Dienstag, 15. Mai 2018

Gott vertraut uns

Geistlicher Impuls von P. Martin Baranowski LC zum Marienmonat Mai

Der Mai wird in der katholischen Kirche traditionell als Marienmonat begangen. Doch welche Rolle spielt Maria heute noch in unserem Glauben? In seinem geistlichen Impuls gibt P. Martin Baranowski LC einige praktische Hilfen, aus seinem eigenen Leben, um einen (neuen) Zugang zu Maria zu finden.

* * *

Maria schärft das Bewusstsein dafür, dass Gott heute in die Welt kommen kann und will: Heute wie an jedem Tag geht es nicht nur darum, die Arbeit und den Alltag zu bewältigen, sondern es geht um mehr: Das Kommen Gottes, für das er meine Mitarbeit möchte.

Wie ist es möglich, dass Gott sein Kommen in die Welt und die Umsetzung seines ganzen Heilsplanes einem damals nur 14-16-jährigen Mädchen anvertraut? Als Berater Gottes hätte ich wohl wegen des hohen Risikos sicher davon abgeraten. Doch Gott vertraut Maria, er vertraut uns.

Maria zeigt uns: Damals wie heute macht Gott sein Kommen in die Welt von unserem menschlichen „Ja“ abhängig. – Nicht weil er sonst nicht kommen könnte, sondern weil er so zu uns kommen will. Kann Gott heute in unsere Welt kommen? Was heißt das?

Von dem Ja der Eltern hängt die Geburt eines Kindes ab, hängt dessen Taufe ab.
Von einem Ja eines Priesters hängt das Kommen Gottes in den Sakramenten ab.
Von dem Ja zum Gebet hängt sein Kommen in das Heute unseres Lebens und unserer Welt ab.
Von dem Ja zur Großzügigkeit hängt Gottes Kommen in unsere Familie und unser Umfeld ab.
Vom Ja zum Opfer hängt die übernatürliche Fruchtbarkeit unseres Lebens ab.
Von unserem Ja zum Zeugnis hängt Gottes Kommen zu Menschen ab, die ihn noch nicht kennen – wir sind vielleicht die einzige Brücke, die diese Menschen zu Gott haben.

Maria hilft, den ganzen Christus zu betrachten: Maria ist keine Ablenkung von Christus und keine Frömmigkeit „zweiter Klasse“, sondern sie führt dazu, sich nicht nur einige angenehme oder ansprechende Aspekte von Christus herauszupicken, sondern ihn in seiner Vielfalt anzunehmen und zu erfahren. Maria war bei allen entscheidenden Etappen dabei: Bei der Geburt, im verborgenen Leben in Nazareth, während des öffentlichen Wirkens, unter dem Kreuz, bei der Auferstehung, als der Heilige Geist herabkam kam. So kann sie uns helfen, diesen Weg Christi auch in unserem Leben zu entdecken.

Maria lädt mich auf diese Weise ein, mein Leben konkret mit dem Geheimnis Christi zu verbinden.

Mich in den Dienst Gottes stellen.
Christus zu den Menschen tragen.
Auch unter dem Kreuz stehen.
Zeuge der Auferstehung sein.
In der Gemeinschaft der Kirche, den Heiligen Geist erwarten.
Die Geheimnisse Christi im Herzen bewahren und darüber nachdenken: Besonders im Rosenkranz sollen wir den Blick immer wieder auf Christus richten.

Echte Marienverehrung besteht nicht in bestimmten Erscheinungen, Liedern, Gebeten oder Wallfahrten, sondern in der Nachahmung ihrer Tugenden.

Glaube – bei der Verkündigung
Dienstbereitschaft – bei Elisabeth
Feinfühligkeit – Hochzeit von Kana

Gott konkret im Alltag: Maria hatte keine Professur in Theologie, keine Schriften hinterlassen, ist nicht den Märtyrertod gestorben, hat keine Ordensgemeinschaft gegründet. Sie hat den Plan Gottes erkannt, ihr ganzes Leben Christus geschenkt und ist ihm nachgefolgt.

Was er euch sagt, das tut. Nicht wir müssen das Wunder vollbringen. – Wir müssen nur die Krüge mit Wasser füllen. Den Rest macht Gott. Aber dieser Beitrag des Glaubens ist eben wichtig.

Ich möchte dazu einladen, sich mit Maria heute neu auf dieses Abenteuer Gottes einzulassen. Dazu erbitte ich gerne für uns und die uns anvertrauten Menschen den Segen Gottes.

 

(Den gesprochenen Impuls gab P. Martin am 7. Mai auf „Radio Horeb“.)

 

 

 

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  • Untertitel:

    Geistlicher Impuls von P. Martin Baranowski LC zum Marienmonat Mai

  • Datum: Ja
  • Druck / PDF: Ja

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