Donnerstag, 30. Januar 2020

Lichtmess gibt es nicht! Oder jedenfalls anders als ihr denkt!

Geistlicher und missionarischer Impuls zum liturgischen Fest der Darstellung des Herrn (2. Februar) von Studentenseelsorger Pater Thiemo Klein LC

Was strahlt mehr: der Mond oder die Sonne? Die Sonne! Denn der Glanz des Mondes ist nichts weiter als ein Abglanz der Sonnenstrahlen, die der Mond reflektiert. Schon die Kirchenväter wussten, dass Maria wie der Mond ist, und Jesus Christus wie die Sonne, da das Leben der Maria die Göttlichkeit ihres Sohnes widerspiegelt.

Deshalb gibt es offiziell keinen liturgischen Festtag mehr, der Maria Lichtmess heißt: Jesus ist wichtiger, unendlich viel wichtiger! Mit Lichtern ging man in der Antike dem heimkehrenden Herrn einer Stadt entgegen – in der Liturgie des Festtages ziehen wir mit Kerzen in die Kirche ein, um symbolisch Jesus als göttlichen Herrn in seinem Tempel zu begrüßen. Die Bibel erzählt von Simeon und Hanna, die das Jesuskind willkommen hießen. Heute loben wir Jesus mit Liedern und Kerzen.

Maria musste 40 Tage nach der Geburt in den Tempel um ein Reinigungsopfer für sich darzubringen (Lev 12,2-4). Aber wir wissen, dass sie vom Moment der Empfängnis an vor jeder Erbschuld und jeder Sünde bewahrt wurde. Sie musste kein Opfer darbringen. Ihr Reinigung können wir nicht feiern, denn sie ist die reine Magd des Herrn – reiner geht nicht. Wir freuen uns mit ihr über das Kind und den Lobpreis Simeons für das Kind, aber unsere Freude gilt Jesus, der „dargestellt“ wird. Was ist diese Darstellung?

Die „Darstellung“ oder „Präsentation“ ist eine Erinnerung an die Nacht des Auszugs der Israeliten aus Ägypten: Der Erstgeborene wird im Tempel vor Gott gebracht und durch ein Geldopfer ausgelöst (Ex 12,2.15 u. Num 18,16). Das griechische Verb für „darstellen“ ist laut Scott Hahn dabei das gleiche, dass in den Briefen des Paulus für „opfern“ gebraucht wird. Der göttliche Jesus kommt also als Opfer – Gott selbst wird ein Opfer – so zeigt sich die Mission Jesu, uns eine neue Beziehung zu Gott zu schenken. Es ist die Morgenröte der Mission Jesu, durch sein Opfer am Kreuz die göttliche Barmherzigkeit endgültig zu enthüllen. Maria wird zum Kanal der göttlichen Gnade werden, Jesus aber ist ihre Quelle. Die Barmherzigkeit Jesu wird das „Licht, das die Heiden erleuchtet“ – dieses Licht leuchtet auf in den Kerzen des heutigen Festtages.

 

Gottes Segen, Euer Pater Thiemo Klein LC

 

Additional Info

  • Untertitel:

    Geistlicher und missionarischer Impuls zum liturgischen Fest der Darstellung des Herrn (2. Februar) von Studentenseelsorger Pater Thiemo Klein LC

  • Kategorie News : Aktuelles aus anderen Bereichen
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  • Region: Deutschland, Österreich

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