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Dienstag, 22. Oktober 2019

Vom Ruderboot zum Segelboot

An die 100 Mitglieder des Regnum Christi aus Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn kamen zur RC-MEET in Regenburg zusammen.

Vom 11. bis 13. Oktober kamen ca. 100 Mitglieder des Regnum Christi aus Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn zur RC-MEET in Regenburg zusammen – Frauen und Männer, Ehepaare und Singles, Jung und Alt. Zentrale Themen des Mitgliedertreffens waren: erst sein, dann tun; Christus in der Mitte; Gebets-Gemeinschaft; neue Statuten; Primat der Evangelisation und apostolische Aufbrüche der Gemeinschaft.

„Zum Regnum Christi berufen, so, wie du bist!“

„Es ist die gemeinsame Sehnsucht, die uns im Regnum Christi verbindet. Eine Sehnsucht, die jeder in seinem Herzen trägt. Dass die Liebe Jesu spürbar, real wird. Zuallererst in mir. Und dann in meinen Beziehungen zum Nächsten. Diese Sehnsucht ist der Schlüssel für die erste Lebensdimension – ein Jünger zu sein“, beschrieben Mitglied Linda Weber und Provinzial Pater Valentin Gögele beim Auftaktvortrag der „RC-MEET“ am Samstagmorgen. Jünger werde man durch die Begegnung mit dem brennenden Feuer Jesu, durch die Begegnung mit der Liebe Gottes.

P. Valentin Gögele LCP. Valentin Gögele LCDer Jünger hat das Geschenk des Sein-Dürfens“, betonte Pater Valentin. „Er lernt von Jesus und der Gemeinschaft, freut sich über das Beschenktwerden. Das braucht Zeit, einen Weg, Raum und die Nähe des Herrn. Der Ruf Christi, der Ruf des Königs, das Anklopfen eines Freundes an meinem Herzen – und es braucht mein Ja, nicht nur einmal, sondern immer wieder.“ Dann finde ein Umwandlungsprozess statt.

Jünger sei man immer, aber erst dann käme die zweite Lebensdimension Apostel, weil man die Liebe Gottes schon tief erleben durfte. Dieses Verlangen im innersten Herzen, dass das Reich und die Liebe Christi zu so vielen Menschen wie möglich gelangt: Das ist ein Markenzeichen einer authentischen Regnum-Christi-Berufung. Diese Sehnsucht macht unser Charisma aus: Die Liebe Christi drängt uns!“ Der Apostel habe Signale und eine Sendung empfangen, habe eine Befähigung – und sei wie ein Brunnen, der überfließe.

Das Ruderboot

Linda WeberLinda WeberDoch es gäbe auch falsche Apostelbilder, ergänzte Pater Valentin – um es in einem Bild auszudrücken: „Das Ruderboot kann ein unvollständiges Apostelbild widerspiegeln. Diese Mannschaft, wir, sind vorangekommen, aber nur aus eigener Kraft, vielleicht auch erschöpft, sahen und sehen nicht immer, wohin die Reise geht – ich bitte um Entschuldigung dafür, dass man auf den einzelnen nicht immer, wie es ihm entspricht oder er sich es verdient hätte, eingegangen ist. Wir beten dafür, dass wir ins Gespräch kommen, uns auf den Heilungsweg machen, dass wir die kleineren und größeren Verletzungen auch Jesus hinlegen.“

Das Segelboot

Viel eher gleiche eine Gemeinschaft aus Aposteln der Besatzung eines Segelbootes. Da gebe es das Kernelement Segel, das gemeinsame Gebet, das Segel fange auch den Wind ein, diese Kraft des Heiligen Geistes, die das ganze Boot voranbringe. Es gäbe viele Funktionen auf einem Segelboot, nicht jeder müsse anpacken und gleich Steuermann sein, man könne sich auch mal in der Kajüte aufhalten oder am Sonnendeck liegen. Gemeinsam aber sei man stark.

„Ein jedes Mitglied dieses Teams ist wertvoll. Zum Regnum Christi bist du berufen – so, wie du bist!“, betonte Linda Weber. „Und wenn du so bist, wie du bist, ist das die beste Art, wie du zum Geschenk für andere, für die Gemeinschaft werden kannst!“

„Wir sind die vielleicht beste Crew für dieses Segelboot, für diese Mission“, motivierte Pater Valentin. Antoine de Saint-Exupèry habe einen gewaltigen Satz gesagt: Wenn du ein Schiff bauen willst, trommle nicht Männer und Frauen zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten offenen Meer! – Solange wir als Gemeinschaft diese Sehnsucht haben, das große weite Meer, die Menschen dort, dann macht Gott den Rest. Er ist das Fundament. Jesus Christus, mein König, dein Reich komme!“

