Mittwoch, 19. April 2023

Wahrheit, Gerechtigkeit und Heilung

Die Generalleitung der Legionäre Christi veröffentlicht den III. Jahresbericht (2022), einen Rechenschaftsbericht über die in Bezug auf die Unterstützung von Missbrauchsbetroffenen und die Schaffung sicherer Räume eingegangenen Verpflichtungen.

Rom, 19. April 2023. Die Legionäre Christi wollen zum dritten Mal in Folge Rechenschaft ablegen über die Verpflichtungen, die sie gegenüber den Betroffenen von sexuellem Missbrauch eingegangen sind, seit die Ordensgemeinschaft vor gut drei Jahren alle Fälle in ihrer Geschichte veröffentlicht hatte. Ein Jahr später, am 22. März 2021, war der I. Jahresbericht „Wahrheit, Gerechtigkeit und Heilung“ veröffentlicht worden, 2022 folgte der II. Jahresbericht

Es handelt sich hiermit um den 3. Folgebericht seit 2020. Im Fokus stehen diesmal die Zuwendung und Unterstützung der Betroffenen und die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen weltweit.

Die Legionäre Christi veröffentlichen den III. Jahresbericht zur Präventionsarbeit und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch der Priesterkongregation weltweit.Die Legionäre Christi veröffentlichen den III. Jahresbericht zur Präventionsarbeit und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch der Priesterkongregation weltweit.Fortschritte und Mängel

Uns selbst zu überprüfen und Rechenschaft abzulegen, hilft uns, die Fortschritte zu erkennen, die wir gemacht haben, aber auch die Mängel, die weitere Arbeit erfordern.

Bei der Veröffentlichung dieses III. Jahresberichts sind wir uns sowohl der uns bekannten als auch unbekannten Betroffenen bewusst, die von Mitgliedern der Kongregation sexuell missbraucht worden sind. Aus dieser schmerzlichen Situation heraus leiten wir unsere Verpflichtungen und die notwendigen Maßnahmen zum Schutz des Einzelnen und zur Schaffung sicherer Räume ab.

In diesem dritten Bericht in Folge wird die im Jahr 2022 geleistete Arbeit bzgl. der Unterstützung von Betroffenen, der Umsetzung des Wiedergutmachungs- und Unterstützungsprogramms, der Überwachung der kanonischen Verfahren, den Fragen im Zusammenhang mit Vertuschung, den Akkreditierungsverfahren, der Stärkung der Zusammenarbeit mit externen Institutionen und Experten sowie des Missbrauchs von Autorität und Gewissensmissbrauchs vorgestellt.

III. Jahresbericht besteht aus drei Teilen

Der erste Teil zieht Bilanz über 17 Jahre unseres Weges zu einer Kultur „Null-Missbrauch“.

Der zweite Teil berichtet über Fortschritte bei der Begleitung, Wiedergutmachung und Unterstützung von Betroffenen, die Weiterverfolgung laufender kanonischer Verfahren, den Umgang mit Vertuschung oder grober Fahrlässigkeit, den Stand der Akkreditierungsverfahren, die Zusammenarbeit mit externen Institutionen und Experten sowie den Stand des Missbrauchs von Autorität und Gewissen.

Der dritte Teil schließlich bezieht sich auf die Verpflichtungen, die wir für die kommenden Jahre eingegangen sind.

Arbeitsschwerpunkte

In den letzten 12 Monaten stand vor allem die Umsetzung des Programms zur Wiedergutmachung und Unterstützung der Betroffenen im Vordergrund, das umfassend ist und finanzielle und andere Arten der Wiedergutmachung vorsieht. Auf diese Weise soll ein Teil der schrecklichen Spuren, die der sexuelle Missbrauch hinterlassen hat, gemildert werden. Bereits 11 Opfer wurden nach den Grundsätzen dieses Programms begleitet und unterstützt. 

Darüber hinaus wurde die dauerhafte Zusammenarbeit mit externen Institutionen und Experten an den Orten, an denen die Kongregation präsent ist, verstärkt und es Betroffenen leichter gemacht, eine angemessene Aufnahme und Begleitung zu erhalten.

Der III. Jahresbericht informiert auch darüber, dass sechs der neun Territorien (ein Territorium entspricht einer Ordensprovinz), in denen die Kongregation weltweit tätig ist, die externe Audit-Akkreditierung für „sichere Räume“ erhalten haben, die von „Praesidium“, einer international anerkannten Organisation für die Prävention von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen, ausgestellt werden. Die übrigen drei Territorien befinden sich im Prozess der Akkreditierung. 

Diese Arbeit geht Hand in Hand mit einem Team von Koordinatoren (Präventionsbeauftragten) in jedem Territorium, die von CEPROME und „Reparare“ der Universidad Anáhuac in Mexiko, dem „Instituto Desarrollo y Persona“ der Universidad Francisco de Vitoria, CONFER und „Repara“ in Spanien, oder in Schulungen von Seiten der Bischofskonferenzen Deutschlands, Chiles, Spaniens, der Vereinigten Staaten und Frankreichs, „Eshmá“, „Praesidium“ (Armatus) und der Union der Generaloberen ausgebildet wurden. 

Noch zu verwirklichende Zielvorgaben

Schließlich werden im Jahresbericht die noch zu verwirklichenden Verpflichtungen vorgestellt: die Verbesserung der Reaktion auf Beschwerden und Anzeigen, die Verstärkung des Programms zur wirtschaftlichen Wiedergutmachung, die Einleitung eines externen Audits zur Überprüfung der geleisteten Arbeit, die Ausweitung der Zusammenarbeit mit externen Einrichtungen und Sachverständigen sowie die Prüfung möglicher Hinweise auf Vertuschung oder schwere Versäumnisse mit externen Sachverständigen hervorheben. 

