinnbildlicht die Gegenwart Gottes, die wir an einigen Stellen in der Bibel wiederfinden. Dazu gehört zum Beispiel die Wolkensäule, die das Volk Israel durch die Wüste führt (2. Moses 40 ff.) oder die Stimme aus der Wolke, die rief: „Dies ist mein geliebter Sohn“ (Lk 9,34 ff.). Es scheint so, als ob die Wolke, Gott Vater, den Sohn gleichsam zu sich nehmen möchte, ihn aber emporhebt; ihm die Herrlichkeit verleiht. Die sichtbare Gegenwart des Sohnes Gottes entschwand so vor den Augen der Apostel. Jesus weilt nicht mehr „physisch“, mit seinem verklärten Leib unter uns. Gleichzeitig aber verspricht Christus, dass er bei uns ist bis an das Ende der Welt (vgl. Mt 28,20), was auf viele Weisen, geschieht, am dichtesten ist diese Gegenwart Christi in der Eucharistie und dort, wo wir dem Geist Christi erlauben, durch uns lebendig zu wirken.

Und hier kommt ein weiteres Element, das uns eine Bedeutung für den eigenen Glauben verleiht. Jesus gibt den Aposteln immer wieder die Aussicht, dass der Heilige Geist kommen wird. „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird;“ (Apg 1,8). Durch den Heiligen Geist wird die Gegenwart Gottes in uns gleichsam lebendig. „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt. Ihr gehört nicht euch selbst?" (1 Kor 6,19).

Christi Himmelfahrt kann so vielleicht ein tieferes Verständnis für Pfingsten werden. Jesus ging, um uns den Heiligen Geist zu schicken, damit wir Zeugen sein können für sein Werk. Wir dürfen das Heilswerk, das Christus unter uns Menschen begonnen hat, in seinem Geiste fortführen, bis auch wir dort aufgenommen werden, wohin er uns vorausgegangen ist.

 

Gottes Segen, Eure Ilona Kies

Additional Info

  • Untertitel:

    Geistlicher und missionarischer Impuls zu Christi Himmelfahrt von Ilona Kies (gottgeweihte Frau des Regnum Christi)

  • Kategorie News : Aktuelles aus anderen Bereichen
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  • Druck / PDF: Ja
  • Region: Deutschland, Österreich

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