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Dienstag, 19. Mai 2020

Ihr werdet Kraft empfangen

Beten Sie mit uns die Pfingstnovene! Gedanken von P. Konstantin Ballestrem LC (Novizenmeister) zum Pfingstfest

„Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria,

der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“ (Apg 1,14)

 Alzgern, im Mai 2020

Liebe Freunde,

sich zurückziehen sollen, ständig im Haus aufhalten und nicht wissen, was kommen wird – allzu vertraut ist uns gerade eine solche Situation. Recht gut können wir uns in diesem Jahr in die innere Verfassung der Apostel nach der Himmelfahrt Jesu versetzen. Auch sie sind von Ereignissen überrollt worden, die sie nicht verstehen: Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Und nun ist er auch noch ihrer Gemeinschaft entzogen – wie vielen von uns die gewohnte sakramentale Begegnung mit Christus in der Eucharistie.

Sie schauen Jesus unverwandt nach, berichtet die Apostelgeschichte. „Geht nicht weg von Jerusalem, sondern wartet auf die Verheißung des Vaters, die ihr von mir vernommen habt!“ (Apg 1,4), hatte er noch gesagt. Es fällt ihnen schwer, Jesu letzte Worte aufzunehmen und zu begreifen: „Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird…“ (Apg 1,8).

Ähnliche Worte wurden schon einmal in der Heilsgeschichte gesprochen: „Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten“ (Lk 1,35). Maria aus Nazareth hörte sie. Sie aber nahm sie ganz auf und bejahte sie demütig. Durch den Heiligen Geist empfing sie darauf das ewige Wort Gottes in sich: Jesus Christus, unseren Retter und Erlöser.

Maria ist es auch, die jetzt die Jünger um sich sammelt. Wie nebenbei erwähnt die Apostelgeschichte ihre Anwesenheit, doch wir können uns vorstellen, wie menschlich wichtig die Anwesenheit der Mutter ihres Meisters für die Apostel ist. Wie geistlich wichtig für ihre Einmütigkeit im Gebet, dass Maria sie darin begleitet und anleitet. Denn sie, die ganz aus dem vom Geist in sich empfangenen Wort gelebt, es betrachtet und ihm ihr ganzes Leben übereignet hat, lehrt sie jetzt beten und hilft ihnen, ihr Herz in Vertrauen und Gehorsam dem Kommenden zu öffnen.

Auch uns sind in den letzten Monaten selbstverständliche Gewissheiten weggebrochen. Manche haben einen geliebten Menschen verloren. Ja, vielleicht ist uns die Anwesenheit Gottes auf unserer Welt, in unserer Zeit, in unserem ganz persönlichen Leben verdunkelt worden. Dann müssen wir uns gerade jetzt um Maria sammeln! Wie Kinder müssen wir uns um sie scharen, damit sie uns helfe, Gott unser Ja zu seinem Willen ganz neu zu sagen. Uns helfe, uns der Wirkmacht Seines Heiligen Geistes zu öffnen, den wir in Taufe und Firmung empfangen haben. Er ist in uns, durch den Heiligen Geist hat Gott sein Wort schon in jeden Einzelnen von uns hineingesprochen. Aber dieses Wort in uns braucht unser Ja. Kein Mensch hat größeres Interesse, uns hin zu diesem Ja zu helfen, als Maria, die Mittlerin der göttlichen Gnaden (vgl. Katechismus 969)!

Was kann Maria, die Braut des Heiligen Geistes, uns jetzt konkret lehren und erbitten?

Zuerst neue Sehnsucht nach Gott! Maria war immer schon ganz auf ihn ausgerichtet, so konnte sie Gott ohne Zögern ihr Ja geben. Sie gab Gott ganz Raum in sich, sie hat sich ganz von diesem Wort einnehmen lassen, sich ihm mit Leib und Seele überlassen, sodass Christus aus ihr hervorgehen konnte.

Maria lehrt uns, für Gottes Wort aufmerksam zu bleiben. Sie bewahrte alles in ihrem Herzen und dachte darüber nach (vgl. Lk, 2,19). Sie vertraute nicht auf ihre eigene Leistung, sondern machte sich ganz abhängig von dem Größeren, der in ihrem Leben wirkte. Von ihr können wir jetzt lernen, nicht in rein menschlichen Aktivismus zu verfallen, sondern in täglicher Stille von Gebet und betender Bibelbetrachtung einzuüben, aus Gottes Wort zu handeln und uns auf diese Weise der gegenwärtigen Krise mutig zu stellen. – Die Devise der hl. Mutter Teresa war es, am Morgen zuerst „ihre Arbeit zu beten“ und dann am Tag „ihr Gebet zu arbeiten“. So kommen wir in die Sphäre des Geistes und können aus Gottes Wort handeln.

Von Maria lernen wir außerdem, in unseren Fragen, Dunkelheiten und Anfechtungen auszuharren. Und nicht aufzugeben, den Heiligen Geist um die Wirksamkeit von Gottes Wort in uns zu bitten. Das ist keine Kleinigkeit, das bedarf viel Kraft der Demut! Bitten öffnet uns für die Gaben, die allein der Heilige Geist schenkt. Mit ihrer Kraft lasse ich Gott in meinem Leben Gott sein, und mich und andere Mensch, weil ich nicht mehr von mir oder anderen erwarte, was Gott allein mir geben kann.

Im 1. Jakobusbrief heißt es im Vers 21 eindringlich: „Nehmt in Sanftmut das Wort an, das in euch eingepflanzt worden ist und die Macht hat, euch zu retten.“ Sanftmut, das ist Vertrauen auf Gottes Heilswirken auch in schwerer Zeit, Demut im Bitten, Dankbarkeit für Gottes Nähe.

Solche Dankbarkeit ist eine weitere Tugend, die Maria uns lehren kann: den Lobpreis Gottes! Maria preist Gott im Magnificat, als so viele Fragen in ihrem Leben noch überhaupt nicht gelöst sind. Lobpreis wendet uns Gott zu, öffnet uns für die Wirkmacht von Glaube, Hoffnung und Liebe, die durch den Heiligen Geist aus dem Herzen Gottes in unsere Herzen fließen können.

Wir laden Sie ein, geistig um Maria geeint mit uns die Pfingstnovene zu beten, die am 22. Mai 2020 beginnt. Bitten und lobpreisen wir mit Maria unseren dreifaltigen Gott! Anbei finden Sie wieder eine Gebetshilfe von Pater Andrew LaBudde LC dazu. Senden Sie uns gerne Ihre Anliegen zu, für die Sie Gottes Beistand brauchen. Bitte beten Sie auch für uns, dass wir als Priester gerade jetzt in der Kraft des Heiligen Geistes den Menschen dienen können.

Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen, Ihr Gebet und Ihre Hilfe auch für uns!

Jesus Christus ist der Herr über Welt und Zeit und hat uns zugesagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen“ (Lk 21,33).

Mit meinem priesterlichen Segen, Ihr P. Konstantin Ballestrem LC

(Novizenmeister)

Gebetsnovene zu Pfingsten zum Download

Die Gebete zur Vorbereitung auf das Pfingsfest schrieb Pater Andrew LaBudde LC, der Vizerektor der Apostolischen Schule der Legionäre Christi in Bad Münstereifel.

Laden Sie hier die Novene im PDF-Format für sich zum Mitbeten zu Hause herunter!

 

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    Beten Sie mit uns die Pfingstnovene! Gedanken von P. Konstantin Ballestrem LC (Novizenmeister) zum Pfingstfest

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