 

Der Schutz von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen ist eine dauerhafte Verpflichtung und stets von höchster Priorität. Der Schutz von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen ist eine dauerhafte Verpflichtung und stets von höchster Priorität. Territorium West- und Mitteleuropa / Deutschland und Österreich

Für Deutschland haben die Legionäre Christi als Priesterkongregation päpstlichen Rechts die Leitlinien und Ordnung der Deutschen Ordensobernkonferenz ratifiziert. 

In Österreich gelten für uns die Vorgaben der Rahmenordnung der katholischen Kirche der österreichischen Bischofskonferenz.

Unsere Präventionsarbeit basiert auf einem institutionellen Schutzkonzept gemäß den kirchlichen Vorgaben. Mit der Ratifizierung der kirchlichen Rahmenordnung und Ordnung ging am 28. Mai 2020 die Verabschiedung der Ordnung zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt an Minderjährigen und schutz- oder hilfebedürftigen Erwachsenen in der Arbeit des Regnum Christi und der Legionäre Christi im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland (Präventionsordnung RC/LC – PrävO RC/LC) einher. Diese Präventionsordnung richtet sich an alle Personen, die in den Einrichtungen und Werken des Regnum Christi und der Legionäre Christi mitarbeiten, an ihnen teilnehmen oder betreut werden, insbesondere Schüler der Apostolischen Schule und alle Teilnehmer der Angebote für Kinder und Jugendliche sowie an die Eltern der zuvor genannten. Zur Präventionsordnung gehören eine Selbstauskunftserklärung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, und eine Selbstverpflichtungserklärung (allgemeiner Verhaltenskodex) zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Die Seelsorge von Kindern und Heranwachsenden, somit die Organisation von Veranstaltungen für Minderjährige findet im Regnum Christi im Wesentlichen in und durch die Jugendorganisation der Gemeinschaft, das ECYD statt. Für dieses spezifische Arbeitsgebiet besteht ein eigener VerhaltenskodexZu den Präventionsmaßnahmen zählen auch regelmäßige Präventionsschulungen für alle Mitarbeiter und ehrenamtlich Mitarbeitenden in den Bereichen Kinder- und Jugendpastoral. Eine Kopie unserer Präventionsordnung wurde der Kommission für „Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste“, Bereich Pastoral, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz am 20. August 2020 vorgelegt.

► Weitere und ausführliche Informationen zu unserer Präventionsarbeit in Deutschland und Österreich finden Sie hier auf unserer Webseite.

Hin zu einer Kultur der Prävention und von Null-Missbrauch. Hin zu einer Kultur der Prävention und von Null-Missbrauch. Aktualisierte Informationen auf 0abusos.org

Alle aktualisierten Falldaten, Dokumente und Berichte sowie die Kontakte zu institutionellen und unabhängigen Meldestellen finden Sie im Internet auf einer eigenen Webseite, unter: www.0abusos.org.

► Den vollständigen Jahresbericht in deutscher Sprache (Übersetzung aus dem Spanischen) finden Sie hier zum Download als PDF auf unserer Webseite.

► Den vollständigen Jahresbericht in spanischer Sprache (Originalversion) finden Sie hier zum Download als PDF auf unserer Webseite.

► Den vollständigen Jahresbericht in englischer Sprache finden Sie hier zum Download als PDF auf unserer Webseite.

Der Schmerz der Betroffenen

Gemeinsam mit Papst Franziskus wollen die Legionäre Christ erneut zum Ausdruck bringen: „Wenn wir auf die Vergangenheit blicken, ist es nie genug, was wir tun, wenn wir um Verzeihung bitten und versuchen, den entstandenen Schaden wiedergutzumachen. Schauen wir in die Zukunft, so wird es nie zu wenig sein, was wir tun können, um eine Kultur ins Leben zu rufen, die in der Lage ist, dass sich solche Situationen nicht nur nicht wiederholen, sondern auch keinen Raum finden, wo sie versteckt überleben könnten. Der Schmerz der Opfer und ihrer Familien ist auch unser Schmerz; deshalb müssen wir dringend noch einmal unsere Anstrengung verstärken, um den Schutz von Minderjährigen und von Erwachsenen in Situationen der Anfälligkeit zu gewährleisten“ (Papst Franziskus, Schreiben an das Volk Gottes, 20. August 2018).

Auch der III. Jahresbericht ist ein Schritt mehr in diese Richtung, von der Papst Franziskus am Ende des Generalkapitels 2020 an die Legionäre Christi und Mitglieder des Regnum Christi spach: „Der Weg der Erneuerung [ist] nicht beendet..., denn ein Mentalitätswandel verlangt in den einzelnen Personen und in einer Institution viel Zeit zur Assimilation, also eine fortwährende Umkehr“ (Papst Franziskus, Ansprache des Heiligen Vaters, übermittelt an die Teilnehmer des Generalkapitels der Legionäre Christi und der Generalversammlungen der Gottgeweihten Frauen und Männer des Regnum Christi, 29. Februar 2020).

Additional Info

  • Untertitel:

    Die Generalleitung der Legionäre Christi veröffentlicht den III. Jahresbericht (2022), einen Rechenschaftsbericht über die in Bezug auf die Unterstützung von Missbrauchsbetroffenen und die Schaffung sicherer Räume eingegangenen Verpflichtungen.

  • Kategorie News : Aktuelles aus anderen Bereichen
  • Datum: Ja
  • Druck / PDF: Ja
  • Region: Deutschland, International

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