Donnerstag, 22. November 2012

Ein Koch, ein Banker und ein Weltenbummler

Ganz verschiedene Wege führen neun Legionäre Christi zur Ordensprofess

Die Neuprofessen (von links nach rechts): Br. Michael L., Br. John, Br. Florian, Br. Enrique, Br. Laszlo, Br. Benoit, Br. Marcin, Br. Jeffrey, Br. MaximeDie Neuprofessen (von links nach rechts): Br. Michael L., Br. John, Br. Florian, Br. Enrique, Br. Laszlo, Br. Benoit, Br. Marcin, Br. Jeffrey, Br. MaximeAm 12. September 2009 legten neun Novizen in einem feierlichen Gottesdienst in der Hauskapelle des Noviziats der Legionäre Christi in Bad Münstereifel ihre ersten Ordensgelübde ab. Am Vorabend waren vier Deutsche und ein Pole neu in das Noviziat aufgenommen worden.

„Ein Zeichen für uns alle“

Vor etwa 350 Gläubigen gelobten die neun jungen Männer für drei Jahre in Armut, Keuschheit und Gehorsam zu leben. Hauptzelebrant der heiligen Messe war P. Sylvester Heereman LC, Territorialdirektor für Mitteleuropa. Der Ordensobere betonte in seiner Predigt die Zeichenhaftigkeit eines Lebens nach den evangelischen Räten: „Ordensleute sind nicht die besseren Christen, geschweige denn die besseren Menschen. Sie sind auch nicht die religiös Überbegabten, die auf für den Normalsterblichen unerreichbaren Wolken weilen. Aber sie sind ein Zeichen für uns alle. Ein von Gott geschenktes Zeichen, das uns zeigen will: Jesus Christus lebt und bietet allen Menschen seine Freundschaft, seine Erlösung, seine Sendung an.“ 

Eine internationale Gruppe

Während der feierlichen Ablegung der Ordensgelübde in der Gegenwart des Territorialdirektors P. Sylvester Heereman LCWährend der feierlichen Ablegung der Ordensgelübde in der Gegenwart des Territorialdirektors P. Sylvester Heereman LCAuch in diesem Jahr war die Gruppe der Neuprofessen international: drei Deutsche, zwei Franzosen, zwei US-Amerikaner, ein Pole und ein Mexikaner. So verschieden wie ihre Herkunft sind auch ihre Biographien.

Br. Michael Lührmann wurde 1978 geboren und stammt aus Georgsmarienhütte (Bistum Osnabrück). Er ist gelernter Koch, absolvierte eine Hotelfachschule und das Fachabitur, und arbeitete bis zu seinem Eintritt ins Noviziat als „Customer Service Agent“.

Der gebürtige Westerwälder Br. Florian Grötsch wird dieses Jahr 24 Jahre alt. Bis 1999 lebte er in der Nähe von Frankfurt am Main, bevor er mit seinen Eltern und Geschwistern nach Mühldorf am Inn zog. Nach dem Abitur 2005 leistete er Zivildienst und ein freiwilliges soziales Jahr in Dallas.

Br. László Erffa wurde 1988 in Coburg geboren. Mit seiner Familie lebte er u.a. in Bonn, Pakistan, Indien, Berlin und Indonesien, wo er auch sein Abitur an der Deutschen Internationalen Schule in Jakarta ablegte. Er trat 2007 in das Noviziat in Bad Münstereifel ein.

Der in Lyon geborene Br. Benoît Terrenoir verbrachte seine Kindheit mit seinen drei Brüdern und zwei Schwestern in dem kleinen Alpendorf Notre Dame de Bellecombe, ganz in der Nähe des Mont Blanc. Als Jugendlicher entschloss er sich, in das Knabenseminar der Legionäre Christi in Frankreich einzutreten. Nach dem Abitur begann er das Noviziat in Bad Münstereifel.

Der zweite Franzose, Br. Maxime François-Marsal, 1989 in Neuilly-sur-Seine (bei Paris) geboren, lebte vor seinem Eintritt in das Noviziat mit seiner Familie in Wasqueal und Mouvaux (Bistum Lille in Nordfrankreich), und legte 2007 in Marcq en Baroeul das Abitur ab.

Br. Jeffrey Steele stammt aus Loveland/Cincinnati (USA). Dort wurde er 1989 geboren und verbrachte seine Kindheit zusammen mit seinem jüngeren Bruder und zwei jüngeren Schwestern. Nach dem Abitur im Knabenseminar der Legionäre Christi in New Hampshire (USA) begann er das Noviziat in Bad Münstereifel.

Als Ältester von sechs Geschwistern wurde Br. John Fuchsluger 1990 in Maryland/USA (Diözese Baltimore) geboren. Auch er machte am Knabenseminar in New Hampshire (USA) Abitur und kam von dort ins Noviziat nach Bad Münstereifel.

Br. Marcin Prokopek wurde 1985 in dem Dorf K³y¿, 100 Kilometer östlich von Krakau, im Bistum Tarnóv geboren. Nach dem Abitur 2004 leistete er ein freiwilliges soziales Jahr auf Mallorca und studierte danach zwei Jahre Umweltschutztechnik. 2007 trat er in das Noviziat ein.

1982 wurde Br. Enrique Sanromán als drittes von vier Kindern in Lagos de Moreno (Mexiko-Stadt) geboren. 16 Jahre lebte er in Guadalajara, bevor er in Mexiko-Stadt fünf Jahre Finanzwesen studierte und in einer Bank arbeitete. Das im Anschluss begonnene Masterstudium für Bank- und Finanzwesen brach er nach sechs Monaten ab und trat in das Noviziat ein. 

Der Berufung zum Priester auf der Spur

Ca. 350 Gäste waren zur Ordensprofess ins Noviziat gekommen; darunter die Familie von Br. Florian Grötsch (erste Reihe)Ca. 350 Gäste waren zur Ordensprofess ins Noviziat gekommen; darunter die Familie von Br. Florian Grötsch (erste Reihe)Die jungen Ordensleute hatten vor ihrer Profess eine zweijährige Probezeit, das Noviziat, absolviert. In dieser Zeit hatten die jungen Männer die Möglichkeit, in der Stille und Zurückgezogenheit des Noviziats ihrer Berufung zum Ordensleben und Priester gezielt nachzugehen. Geprägt ist diese Phase durch Gebet, die Vertiefung der eigenen Beziehung zu Gott, der Kenntnis der Kongregation, ihrer Spiritualität und ihrer pastoralen Arbeitsbereiche. Am Ende dieser Zeit legen die jungen Männer, die ihrer Berufung sicherer geworden sind, ihre ersten zeitlichen Gelübde zunächst für drei Jahre ab. Nach dem Noviziat werden sie ihre Ausbildung mit den humanistischen Studien fortsetzen, an die sich ein Philosophie- und Theologiestudium und ein Pastoralpraktikum anschließen.

Die Legionäre Christi unterhalten seit 1991 ein Noviziat in Deutschland. 1995 übersiedelte die Gemeinschaft aus Platzgründen von Roetgen (Bistum Aachen) in das ehemalige Ursulineninternat in Bad Münstereifel (Erzbistum Köln).

kob

Additional Info

  • Untertitel:

    Ganz verschiedene Wege führen neun Legionäre Christi zur Ordensprofess

  • Region: Deutschland

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