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Mittwoch, 4. März 2020

Was tun, wenn beten langweilig ist?

Während der „ECYD-Convention“ in Bad Münstereifel gingen Jungen im Alter von 11-15 Jahren der Frage nach, was beten eigentlich ist.

P. Raphael Ballestrem LCP. Raphael Ballestrem LCVom 21. bis 25. Februar kamen in Bad Münstereifel 23 Jungen im Alter von 11-15 Jahren aus ganz Deutschland zur „ECYD-Convention“ zusammen (das ECYD ist die Jugendorganisation des Regnum Christi). Die Tage standen unter der Leitung von Pater Raphael Ballestrem LC, der zusammen mit zwei weiteren Ordensleuten und jugendlichen Betreuern das Programm auf die Beine gestellt hatte.

Teenager und beten – wie bitte? Statistisch liegt Deutschland beim Thema Gebet tatsächlich auf einem der letzten Plätze (siehe PEW-Studie „Christsein in Westeuropa“ 2018). Spitzenreiter ist in Europa Kroatien. Dort geben immerhin rund 45 Prozent der Menschen an, täglich zu beten.

P. Raphael dazu in seinem Vortrag an die Jugendlichen: „Vielleicht fragst auch du dich oft, was dir Beten bringt. Reicht es nicht, dass ein paar fromme Leute beten und dann ist gut? Die ganze Bibel erzählt immer wieder von Menschen, die mit Gott reden. Jesus trifft viele Menschen und sie machen immer wieder die eine Erfahrung: Da ist ein Gott, der mich persönlich liebt. Einfach so. Und dann sagen sie: mit diesem Gott möchte ich reden, mit Ihm Zeit verbringen, von ihm etwas lernen. Das ist Gebet.“

Aus eigener Erfahrung weiß er: „Oft wollen wir Action und Spaß. Gebet scheint oft das Gegenteil zu sein. Aber wenn wir Jesus mehr kennenlernen, werden wir gerne Zeit mit ihm verbringen. Wie du das machst? Lies täglich im Evangelium! Nimm eine Stelle, lies sie mehrmals durch. Dann stell sie dir einfach mal in deinem Kopf vor – wie einen Film. Und dann stell Dir diese Fragen: Was zeigt uns diese Stelle über Jesus? Was möchte er Dir vielleicht sagen? Was berührt Dich?“

Br. Peter Hemm LCBr. Peter Hemm LCWas ist beten eigentlich?

„Beim Beten reden wir mit Gott und wir wenden ihm unser Herz zu“, erklärte Br. Peter Hemm LC den jungen Zuhörern. „Wir können mit ihm über alles reden: den Streit in der Familie oder mit Freunden, er hört zu wenn wir Schwierigkeiten in der Schule oder im Alltag haben und wenn uns Nachrichten beunruhigen.“

Auch die verschiedenen Gebetsarten lernten die Jungen kennen, insbesondere den Rosenkranz: „Der Rosenkranz verbindet zwei sehr schöne Aspekte: zum einen wiederholen wir immer wieder das ‚Gegrüßet seist du Maria‘. Wir schauen auf Maria, weil sie ‚voll der Gnade‘ ist, also ganz eng mit Gott verbunden. Wir bitten sie, eine richtig gute Fürsprecherin für uns zu sein. Zum anderen betrachten wir bei jedem Gesätz ein wichtiges Ereignis aus dem Leben Jesu. Das hilft uns, ihn besser zu kennen.“ Im Anschluss suchte sich jeder einen eigenen Rosenkranz aus, der im Laufe der Tage gesegnet wurde.

Wo betest Du?

Eines der Themen der „Convention“ war nicht nur das Gebet, sondern auch der Ort, an dem gebetet wird. Aber wo findet ein Jugendlicher heute Ruhe im Alltag?

Gemeinsam gestalteten die Teilnehmer deshalb eigene kleine Gebetsecken, die jeder mit nach Hause nehmen konnte. Neben dem gemeinsamen Gebet gab es auch eine stille eucharistische Anbetung.

Outdoor Aktivitäten

Bei einem Geländespiel ging es darum, einen Schatz zu heben, der auf dem Gelände der Apostolischen Schule vermutet wurde. Dafür galt es, eine Vielzahl an Rätseln zu lösen, die die Zusammenarbeit in den Teams forderten und förderten. All das wäre einfach gewesen, hätten sich die Teams nicht untereinander immer wieder die „Lebensbändchen“ entwendet. Nach vier Stunden spannendem Wettkampf, konnte das „grüne Team“ den Morse-Code entschlüsseln und den Zugang zum Schatz finden.

Am Montagnachmittag stand eine große Tour auf Pedal-Gokarts auf dem Plan. Eine 6,5 km lange Strecke durch ein Waldgebiet in der Nähe Kölns bot viel Abwechslung. Der Regen davor hatte für nasse Böden gesorgt, viele Spritzer und Schlamm waren die Folge und verdoppelten den Spaß.

Kreativ-Challenge Nächstenliebe

Beim diesjährigen ECYD-Wettbewerb ging es um die Königstugend des ECYD, die Nächstenliebe. Jedes der vier Teams unternahm Krankenbesuche bei bekannten Familien im nahen Umkreis der Apostolischen Schule. Im Team überlegten die Jugendlichen vorher, wie sie der Familie und dem Kranken eine besondere Freude bereiten könnten.

„Die Erfahrung der Krankenbesuche war sehr positiv. Die Jungs waren richtig motiviert, ihr Bestes zu geben. Es tut ihnen gut, sensibilisiert zu werden und zu lernen, wie man einer kranken Person eine Freude bereiten kann. Das ist nicht immer einfach. Und die Überraschung war groß, als die Jungs merkten, dass sich die Kranken auch um sie kümmerten“, sagt P. Raphael begeistert.

Wie ein Auto ohne Benzin

„Ich habe gelernt, warum Beten wichtig ist. Ohne Beten sind wir wie ein Auto ohne Benzin. Ich werde versuchen, häufiger zu beten und es in den besten Zeiten zu tun, wenn ich frisch und munter bin, erzählte Kilian am Ende der Tage.

„Den Besuch bei Kranken fand ich echt cool. Wir haben uns viele Gedanken dafür gemacht. Es hat mich beeindruckt, wieviel Freude wir mit unserem Kommen bereiten konnten, freute sich Andreas.

„Das Fußballspiel war auch super. Wir haben erst verloren, dann kam noch ein Spieler dazu und am Ende stand es 5:5. Wir waren echt ein gutes Team, schwärmte Tobias.

Simon schätzte besonders die Gemeinschaft: „Es war super! Die apostolischen Schüler haben echt viel für uns gemacht: Tische decken, das Geländespiel vorbereiten und viel mehr noch.“

Weitere Informationen zu den ECYD-Camps finden Sie hier online.

 
 
 

Additional Info

  • Untertitel:

    Während der „ECYD-Convention“ in Bad Münstereifel gingen Jungen im Alter von 11-15 Jahren der Frage nach, was beten eigentlich ist.

  • Kategorie News : Aktuelles zum Thema Kinder und Jugend
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