Maria Schlachter (li) und Anna Schinnerl (re)Maria Schlachter (li) und Anna Schinnerl (re)„Sehnsucht, in der Beziehung zu Christus zu wachsen“

„Wir sind eine Gemeinde der katholischen Kirche, die eine Sehnsucht hat, in ihrer Beziehung zu Christus und untereinander zu wachsen; eine Gemeinschaft, die dem Nächsten dienen, das Evangelium verkünden und Weiterbildung ermöglichen will.“ Das ist die Kurzbeschreibung des „Zentrums Johannes Paul II.“ in Wien. Maria Schlachter und Anna Schinnerl präsentierten bei der „RC-MEET“ in Regensburg das „Zentrum JPII.“, dessen Vision – und die Säulen des Leitbildes: Christusbeziehung, Gemeinschaft, Dienst am Nächsten, Verkündigung und Weiterbildung.

Was sie sich vom Treffen der Regnum-Christi-Mitglieder mitnehme? „Ein positives Bild, man merkt: Das ist ein erneuertes Regnum Christi“, antwortet Maria. „Also sehr viel Offenheit, sehr viel Flexibilität und auch die Bereitschaft, Neues zu lernen, sich zu ändern, auf andere zu hören, wirklich den Menschen zu dienen und einen Weg zu gehen, den Gott vorsieht; die Ernsthaftigkeit, die Glaubwürdigkeit und auch – was mich immer wieder beeindruckt –  die Patres in ihrer Bescheidenheit, wie sie tatsächlich den Menschen dienen.

Richard und Marianne BirnkammerRichard und Marianne BirnkammerAnna Schinnerl findet es toll, dass wir den Erneuerungsprozess so gut abgeschlossen haben, dass so eine große Gemeinschaft bei einem so großen Thema zum Abschluss kommen kann, dass sie das auch so annehmen möchte, sich verändern möchte, tolle neue Projekte starten möchte, in Demut auch auf andere schaut und von anderen lernen möchte.“

„Zuerst eine Herzensbeziehung zu Jesus herstellen“

Danach gefragt, was das Regnum Christi ausmache, hat Richard Birnkammer eine klare Antwort. „Da ist eine Freude und Tiefe im christlichen Glauben spürbar. Das macht das Regnum Christi aus – die Freude am Glauben.

Richard und Ehefrau Marianne sind seit einigen Jahren mit Freude im Regnum Christi. „Zwei Ordensbrüder hatten wie ein Blitz aus heiterem Himmel angerufen und gefragt, ob wir uns nicht einmal auf einen Kaffee oder Tee treffen könnten. Die Begegnung war dann einschneidend, diese beiden haben eine solche Freude ausgestrahlt und eine solche Ruhe in unser Haus gebracht, dass wir dachten: Da ist etwas Besonderes dran an diesem Regnum Christi!“

Basis des RC-Charismas sei die Beziehung zu Jesus Christus, sagt Richard, eine Herzensbeziehung zu Jesus herzustellen, eben diese Jüngerschaft zu pflegen und zu vertiefen. Ich muss nicht Jesus vorausgehen, sondern ihm nachfolgen, einfach in seine Liebe eintauchen.“ Wenn diese Herzens- und Liebesbeziehung zu Jesus bestehe, könne man den nächsten Schritt gehen, wie das Wasser in einem Brunnen überfließen, die Freude teilen und Apostel werden.

Für die Zukunft im Regnum Christi wünsche er sich einen vollständigen Übergang vom Ruderboot zum Segelboot: „Dann ist da nicht mehr dieser Druck, dass immer aller rudern müssen, sondern beim Segeln kommt Energie in Form des Windes, in diesem Fall mit der Liebe Jesu, die uns antreibt – verbunden mit dem Wunsch, zu den Menschen rauszugehen und diese Freude weiterzutragen.“

 

Franz Schöffmann

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Alle Predigten zum Nachhören

Predigt von P. Klaus Einsle LC zur Eröffnung der „RC-MEET“ am Freitagabend (11. Oktober) zum Nachhören auf „Soundcloud“.

Predigt von P. Karl Maurer LC zur Eröffnung der „RC-MEET“ Samstag (12. Oktober) zum Nachhören auf „Soundcloud“.

Predigt von P. Georg Rota LC zum Abschluss der „RC-MEET“ am Sonntag (13. Oktober) zum Nachhören auf „Soundcloud“.

 

 

 

Additional Info

  • Untertitel:

    An die 100 Mitglieder des Regnum Christi aus Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn kamen zur RC-MEET in Regenburg zusammen.

  • Kategorie News : Aktuelles aus anderen Bereichen
  • Datum: Ja
  • Druck / PDF: Ja
  • Region: Österreich

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